Willkommen in der Familie

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Am Samstag Nachmittag lag die kleine Familie nur in ihrem Bett. Beide bekamen nicht genug davon zu kuscheln und das kleine Wunder in ihrem Arm zu halten. Sie legten sie nur in das Beistellbettchen, wenn sie selber schlafen wollten. Oder sie hatten sie zwischen sich liegen. Auch Mario hielt sie immer wieder, seine Frau und seine Tochter. Er konnte sich nicht satt sehen an beiden.
Gleichzeitig umsorgte Mario seine Frau wo er nur konnte. Er machte ihnen etwas zu essen, war einkaufen. Er sorgte dafür, das sie ausreichend trank, schüttelte ihre Kissen auf.
Sie waren dabei, einen Plan für die Familie zu entwerfen. Sie wollten diesen bereits am nächsten Tag in die Tat umsetzen.

Es war an diesem ersten Aprilwochenende gerade dabei dunkel zu werden. Das Schlafzimmer war in ein schummriges Licht getaucht. Lea saß an das gepolsterte Kopfteil angelehnt, ihre Beine waren zugedeckt. Ihr Schlafhemd war aufgeknöpft und sie stillte Nessa.
Mario, der ihnen etwas zu trinken geholt hatte, wurde sich des Blickes bewusst, mit dem seine Frau ihn bedachte. Er sah zu ihr, erwiderte ihr Lächeln.
„Ich liebe dich!“, sagte sie leise. Jetzt strahlte er sie regelrecht an und ließ sich zu ihr auf das Bett sinken, lehnte sich neben sie an das Kopfteil. „Ich liebe dich auch, mehr als du ahnst. Mehr als ich je ahnen konnte! Mehr als ich in Worte fassen kann.“, gab er an. Er küsste sie und strich Nessa dann zart über den Flaum auf dem Kopf. "Und ich liebe sie, ich hätte es nicht verkraftet sie zu verlieren!", gab er zu.

In dieser Nacht war es ähnlich wie in der Nacht im Krankenhaus. Das Baby wurde zweimal gestillt. Lea machte das so entspannt und ruhig, man konnte kaum glauben das sie eigentlich nie Kinder wollte.
Sie konnten beide einige Stunden schlafen.
Als Lea am Morgen wach wurde, stand Mario mit Lea im Arm am Fenster. Er sprach leise, Lea konnte es nicht verstehen, beobachtete ihren Mann lächelnd.
Und dann begannen sie ihren Plan in die Tat umzusetzen.

Es war ein schöner Frühlingstag. Die Sonne schien von einem strahlend blauen Himmel und die Temperaturen zeigten sich angenehm warm.
Mario trug Jeans mit einem dünnen Pullover, als er sich auf den Weg machte, seine beiden Söhne abzuholen. Diese würde er dann schon zu seinen Eltern bringen.
In der Zeit machte Lea sich fertig. In Leggings mit Stretchrock und einer weiten Tunika über Top, hatte sie die Haare nur aus dem Gesicht geklippt. Man sah kaum mehr, das sie schwanger gewesen war. Nessa trug ein langärmeliges Shirt mit einem rosa Strampler und einem Stirnband. In einem Plüschoverall war sie warm eingepackt und sah winzig aus in dem Maxi Cosi.
Mario kam dann zurück nach Hause. „Ich habe ihnen gesagt, das du noch müde warst. Alle warten auf Dich!“, erklärte er ihr lachend.
Sie fuhren zu seinen Eltern. Dort in der Einfahrt zog Lea ihrer Tochter den Overall aus und bettete sie in ihrem Arm. Mario nahm indes den Maxi Cosi und die Wickeltasche. Mit seinem Schlüssel betraten sie das Haus. Es roch nach einem leckeren Essen, aber dem Lachen und den Stimmen nach waren alle auf der Terrasse.

Lea lief hinter Mario her, der in der Terrassentür stehen blieb, wo er alles abstellte. Die Jungs spielten Fußball, Opa und der Onkel spielten mit. Ihr Neffe machte seine ersten Schritte an der Hand von Oma und Mama. Mario trat raus rief seine Jungs. Beide stürmten zu ihm. Der Kleine fragte nach Lea.
„Sie kommt jetzt raus, aber ihr müsst vorsichtig sein.“, sagte er und beide nickten. Die frischgebackene Mama trat dann nach draußen. „Das Baby ist ja schon da!“, jubelten die beiden großen Brüder und alle sahen zu ihnen. Alle waren überrascht.
Lea setzte sich auf einen der Gartensessel und die beiden Jungs besahen sich ihre kleine Schwester. Auch die anderen kamen dazu und umringten Lea mit dem Baby. Beim Essen mussten sie dann die Geschichte der dramatischen Geburt erzählen, die diesen wunderbaren Ausgang hatte. Dabei hatte Mario Nessa in seiner Armbeuge liegen.
Alle hielten das kleine Mädchen, auch die beiden Jungs. Leon und Olli waren entzückt von ihrer Schwester. Leon, der kleinere, konnte sich kaum satt sehen und als sie im Maxi Cosi lag, saß er nur daneben und blickte sie verträumt an. Er setzte sich auf Leas Schoss. "Danke für meine kleine Schwester!", flüsterte er. Lea war gerührt und drückte den kleinen Jungen an sich.

Abends, als sie nach dem Familienbesuch die beiden Jungs nach Hause brachten, öffnete dort Sabines neuer Freund Peter. Er bat alle herein und so lernte auch die Ex-Frau das kleine Mädchen kennen.

So lernten alle nach und nach das Babymädchen kennen.
Am Montag ging Mario noch bis mittags in die Praxis. Mit Nessa in der Bauchtrage ging Lea zu Fuß in die Praxis, wo dann dort alle erfuhren, dass das Baby auf der Welt war.
Dies bedeutete, das Mario nun zwei Monate Elternzeit wahrnehmen würde. Bei seinen Söhnen hatte er viel verpasst, etwas das er jetzt nicht wiederholen wollte. Der Gang nach der Praxis war der in die Apotheke, um ihre Tochter auch dort vorzustellen.

Sie wollten es dann mit einem Bild bei allen bekanntgeben, wofür sie auch zu einem Photographen gingen, aber sie genossen ihre Zeit als kleine Familie.
Auch stand noch einmal eine Untersuchung in der Kinderklinik an, denn sie wollten ausschließen, das doch ein Herzfehler vorlag.

Nun kennt man die Wendung...
Hoffentlich geht alles gut.

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