Während Lea in ihrem Heimatort mit ihrem Expartner Kai in den letzten Zügen einen Haushalt trennte, gab es in Island einen kühlen Familienurlaub.Es lag nicht nur an dem kühlen Wetter auf der Insel, das der Urlaub sich kühl gestaltete.
Mario und Sabine bemühten sich, den Jungs eine unbeschwerte Zeit zu bieten, was sie auch schafften.
Die Kinder genossen die Zeit mit Mama und Papa, aber die Eltern hatten sich nichts zu sagen. Sie redeten das nötigste mit und wegen der Kinder, aber nicht miteinander.
Mit jedem weiteren Tag sah Mario dies klarer.Sie waren in einer Lodge, auf der nicht viele Menschen unterwegs waren. In der kargen Landschaft Islands waren Wanderer zu treffen und auch Familien, welche die tropischen Gefilde schon zu genüge gesehen hatten. In ihrem Fall hatte ihr ältester Sohn immer wieder von den Geysiren und den heissen Quellen gesprochen in denen man schwimmen konnte.
Einheimische sah man nie.
Doch die Hotelbar war in der Nacht gut besucht.Auch Mario war abends immer da.
Er trank antialkoholisch, aber dort hatte er die Luft zu atmen. Luft, die ihm in den gemeinsamen Räumlichkeiten fehlte.
Sabine blieb immer bei den Kindern.
So rückte sein Vorhaben immer wieder ins Hintertreffen.Zwei Wochen waren sie bereits dort. Das zwischenmenschliche wurde immer zermürbender.
Nach dem Abendessen war Sabine wieder mit den Jungs in ihre Räume gegangen.
Mario, der wusste, das ein Gespräch unumgänglich war, seufzte als er mit seinem Eistee auf die große Terrasse trat.
Er blickte über die isländische Weite, sah den kleinen Geysir ausbrechen, der zum Gelände der Lodge gehörte.Überrascht registrierte er, das die Mutter seiner Kinder nach einer Weile neben ihm auftauchte.
„Was ist mit den Kindern? Ist etwas geschehen?“, wollte er wissen. Sie schüttelte den Kopf und lächelte kurz, seine Kinder vergötterte er.
„Alles gut mit den Jungs, die schlafen! Aber wir beide müssen uns unterhalten!“, gab sie an.
"Wir schieben dieses Gespräch schon viel zu lange vor uns her.", erklärte sie ihr Kommen.An dem Kaminfeuer waren sie ungestört und setzten sich dort auf die beiden Ledersessel. Sie sahen einander an.
„Mario, wann hat es eigentlich aufgehört mit uns? Wann sind wir uns gleichgültig geworden?“, fragte seine Frau frei heraus. Er sah sie entgeistert an, hatte er es nicht erwartet, das sie etwas frei heraus erfragte.Er zuckte die Schultern. „Ich kann es dir nicht genau sagen, aber gleichgültig bist Du mir nicht. Ich weiß nur das ich so nicht weitermachen kann und dabei langsam wahnsinnig werde.“
Zum ersten Mal sprach er es seiner Ehefrau gegenüber aus.
Sie griff seine Hand.
„Ich wusste, das der Tag kommen würde. Ich wusste es, in dem Moment, als Du mich das erste Mal geküsst hast. Es war eine schöne Zeit, aber wir gehören nicht bis zum Ende zusammen!“, sprach sie aus.
„Das trägst Du auch schon eine Weile mit Dir herum, oder?“Mario nickte.
„Ich wollte mit Dir sprechen, seit Wochen. Ich kann nicht so weitermachen. Wir können es nicht.“, gestand er.
Er fuhr sich durch die Haare.
„Ich bin sogar der Meinung, das wir nicht hätten heiraten sollen!“, sprach er aus.
Sabine sprang geschockt auf. „Das meinst Du nicht ernst!“, verlangte sie nach einer Antwort.
Auch Mario erhob sich.
„Du wolltest heiraten, ich habe es Dir zuliebe getan. Ich war verliebt in Dich, aber ich denke nicht, das ich alles verzehrende Liebe gefühlt habe.“, sagte er leise. „Wir waren nie ein Paar das täglich Sex hatte oder immerzu Zärtlichkeiten ausgetauscht hat, aber garnicht mehr. Ich durfte dich nicht mal mehr küssen, geschweige denn umarmen!“
Er sah, das seine Ehefrau weinte, das ihr die Tränen stumm die Wangen hinab liefen.
Es tat ihm leid, das es sie trotzdem so offensichtlich schmerzte.
Sie wusste, dass er Recht hatte, aber es so offensichtlich zu hören schmerzte.„So also endet es?“, fragte sie und er nickte.
Er wollte ihr eine Hand auf die Schultern legen, doch sie wich zurück.
„Bitte Mario, nicht!“, bat sie und er ließ seine Hand sinken.
Dann ließ sie ihn zurück.In den Tagen, in denen sie noch in Island waren, unternahmen sie Ausflüge mit den Kindern.
Auch beredeten sie das weitere Vorgehen.Mario würde bei seinem besten Freund Tim im Gästezimmer unterkommen. Diesen hatte er bereits informiert.
Sabine und die Jungs würden im Haus bleiben und sie wollten sich das Sorgerecht teilen.
Ebenso sollte es nur ein Scheidungsanwalt sein. Diesen informierte Mario bereits von Island aus.Es schien alles derart reibungslos zu laufen, das niemand mit irgendwelchen Scherereien rechnete.
Und Mario traute Sabine auch nicht zu, unfair werden zu wollen.
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Jeden Tag ein wenig mehr
RomanceSie kannten sich. Sie waren Freunde. Sie waren vergeben. Und sie hätten nie einen Gedanken an das verschwendet, was auf sie zukam!