4.Teil

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Als die letzten Reden endlich gehalten wurden. Stürmen alle Menschen aus der Halle raus. Mittlerweile ist es echt stickig in der Halle geworden. Viele steuern die Stände an um sich ein kühles Getränk zu holen oder eine Wurst, frisch vom Grill. Meine Freunde und ich gehen erst zu unseren Familien. Als ich meine entdecke trenne ich mich kurz von ihnen und laufe zu ihnen. Meine Mutter strahlt mich fröhlich an und auch mein Stiefvater schaut mich stolz an. Ich umarme meine Mutter und sie gratulieren mir zu meinem Abschluss. Auch mein großer Bruder und meine kleine schwester gratulieren mir. Dann verabschieden sie sich von mir, denn sie müssen schon zurück.
Nachdem ich sie noch zum Parkplatz begleitet habe gehe ich schnell zur Toilette um mich frisch zu machen. Es ist ja doch ziemlich heiß. Ich öffne die Tür zur Toilette und Wünsche mir, ich hätte es gelassen. Die Frau nach der ich mich schon lange sehne, steht mit dem Rücken zu mir an den Waschbecken. Ich bleibe in der Türe stehen und starre sie an.
Nach einer Zeit dreht sie sich zu mir um und lächelt mir zu.
"Wie lange wolltest du da stehen bleiben?"
Mir schießt die Röte ins Gesicht und ich drehe mich um.
"Ich, ich wollte gar nicht... ich... "
"Na komm schon rein. "
Langsam drehe ich mich wieder um, schaue aber auf den Boden und laufe zu einem Waschbecken. Mein Herz rast und meine Hände zittern. Langsam öffne ich den Wasserhahn und lasse das kühle Wasser über meine Hände fließen.
"Herzlichen Glückwünsch zum Abschluss und zu dem tollen Zeugniss." sagt sie plötzlich. Ich schaue zu ihr rüber und sehe dass sie mich freundlich ansieht.
"Danke..." Ich versuche mich wieder auf das kühle Wasser zu konzentrieren und drehe meinen Kopf zurück, mache eine kleine Schale mit meinen Händen und lehne meinen Kopf über das Waschbecken und klatsche mir vorsichtig das Wasser ins Gesicht. Da ich keine Schminke trage, ist das kein Problem. Das angenehm, kühle Wasser fließt meinen Hals entlang, als ich wieder nach oben in den Spiegel schaue. Erschrocken schreihe ich auf, als ich im Spiegel, Frau Esball, hinter mir stehen sehe. Ich drehe mich zu ihr um. Doch sie lächelt nur.
"Entschuldige, ich wollte dich nicht erschrecken."
"Schon, schon gut."
Ich schaue ihn ihre Augen, schockobraunen Augen, mit kleinen Schwarzen punkten drin. Ich verliere mich ihn ihren Augen, bis mir auffällt, dass sie mir auch in die Augen schaut. Ich drehe mich schnell wieder um, um mein immer noch nasses Gesicht abzutrocknen, als die Tür zufällt. Ich drehe mich um, doch sie ist weg.
~habe ich mir das nur eingebildet?~

Suchend schaue ich mich nach meinen Freunden um und entdecke sie auch gleich. Sie unterhalten sich grade mit unserem Klassenlehrer. Ich gehe also zu ihnen.
"Hey Leo, wo warst du denn solang?" flüstert mir Lero zu.
"Erzähl ich euch gleich."
"Leona, nochmal gratulation, dein Zeugniss ist super." grinst mich unser Klassenlehrer an.
"Danke."
"Ok, ich gehe dann mal weiter."

Als wir drei alleine in einer schattigen Ecke stehen, erzähle ich ihnen von meiner Begegnung.
"Vielleicht, mag sie dich ja auch."
"Ja, ist klar, ich habe mir das sicher, wieder nur eingebildet."
"Ach Quatsch, aber du könntest es herausfinden." zwinkert Lero mir zu und zeigt in eine Richtung. Ich Folge seinem Arm und verschlucke mich an meiner eigenen Spucke.
"Sie steht dort ganz alleine, vielleicht wartet sie auf dich." grinst Lero mich an.
"Ja klar, spielerisch haue ich ihm gegen den Arm. Doch er ignoriert es.
"Na, los das ist deine Chance, oder Merve?"
"Ja los, jetzt mach schon."
"Leute, ich traue mich nicht."
"Doch, na komm dann müssen wir eben nach helfen."
"Wie, was...?"
"Komm einfach mit!"
Lero zieht mich hinter sich her und auch Merve folgt uns. In der Nähe von Frau Esball stoppt er und platziert mich so dass ich in ihre Richtung gucken kann. Dann stellen die beiden sich so, dass wir einen Kreis bilden.
"Jetzt, müssen wir nur noch laut reden um ihre Aufmerksamkeit zu erhalten und wenn sie dann zu uns gekommen ist, werden Merve und ich etwas wichtiges zu erledigen haben.
"Nein, dass kannst du nicht machen, wie soll ich mich denn Verhalten?"
flüster ich.
"Nicht flüstern, rede normal!" sagt Lero laut.
"Toll sei noch unauffälliger." sage ich genervt.
"Komm schon du schaffst das." spricht Merve mir Mut zu.
"Hallo ihr drei."
~Scheiße wie konnte sie uns so schnell, bemerken?~
"Hey, Frau Esball, lange nicht gesehen, wie läuft es so bei ihnen an der Schule?" fragt Lero freundlich.
~ist der wahnsinnig, was fängt der mit ihr ein Gespräch an, er meint es wirklich ernst, nervös schaue ich zu Frau Esball die grade Lero antworten möchte.
"Es läuft gut, aber ich vermisse diese Schule schon."
"Oh, Mist Merve, komm wir hatten doch noch etwas zu erledigen, bis dann Frau Esball." während er das sagt, schaut er auf seine, nicht vorhandene Uhr, und geht dann mit Merve, nachdem er mir noch einmal zuzwinkert. Mit meinem, ich könnte dich grade töten, Blick schaue ich ihm hinterher.
"Hey, alles gut bei dir Leona?"
Erschrocken drehe ich meinen Kopf zu ihr rum und nehme automatisch einen schüchternen Gesichtsausdruck an. Ich merke wie wieder meine Hände anfangen zu zittern.
"Hey, ja...alles gut und bei Ihnen?"
"Auch... was machst du eigentlich jetzt?"
während sie das sagt lächelt sie mich warm an. Ein kribbeln ensteht in meinem Bauch, dieses Lächeln gibt mir Energie und nimmt mir etwas von meiner Unsicherheit weg.
"Ich mache eine Ausbildung. "
"Oh wirklich, mit diesem guten Zeugniss, warum machst du nicht weiter Schule?"
Entäuschung breitet sich in mir aus, warum erwarten immer alle von einem, dass man nur weil man ein super Zeugniss hat auch weiter zur Schule geht.
"Ich habe keine Lust mehr auf Schule, außerdem will ich so schnell wie möglich ausziehen." sage ich etwas angespannt, was sie wohl merkt weshalb sie sagt.
"Entschuldige, ich wollte dich damit nicht verletzen, ich..."
"Sie haben mich damit aber verletzt, warum erwarten dass alle immer von mir."
Ich schaue weg von ihr um sie jetzt nicht ansehen zu müssen, eigentlich will ich gar nicht sauer auf sie sein. Plötzlich hebt sie mein Kinn und dreht meinen Kopf wieder zu ihr.
"Es tut mir wirklich leid, ich wollte nicht..." sagt sie sanft, was mich dahin schmelzen lässt und augenblicklich wieder ein Lächeln auf meine Lippen zaubert.
"Ich könnte nie sauer auf sie sein."
Erschrocken fasse ich mir auf den Mund.
~habe ich das grad wirklich laut gesagt.~
Verwirrt schaut Frau Esball mich an.
"Warum kannst du nicht sauer auf mich sein?"
~Na, weil ich Gefühle für dich habe.~ schallt es in meinem Kopf rum.
"Eh...ist egal, vergessen sie einfach was ich gesagt habe."
"Worüber haben wir grad noch mal geredet?" schmunzelt sie.
Dafür bin ich ihr sehr dankbar und lache leise. Sie stimmt mit ein.
"Hast du auch Lust etwas zu trinken, ich sterbe gleich vor Durst?"
