Kapitel 19 ✔️

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Wieder fuhren sie in die Stadt. Dieses Mal in voller Montur. Dezba hatte beschlossen, dass Niyol und Lexa mit einem anderen Trupp an einer Mission teilnehmen sollten. Es handelte sich um einen Sabotageakt auf einem bewohnten Planeten. Das Ziel war ein Lagerhallendistrikt am Rand einer Großstadt. Ursprünglich war Ahiga mit seinem Team dafür eingeplant gewesen, aber Gerüchten zufolge war er verhindert. Der Tritt in seinen Unterleib hatte mehr bewirkt als erwartet, stellte das Mädchen zufrieden grinsend fest. Verpfiffen hatte er sie nicht. Niyol vermutete, dass es dem Sohn der Anführerin zu peinlich war, dass ein Menschenweibchen ihn überrumpelt und verletzt hatte.

Apropos peinlich. Was am Vorabend nach der Heimkehr passiert war, hatte unter Niyol, Hok'ee und Lexa bleiben sollen, doch hatte Bidziil die drei auf dem Bett überrascht. Ihr Gesicht färbte sich wieder tomatenrot, als sie daran dachte, wie Hok'ee ihr geholfen hatte und wie der Teamleiter ohne Vorankündigung ins Zimmer gestürmt war. Wie er es mitbekommen hatte, war Lexa ein Rätsel. Denn Niyol hatte das Mädchen festgehalten und seine Hand fest auf ihren Mund gepresst, damit sie nicht laut aufstöhnte. Bei dem Gedanken an die Berührungen wurde ihr Slip erneut nass. Ihre Wangen wurden heiß.

„Denkst du wieder an gestern?", fragte ihr Begleiter sie amüsiert.

„Ach halt die Klappe." Missgelaunt drehte sie sich zur Seite weg. Sie war eh sauer auf ihn. Beim Frühstück hatten er und Bidziil lange in ihrer eigenen Sprache gesprochen. Lexa war sich verdammt sicher, dass es bei dem Gespräch um sie gegangen war. Die verschwiegen mal wieder etwas. Ihr Teamleiter hatte sie dann überrascht, indem er sie vor der Abfahrt fest in seine Arme geschlossen hatte. Abgesehen davon hatte er Niyol einen Gegenstand gegeben, den dieser blitzschnell verstaut hatte. Aber nicht schnell genug, denn das Mädchen hatte es gesehen.

„Was war das für ein Säckchen, das Bidziil dir in die Hand gedrückt hat?" Nach aller Voraussicht gab er darauf eh keine Antwort, aber ein Versuch war es wert.

„Keine Ahnung, wovon du redest." Das Reptil wurde mal wieder zu seiner schweigsamsten Variante. Wie erwartet. Blödmann. Nervös pulte sie an ihrer Rüstung herum. Es gefiel ihr nicht, dass sie einem anderen Team zugeteilt worden waren. Ihr einziger Schutz dort war Niyol, der nicht ewig den Babysitter spielen konnte. Was, wenn der Auftrag es vorsah, Basterianerkinder zu töten? Lexa schüttelte sich bei dem Gedanken.

„Was bedrückt dich?" Eine Hand drückte beruhigend ihr Knie.

„Ich will keine Kinder töten." Doch der fremde Teamleiter verlangte es sicher von ihr, im Gegensatz zu Bidziil.

„Mach dir keine Sorgen. Du wirst nichts dergleichen tun. Außerdem, ich gehe davon aus, dass es sich um einen anderen Auftrag handeln wird nach dem letzten Reinfall." Lexas Begleiter klang so zuversichtlich, dass sie ihm gerne glaubte. Doch etwas verunsicherte sie dann wieder. Normalerweise war Niyol vor einer Mission zwar immer gutgelaunt, aber dieses Mal war er zu entspannt. Als ob eine schwere Last von seinen Schultern verschwunden war. Was das wohl wieder zu bedeuten hatte?

Das Versammlungsgebäude tauchte vor ihnen auf. Das Mädchen fragte sich, warum sie ausgerechnet hierher gefahren waren. Der übliche Startplatz war weit entfernt. Sowie Niyol den Gleiter stoppte, wurden sie von Dezba und Anaba begrüßt. Lexa schluckte. Von Anaba hatte sie gehört. Diese war eine Nichte von Dezba und führte ein Team von Elitekriegern an, wie ihr Cousin Ahiga, von dem Lexa dank ihres gezielten Tritts dieses Mal verschont blieb.

„Nizhoni, lass dir bitte im Labor Blut abnehmen", wies Dezba das Mädchen an. Niyol gesellte sich an ihre Seite, doch Anaba pfiff ihn zurück.

„Du bleibst hier. Dann kann ich mit dir eure Aufgabe bei der Mission besprechen." Leise in sich hineingrummelnd lief Lexa allein zum Labor. Seitdem Bidziil und die anderen ihr reinen Wein über Dezbas und Ahigas Motive eingeschenkt hatten, verdächtigte sie diese, dass sie ihre Blutwerte auch auf Fruchtbarkeit kontrollierten. Die Gedanken wanderten hin und her, doch sie bekam keine zündende Idee, wie sie die Blutabnahme sabotieren oder die Blutprobe unauffällig zerstören konnte. Widerwillig ließ sie sich im Labor Blut abzapfen.

Der BasterianerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt