Chrissi

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Schon am folgenden Tag gab es eine neue Feierlichkeit. Gemeinsam nutzten sie oft die Gelegenheit etwas zu feiern oder einfach nur zusammen zu sein.
Leas beste Freundin Chrissi wurde 30!
Sie waren schon immer beste Freunde, seit sie sich im Schulbus kennengelernt hatten. Als Chrissi ihre Mädchen bekommen hatte, war sie immer da gewesen, auch wenn der Kontakt nicht mehr so eng war, wie vor den Kindern. Lea würde ihr Leben für Chrissi geben und umgekehrt war es genauso.
An dem Samstag war eine Party bei ihr Zuhause geplant. Mit vielen Freunden und Spass!

Die junge Apothekerin hatte an dem Tag Urlaub genommen, um Vorbereitungen zu übernehmen.
Am Nachmittag, als sie zu der Feier fuhr, wurde sie von Kai begleitet. Dieser war aber nicht dabei, weil er seine Partnerin begleiten wollte, sondern weil Chrissi ihm das abgeschwatzt hatte.
Allerdings musste er am Abend arbeiten und würde vorher gehen.
Ehrlich gesagt war Lea auch etwas erleichtert, ihren Noch- Freund nicht die ganze Zeit dabei zu haben.

Lea trug aufgrund des Wetters ein luftiges Trägerkleid, darunter Badebekleidung.
Die Poolparty würde später steigen.
Zuvor saßen sie jetzt erst einmal mit der Familie und dem Geburtstagskind zusammen.
Lea und ihre Freundin unterhielten sich, sie kicherten. Kai besah sich die meiste Zeit sein Handy. Er nahm keinerlei Notiz von der Frau, mit der er zusammenlebte. Chrissi versuchte ihn immer wieder aus der Reserve zu locken, versuchte ihn verbal zu provozieren.
Am frühen Abend brachte die junge Frau ihren Partner zunächst zur Arbeit. Danach brachte sie die Mutter von Chrissi nach Hause.

Auf dem Weg zurück brachte sie die vorbereiteten Salate von zuhause mit.
Wieder angekommen half sie bei den allerletzten Vorbereitungen.
Steffen hatte den Grill bereits angeschmissen, als die ersten Freunde kamen. Nachbarn und viele vom Karnevalsverein kamen ebenfalls an.

Es wurde gelacht, alle hatten Spaß.
Chrissi erhielt Geschenke, packte sie aus und erfreute sich.
Lea trat zu ihr und sie legten die Arme umeinander.
„Gefällt Dir deine Party?“, wollte sie von dem Geburtstagskind wissen.
Diese stupste sie leicht an und musterte sie.
„Mein schönstes Geschenk ist es, das Du wieder lachst und ausgelassen bist, auch wenn ich noch keine Ahnung habe, was der Grund dafür ist!“, gab die Gefragte zu verstehen. Die Angesprochene, die noch kein Wort zu ihrer Affäre mit Mario gesagt hatte, grinste frech.

Danach wurde das Geburtstagskind weitergereicht und Lea beobachtete das Treiben.
Nur wenige Minuten später, sie wollte drinnen neue Gläser holen, wurde sie hinter das Gartenhaus gezogen. Sie hatte ihn nicht kommen sehen, aber nun presste sein hochgeschossener Köper sie an das lackierte Holz. Sie roch ihn, sie erkannte ihn.
Mario.
Dieser ruckartige Überfall ließ sie aufkeuchen und sorgte unweigerlich dafür, das ihre Körpermitte umgehend in Flammen stand.
„Hey!“, hauchte er heiser. „Hallo!“, entgegnete sie.

„Bist du allein?“, wollte sie wissen.
Der rothaarige Mann nickte. „Sabine ist mit den Kindern zu ihren Eltern gefahren, die bringen Sie morgen zum Flughafen. Ich muss arbeiten, ehe ich Mittwoch nachfliege.“, erörterte er und zwängte ein Bein zwischen ihre unter dem Kleid nackten Schenkel.
„Kai?“, fragte er leise und presste seinen Oberschenkel an ihre erhitzte Mitte.
„Der hat Nachtdienst und rechnet damit, das ich hier übernachten! Das ist aber glaub ich nicht, daß ich das mache!", antwortete sie.
Kaum merklich rieb sie ihre erhitzte Körpermitte an dem rauhen Stoff seiner Jeansshorts. Und sie legte ihre Hand auf seinen Schritt. Sie konnte spüren wie er merklich steif wurde und ließ von ihm ab. Er zischte seinen Atem aus.
„Wir sollten uns überlegen, wo wir die Nacht verbringen, denn heute will ich Dich!“, gab sie leise zu verstehen und verließ das kleine Versteck.
Er grinste schmutzig und sah ihr nach.

Beide genossen den Abend und die Unterhaltungen.
Doch sie hielten sich auch immer in der Nähe des anderen auf.
Scheinbar blieb das aber unbemerkt.
Chrissi aber hatte das kurze Stelldichein bemerkt und beobachtete das Treiben zwischen den beiden Erwachsenen. Nicht, daß es sie nicht gut hiess, das Lea lachte und ausgelassen war, aber sie kannte auch Mario und seinen Ruf.

Später im Pool wurde umher getollt und wie die Kinder wurden auch Wasserball und ähnliches gespielt.
Dabei nahmen die Männer ihre Frauen auf die Schultern. Gerade als Lea rausgehen wollte, zog Mario sie zurück. Er setzte sie sich auf die Schulter und so agierten sie als Team.
Niemandem schien  das irgendwie komisch vorzukommen.

Für sie war das an dem Abend, im Pool und bei den Spielereien, die Tarnung um einander nah zu sein, um sich zu berühren.

Später ging Lea rein und zog sich um.
Als sie aus dem Bad kam, stand dort Chrissi und sah sie durchdringend an.

„Lea, was läuft da?“, wollte ihre beste Freundin wissen.
Die Angesprochene zuckte mit den Schultern.
"Jetzt tu nicht so. Mario und Du, was läuft da bei euch!?", hakte sie noch einmal nach.
„Chrissi, ich weiß es nicht. Ich weiß nur das es mir gut tut!“, offenbarte sie sich.
Das Geburtstagskind nahm die Freundin in den Arm.
„Kai?“
„Ich werde ihn verlassen. Nicht weil ich mich in das nächste Beziehungsdrama stürzen will. Aber diese Beziehung ist bereits seit langer Zeit vorbei, ohne das es jemand ausspricht!“, gab Lea zurück.

Die junge Frau nahm ihre Tasche und wandte sich zum gehen.
„Pass auf dich auf und wenn er Dir doch das Herz bricht, breche ich jeden seiner Knochen!“, gab Chrissi von sich. Die Frau mit den lockigen Haaren lachte auf und verabschiedete sich.

Lea verließ das Haus und stieg in ihr Auto.
Kurz fuhr sie nach Hause und holte eine kleine Tasche mit Wechselkleidung und Kosmetikartikeln.

Nach einem Blick auf das Handy stieg sie erneut in ihr Auto.
In ihr Navi gab sie die Adresse ein, die Mario ihr geschickt hatte.

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