Kapitel 28 ✔️

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Lexa streckte sich, bereute es aber sogleich. Ihr gesamter Körper wehrte sich gegen die Bewegung. Die Bestrafung war anders ausgefallen, als sie erwartet hatte. Wenn sie überhaupt von einer Strafe sprechen konnte. Ihre Gedanken wanderten zurück zum Vortag. Chu-Lah hatte sie hinter sich her ins Schlafzimmer gezerrt und ihr eine Standpauke gehalten. Entgegen ihren sonst bissigen Kommentaren war sie auf dem Boden zusammengesackt. Es dauerte nicht lange und sie hatten beide auf dem Bett gelegen. Nackt. Kuschelnd.

Ihr Blick fiel auf das Nachtkästchen. Vier leere Injektoren. Kein Wunder, dass ihr Körper mit ihr schimpfte. Dafür schlief ihre innere Raubkatze selig schnurrend in seinen Armen. Einen hatte er unter Lexa hindurchgeschlungen, der andere lag über ihrer Taille.

Ihre Blase drückte, aber im Bett bei Chu-Lah war es angenehm warm. Lexa sah zu ihrem Panther. Seine Gesichtszüge waren völlig entspannt. Ein leichtes Lächeln umspielte seinen Mund. Wieso hatte sie sich anfangs so gegen ihn gewehrt? Dabei hatte er sie vom ersten Moment an in seinen Bann gezogen, dieser wundervolle Mann. Er war liebevoll, fürsorglich, beschützend, intelligent und verdammt gutaussehend. Sie betrachtete seine muskulöse Brust, fuhr einen Brustmuskel mit dem Zeigefinger nach, bis sich ihre Blase mit einem Ziehen wieder in Erinnerung brachte.

„Und wie schaffe ich es jetzt, dass mein schnurrender schwarzer Kater mich loslässt?", murmelte sie. Aufwecken wollte sie ihn nicht. Er sah im Schlaf so zufrieden aus.

„Gar nicht. Du bleibst schön bei mir", brummte Chu-Lah mit geschlossenen Augen. Seine Arme schlang er noch fester um ihren Körper.

„Dann wird es hier leider gleich nass." Sie versuchte, sich zappelnd zu befreien, unter dem spöttischen Blick des Basterianers, der nun herzhaft gähnte.

„Kein Problem. Im Geruch meines rolligen Weibchens könnte ich baden." Seine Augen blitzten vergnügt auf. Gleich darauf lachte er aus voller Brust. „Du solltest dein Gesicht sehen." Prustend ließ er Lexa los. „Aber wehe, du kommst danach nicht wieder."

Sie krabbelte über ihn rüber, um vom Bett hinunter zu gelangen. Ihre Beine gehorchten ihr kaum, fühlten sich an wie Wackelpudding. Zwei große Hände auf ihren Hüften halfen ihr beim Aufstehen, stabilisierten ihren müden Körper.

„Du siehst zum Anbeißen aus." Lexa drehte sich kurz zu Chu-Lah um und sah ihn an, die Stirn in Falten gelegt. Er entblößte mit einem breiten Grinsen seine Fangzähne, die für seine humanoide Form ungewohnt lang und spitz waren. Sie tippte sich an die Schläfe und humpelte ins Bad. Bei jedem Schritt rann etwas von der klebrigen Flüssigkeit, dem Überbleibsel ihrer Eskapaden, die Innenseite ihrer Oberschenkel entlang.

Im Badezimmer packte sie einen langen Streifen Toilettenpapier und wischte grummelnd die Spuren der vergangenen Nacht ab. Wieso war das so verdammt viel? War das immer so? Woher sollte sie das wissen? Sie hatte keine Vergleichswerte.

Nachdem sie im Bad fertig war, kroch sie im Schneckentempo zurück zu Chu-Lah, der ihre Leidensmiene amüsiert betrachtete. Wahrscheinlich freute es ihn noch, weil sie ihm die Misere zu verdanken hatte. Ihn mit Nichtbeachtung strafend krabbelte sie wieder ins Bett und kuschelte sich an. Mental schlug sie sich an die Stirn. So viel zum Thema, ihn zur Strafe zu ignorieren.

„Nochmal zurück zum Beißen." Der Basterianer zog sie auf seine Brust. Mit einem Zeigefinger strich er an ihrem Hals auf und ab, bis er bei ihrer Halsbeuge kreiste. „Erlaube mir bitte, dich zu markieren." Sie erschauderte. Er wollte sie markieren, damit jeder erkannte, dass sie sein Weibchen war. Noch vor wenigen Tagen hätte sie ihn dafür angeschrien und zum Teufel gewünscht. Doch jetzt? Ihre innere Raubkatze schnurrte und rollte sich wohlig herum. Wortlos beugte Lexa ihren Kopf zur Seite, streckte dem Basterianer ihren nackten Hals entgegen.

Der BasterianerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt