„Oo-Wa-Tie kommt gleich vorbei. Sorg dafür, dass dein Weibchen sich benimmt." Der Alpha drehte sich von ihnen weg und verließ den Raum. Lexa saß mit dessen Sohn im Wohnzimmer auf der riesigen Wohnlandschaft.
„Was sollte das denn wieder?", murrte sie leise. Chu-Lah beobachte sie amüsiert. Ein Mundwinkel leicht hochgezogen, den Kopf schräg gelegt, saß er abnormal still da. „Prima, wenn du nicht mit mir redest, kann ich auch woanders hingehen." Lexa stand vom Sofa auf. Eine Hand schloss sich um ihr Handgelenk und mit einem scharfen Ruck landete sie wieder auf ihrem Platz. Nun, nicht ganz dort, wo sie zuvor gesessen hatte, sondern auf einem Schoß.
„Mein Vater meint es nicht so", versicherte ihr die pechschwarze Nervensäge. Dabei vergrub er seine Nase in ihren Haaren. Sein Atem kitzelte ihren Nacken.
„Lass das." Genervt drückte sie seinen Kopf weg.
„Du bist mein, gewöhn dich daran." Wieder spürte sie seinen Atem, nur dieses Mal knabberte er an ihrem Hals. Ihr Unterleib zog sich zusammen. Lexas Begeisterung hielt sich in Grenzen. Wenn sie nicht alles täuschte, grinste der Idiot zu allem Überfluss bei seiner Missetat. Es irritierte Lexa maßlos, dass er genau zu wissen schien, was seine Berührungen bei ihr auslösten. So wie Ahiga, nur mit dem Unterschied, dass sie sich zu Chu-Lah hingezogen fühlte und sich daher nicht wehrte. Jeder Kuss, jedes noch so sanfte Streicheln löste eine Flutwelle an Gefühlen bei ihr aus. Kribbeln, Wärme, Gänsehaut. Ihr Körper unterwarf sich ihm, während ihr Verstand Amok lief. Dieser Typ bedeutete ihren Untergang, dessen war sie sich sicher.
„Wer ist dieser Oo-Wa-Tie und warum kommt er her?" Endlich brachte sie ihren Mund dazu, die Frage zu stellen. Der Basterianer hörte auf, an ihrer Haut zu knabbern, und sie schickte ein stummes Stoßgebet an sämtliche Gottheiten, die ihr in dem Moment in den Sinn kamen. Warum sandte sein Vater ihn nicht für ein paar Tage auf eine Mission, damit sie mal Zeit zum Durchatmen bekam? Vermutlich weil der Alpha sie verabscheute. Sie grummelte innerlich vor sich hin.
„Oo-Wa-Tie ist ein guter Freund von uns. Er ist ein Thorianer. Sein Wissen über die Galaxis und ihre Bewohner ist fast unbegrenzt. Ich habe ihn hergebeten, damit er dir deine Fragen beantworten kann." Chu-Lah zog Lexa fester an seine Brust. „Vielleicht glaubst du ihm mehr als mir. Vor allem in Bezug auf diese widerlichen Reptilien."
„Chonsaner sind nicht widerlich. Du hast doch keine Ahnung", knurrte sie ihn an. Dann schlug sie mit dem Kopf nach hinten. Statt ihn zu treffen, ging der Schlag ins Leere. Ein stechender Schmerz zog durch ihre Nackenmuskulatur. Gepeinigt zischte sie auf.
„Selbst schuld, wenn du mich unbedingt immer angreifen musst." Die Arme um ihren Körper verschwanden. Dafür tauchten seine Finger ohne Vorwarnung an ihrem Nacken auf. Sanft kreisten sie auf dem schmerzenden Muskelstrang, dann strichen sie vom Haaransatz runter bis zu den Schultern. Zufrieden seufzte Lexa, die Augen halb geschlossen. Sie brummte wunschlos glücklich.
„Jetzt bin ich also wieder gut genug für dich. Weißt du überhaupt, was du willst? Verstehst du nicht, was ich dir bieten kann, was du mir bedeutest?" Die leise Stimme an ihrem Ohr ließ sie erzittern. Bildete sie es sich nur ein, oder klang da eine gehörige Portion Enttäuschung mit? Irgendwie hatte er recht, gestand sie sich ein. Ständig gab sie konträre Signale ab, weil ihr Verstand und ihr Körper komplett gegensätzliche Meinungen vertraten. Wie lange sie einander ausgleichen konnten, bis eine Stimme die Oberhand gewann, konnte sie nicht sagen. Irgendwann würde das Stockholm Syndrom sicher zuschlagen. Dann war sie endgültig verloren. Zugegeben, das Syndrom gab es gar nicht. Gehörte wohl eher zu einer posttraumatischen Belastungsstörung, über die sie in einer Zeitschrift gelesen hatte. Sie schloss kurz die Augen und atmete tief durch. Es war an der Zeit, das Gespräch in eine andere Richtung zu lenken. Moment, der erwartete Besucher bot sich als Thema an.
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Der Basterianer
FantasyGestaltwandler? - Existieren nicht. Außerirdische? - Existieren ebenfalls nicht. Gestaltwandelnde Außerirdische? - Auf gar keinen Fall! Gestaltwandelnde Außerirdische, die ein Menschenmädchen als Mate wollen? - Jetzt reicht es aber! Dabei hatte Ale...