Kapitel 14 ✔️

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Lexas Kopf brummte höllisch. Hinter ihrer Stirn veranstaltete jemand einen Trommelwirbel. Daher ließ sie die Augen zu. Was zum Teufel war passiert? Sie überlegte so angestrengt, wie ihr schmerzender Schädel es zuließ. Häppchenweise fielen dem Mädchen die Ereignisse wieder ein. Dezbas Worte. Bidziil, der sie nicht bei seiner Anführerin verpfiffen hatte. Das grässliche Verhalten Ahigas. Das köstliche rohe Fleisch und dessen Auswirkungen auf ihren Körper. Scheiße.

„Das war dir sicher eine Lehre", brummte eine tiefe Stimme neben ihr. Das Kopfkissen bewegte sich leicht, dann nahm sie Krallen auf ihrem Schädel wahr, die anfingen ihre Kopfhaut zu massieren. „Kopfschmerzen, nech?"

Lexa seufzte nur wohlig. Die Massage war angenehm und linderte ein wenig das unentwegte Pochen.

„Das gefällt dir, nicht wahr? Niyol meinte schon, dass du eine Schmusekatze bist. Er hat sich allerdings nach deiner Aktion von gestern nicht in deine Nähe getraut."

Uh oh. Das konnte doch nicht wahr sein. Ihr Kopfkissen, das sich als Oberschenkel entpuppte, bewegte sich wieder. Ihre Wangen brannten.

„Hübsche Gesichtsfarbe hast du da." Eine nette kleine Anspielung darauf, dass Lexas Gesicht sich mittlerweile puterrot färbte. Zum einen wegen der Erinnerung an den Vorabend, was ihr mehr als peinlich war. Zum Zweiten, weil sie ausgerechnet seine Berührungen genoss. Abrupt setzte sie sich auf, um weiterem Körperkontakt mit ihm zu vermeiden. Ein stechender Schmerz schoss durch ihren Kopf und sie zischte auf.

„Leg dich wieder hin." Der Chonsaner drückte das Mädchen zurück aufs Bett, gab ihr dieses Mal aber ein richtiges Kopfkissen. Vorsichtig öffnete sie die Augen. Bidziil beobachtete die Brünette amüsiert. War klar, dass ihm ihr Leid Spaß bereitete. Aber was hatte der bitte schön hier zu suchen? In der ganzen Zeit, dass sie auf diesem Planeten lebte, war er nicht einmal bei ihnen vorbeigekommen. Moment. Die Erkenntnis traf sie unvorbereitet. Das Bett war kleiner als das von Niyol und ihr. Vorsichtig sah sie sich um. Das war nicht ihr Zuhause.

„Bleibst ab jetzt bei mir im Gästezimmer. Damit du nicht noch mehr anstellst." Dafür, dass Bidziil so breit gebaut war, kletterte er ausgesprochen flink aus dem Bett. „Ich hole dir mal Wasser und etwas gegen die Kopfschmerzen." Lexa nickte nur, doch selbst das bereute sie sofort. Sogar ihr Nacken schmerzte höllisch. Als ob die Muskeln komplett steif waren. Sie sank tief ins Kissen und schloss wieder die Augen. Kurz darauf lag eine Hand auf ihrer Stirn.

„Fieber hast du jedenfalls nicht. Vielleicht hat das Betäubungsmittel die üblichen Symptome abgemildert."

„Die üblichen Symptome?" Ihre Stimme fühlte sich so kratzig an, wie sie sich anhörte. Bidziil schob seinen Arm unter ihren oberen Rücken und half dem Mädchen vorsichtig in eine sitzende Position.

„Trink das." Er presste ein Glas mit Wasser an ihren Mund, ignorierte damit raffiniert ihre Frage. Sie nahm einige Schlucke und benetzte ebenso ihre trockenen Lippen. Dann drehte sie den Kopf ein wenig, um ihren Nacken zu strecken. Grummelnd gab Lexa es schnell wieder auf. Der Chonsaner betrachtete ihren kläglichen Versuch kopfschüttelnd. Dann schob er ihr ein grünes Blatt zwischen die Zähne und setzte sich neben sie aufs Bett. Die Brünette nahm das Grünzeug raus und schaute es angewidert an.

„Iss es, das hilft gegen die Kopfschmerzen." Dann zog er sie auf seinen Schoß, so dass sie mittig und ihm zugewandt auf seinen Oberschenkeln saß.

„Sitzenbleiben, ich will dir nur helfen", sagte er auf ihren halbherzigen Versuch hin, von ihm runter zu klettern. Ihren Kopf drückte er sanft auf seine Schulter. Geschickt löste er ihre Nackenmuskulatur mit kreisenden Bewegungen. Seine schuppigen Finger übten an unterschiedlichen Stellen Druck aus. Selbst seine Krallen setzte er ein, ohne die empfindliche Haut des Mädchens dabei zu verletzten. Nicht nur der Schmerz in ihrem Nacken ließ nach, sogar das Pochen in ihrem Brummschädel nahm ab. Ihre Augenlider wurden schwer. Gegen eine weitere Runde Schlaf hatte Lexa nichts einzuwenden, selbst wenn das auf Bidziils Schoß war.

Der BasterianerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt