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Mehrere Wochen waren seit dem Urlaub in Ägypten vergangen.
Wochen in denen das Leben normal weiterlief.
Lea und Mario waren auch gelegentlich an ihrer Hütte, ihrem kleinen Refugium, gewesen.

Inzwischen hatte jeder erfahren, das Kai weggezogen war. Niemand wusste genau, wohin er gegangen war, aber auch das wunderte niemanden wirklich.
Es wollte aber auch niemand wirklich wissen.

Nun war das Wochenende der großen Kirmes.
Mit ihren Freunden waren sie abends verabredet.
Die eng sitzende Jeans von Lea führte dazu, das sie sich verspäteten, denn Mario wollte ganz sicher sein, das sie korrekt saß.
Im Schlafzimmer hatten sie wilden und rasenden Sex, bei dem sie es nicht einmal komplett aus der Kleidung schafften.

Als sie dann außer Atem am Treffpunkt ankamen grinste der ein oder andere anzüglich, aber das störte sie nicht weiter.
Mit Chrissi gönnte sich die junge Frau zunächst einen Cocktail, ehe sie zu Champignons und Backfisch überging.
Sie zogen von Bude zu Bude und von Fahrgeschäft zu Fahrgeschäft.
Sie lachten viel und hatten Spaß.

Und kaum das der hochgewachsene Arzt und die junge Apothekerin zuhause ankamen, fielen sie erneut übereinander her.
Lea war überaus empfindsam, war kaum zu zügeln und unersättlich. Jede seiner Berührungen ließ sie seufzen und aufstöhnen. Mario genoss es, wie nachgiebig sie reagierte, ehe sie umschlungen einschliefen.

Am Kirmessonntag, der als Familientag galt, waren die verlobten Menschen mit seinen Söhnen auf dem Rummel unterwegs.
Die Jungs genossen die Aufmerksamkeit und jede einzelne Karussellfahrt.
Es war schon spät am Nachmittag und sie hatten gegessen, als die Racker auf dem Kinderautoscooter unterwegs waren.
Mario und Lea sahen den beiden zu, als Lea urplötzlich die Hand vor den Mund schlug und zur Seite des Fahrgeschäftes  stürzte.
Gequält und geräuschvoll übergab sie sich. Einer der Mitarbeiter des Fahrgeschäftes lachte: "Das habe ich ja auch noch nicht gesehen, das die Mutter sich übergibt, wenn die Kinder fahren!"

Mario holte ihr ein Wasser und setzte sie auf eine Bank, wo sie sich ausruhte.
Seine Söhne zeigten sich besorgt und verängstigt, doch Lea lächelte tapfer. Sie beherrschte sich mit dem Übergeben solange die Jungs dabei waren.
Zunächst fuhr er Lea nach Hause, bevor er die Jungs zu seiner Exfrau brachte.

Zurück zuhause kümmerte er sich um Lea, die sich weiterhin übergab. Als er sie fand, lag sie entkräftet auf den kühlen Fliesen des Bades. Er trug seine Partnerin zum Bett.
Das sie sich nicht wehrte, als er ihr eine Infusion legte, zeigte ihm, wie entkräftet sie bereits war. Sie hatte Bauchschmerzen, sie hatte sogar leicht erhöhte Temperatur.

In der Nacht kam Lea ein wenig zur Ruhe und konnte schlafen.
Mario küsste sie am Morgen auf die Stirn, ehe er sich auf den Weg zu seiner Praxis machte.
Sie lauschte, wie er den Wagen startete und sich das Motorengeräusch entfernte, ehe ihr Magen sich erneut meldete.
Sie schaffte es gerade rechtzeitig ins Bad, ehe sie sich erneut übergab.

Lea wusste, das sie Hilfe benötigte und wollte in die Praxis zu Mario.
Sie duschte, als sich der Brechreiz zu Übelkeit abflaute. Im Schlafzimmer versuchte sie einen einfachen Bh anzuziehen, aber die Körbchen passten nicht über ihre Rundungen. Sie besah sich im Spiegel und staunte, da ihre Brüste sich geschwollen zeigten.
Das Interesse daran war aber  schnell vorbei, als die Übelkeit stärker wurde und sie sich in Jeans und Pulli kleidete, um loszufahren.
Weit kam sie allerdings nicht. Auf Höhe des örtlichen Krankenhauses musste sie stoppen, um sich erneut zu übergeben.
Auf dem Parkplatz stellte sie den Wagen ab und stieg leichenblass aus. Sie wollte frische Luft schnappen, wurde dabei von einer Bekannten gesehen.
Diese war Schwester in der Notaufnahme und nötigte sie mitzukommen.

Nur wenige Minuten später fand sie sich in einem Behandlungszimmer wieder, wie sie auf der Liege lag. Sitzen war ihr nicht möglich, dafür schmerzten Bauch und ihre Flanken zu sehr. Sie hatte weiter Übelkeit.
Ihre Bekannte namens Fabienne kam mit einem jungen Arzt zu ihr, der sich vorstellte.
„Fabienne hat sie also am Parkplatz aufgegabelt. Was fehlt ihnen?", wollte er wissen.
Lea gab all ihre Beschwerden an und auch das sie zu Mario fahren wollte.
„Haben sie ihren Blinddarm noch?", fragte er nach den Symptomen die die angegeben hatte. Die junge Frau bejahte dies und der Arzt bat sie, ihren Unterbauch frei zumachen.
Sie kam der Aufforderung nach und der Mediziner begann sie vorsichtig abzutasten. An auffälligen Stellen für einen entzündeten Appendix zuckte sie kurz zusammen.
Kurz klatschte der Arzt in die Hände.
„Ich werde noch einen Ultraschall machen, aber wenn sich mein Verdacht bestätigt, werde ich sie heute noch in fähige Chirurgenhände geben.", erklärte er.

Fabienne holte den Ultraschall- Wagen an die Liege und schaltete diesen ein. Der Arzt verteilte einen kleinen Spritzer Gelflüssigkeit auf ihrem Unterbauch.
Mit dem Sensor fuhr sie über die Flüssigkeit und Lea hörte ihn verschiedene Knöpfe drücken.
„Merkwürdig!", murmelte er. Lea sah zu ihm. „Was bedeutet das?", wollte sie wissen. „Ich kann keinen entzündlichen Appendix entdecken, was meine Diagnose entkräftet.", gab er an.
Lea rutschte etwas näher und der Sucher verrutschte. „Das ist dann allerdings interessant!", murmelte er wieder.
Die Patientin sah zu ihm und ihr Blick verlangte nach einer Antwort. Der junge Arzt lächelte und drehte den Monitor zu ihr. Ein Standbild zeigte eine kleine Blase in dem ein kleiner Punkt flatterte. Das Geräusch ließ ein schnelles Pochen erklingen. Lea schloss die Augen.
„Soll das heißen?", fragte sie leise.
„Ich gratuliere, sie sind schwanger! Sie sollten sich bald möglichst bei ihrem Gynäkologen melden. Ein Bild drucke ich aus!", gab er an.

Während das Bild ausgedruckt wurde, wischte Fabienne ihr den Bauch sauber. Lea stand auf und richtete ihre Kleidung.
Der Arzt reichte einer strahlenden jungen Schwangeren das Bild. Im rausstürmen bedankte und verabschiedete sie sich. Ein Standbild zeigte eine kleine Blase in dem ein kleiner Punkt flatterte.

Kaum das sie im Auto saß, startete sie den Motor und fuhr Marios Praxis von hinten an. Kaum das sie ausgestiegen war, traten ihr Freudentränen in die Augen.
Diese vernebelten ihr ein wenig die Sicht, weshalb sie in die Praxis stolperte.
Melli, die Arzthelferin, lachte und sah sie fragend an.
„Ich muss zu Mario! Es ist wichtig!", erklärte Lea.
Die Praxisangestellte sah in den Terminkalender. Danach sah sie auf.
„Du hast Glück, er hat den letzten Patienten drin, danach schließt die Praxis, da wir auf die Kirmes gehen!", gab Melli an.

Nur wenig später ging die Tür des Behandlungszimmers auf und der Patient kam hinaus. Lea schlüpfte in das Zimmer und schloss die Tür hinter sich.
Mario sah überrascht auf. „Lea, Schatz, ist etwas nicht in Ordnung? Hast Du Dich wieder übergeben?", ertönte seine Stimme besorgt.
Durch den Tränenschleier blickte sie zu ihm und nickte. Er stand auf und trat zu ihr.

Schluchzend stammelte sie: „ Bin losgefahren... wieder übergeben... Notaufnahme... Blinddarm... Ultraschall!"
Er wurde ungehalten, als er das Gestammel hörte. „Sie haben Dich gehen lassen, das muss operiert werden!"
Lea nahm sein Gesicht in beide Hände und schluckte. „Es muss nicht operiert werden!", entgegnete sie.
„Muss es nicht?", wollte er wissen.
Sie schüttelte den Kopf. „Auf dem Ultraschall war kein entzündeter Blinddarm zu sehen!", erklärte sie beherrscht. „War es nicht?", flüsterte er.
Die junge Frau musterte ihn, während erneut Tränen ihre Wangen hinabkullerten.
„Ich soll zum Gynäkologen gehen!", flüsterte sie.
„Wir sind schwanger!", erklärte sie, aber mehr konnte sie nicht sagen.
Mit einem lauten Jubelschrei hob er sie an und drehte sich mit ihr. Als er sie abließ, küsste er sie umgehend. Fest hielt er sie im Arm.

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