"Oh, ja auf jedenfall."
Gemeinsam gehen wir zum Getränke Stand und bestellen uns jeder ein Wasser.
"Wollen wir uns dort hinsetzen?" sie zeigt auf eine kleine Bank im Schatten.
~Warum will sie sich mit mir hinsetzen,  sie hat doch sicher noch anderes zu tun, wichtigeres?~
"Ok?...sehr gerne."
Also setzen wir uns auf die Bank. Die ersten Minuten schweigen wir nur und beobachten die vielen anderen Menschen. Dann schaue ich vorsichtig zu ihr rüber, doch bereue es sofort, denn sie schaut genau in dem Moment auch zu mir. Ich drehe schnell mein Kopf in eine andere Richtung um mein, mal wieder gerötetes Gesicht zu verbergen. Sie lacht daraufhin leise. Irritiert schaue ich sie dann doch an.
"Du siehst süß aus wenn du rot wirst." flüstert sie. Daraufhin werde ich noch ein Stück röter, wenn das überhaupt geht und schaue sie wieder an. Sie hat ihre Augen geschloßen.
Die Sonne strahlt auf ihr wunderschönes Gesicht und lässt ihre Haut magisch aussehen. Meine Augen wandern den Hals entlang und stoppen bei ihrem Dekolleté.
~Ich sollte nicht weiter schauen~
denke ich tue es im gleichen Moment aber trotzdem. Sie hat ein lilla Kleid mit V-Ausschnitt, dass bis zu ihren Knöcheln reicht, an. Das Kleid steht ihr wirklich gut und auch ihre Frisur ist der Hammer. Meine Augen wandern zurück zu ihrem Ausschnitt.
"Gefällt dir, was du siehst?"
Erschrocken sehe ich auf, zurück in ihre Augen und werde wieder Rot. Doch sie sieht gar nicht wütend aus, sie sieht nur überrascht aus.
"Ehm...tut, tut mir leid...ich, ich wollte nicht, ich..."
"Schon gut aber dann darf ich auch." grinst sie mich dann an.
"Eh... Ok." Ich stehe auf und drehe mich langsam, damit sie mich besser betrachten kann. Ich habe ein dunkelrotes Kleid an. Es geht mir bis kurz über die Knie. Das Kleid hat einen runden Ausschnitt der aber oben am Dekolleté sitzt. Ich habe nicht viel...deswegen brauche ich keinen weiten Ausschnitt aber dafür ist mein Rücken sehr freizügig. Das Kleid hat ein großes Loch am Rücken, dass bis zur Hüfte geht. Meine Harre habe ich in eine Hochsteckfrisur verwandelt und eine dunkelrote Blumenspange ziert die Frisur.
Nachdem ich mich also einmal gedreht setze ich mich wieder.
Verlegen schaue ich auf den Boden, da hebt sie wieder mein Kinn an und schaut mir in die Augen mit einem sanften Lächeln
"Du siehst wunderschön aus?" flüstert sie. In meinem Bauch heben sich wieder die Schmetterlinge und fliegen durcheinander auch mein Herz rast wieder und ich bin froh, dass wir sitzen, denn meine Beine fühlen sich auf einmal wie Wackelpudding an.
"Sie sehen... Atemberaubend schön aus." flüstere ich ebenso leise.
Dieses mal wird sie rot. Sie nimmt ihr Hand wieder von mir und schaut mich an. Wieder schauen wir uns gegenseitig  in die Augen. Eine Weile sitzen wir so da.
"Ach hier bist du, Sabina."
Erschrocken schauen wir beide in die Richtung aus der die Stimme kam.
"Oh, Lutz, ich habe dich total vergessen, tut mir leid."
"Egal, nicht schlimm, was macht ihr hier?"
"Eh...wir unter...unterhalten uns nur ein bisschen." stammelt sie.
~Warum ist sie auf einmal so unsicher~
"Ach so, ohne Worte?"
~Ach du scheiße wie lange beobachtet der uns schon?~
"Eh, ja wir hatten grad ne Rede Pause, wollen wir das dann eben erledigen. Sie steht auf und schaut mich entschuldigend an.
"Ist schon ok." sage ich verwirrt und schon sind dei beiden weg.
~warum war sie auf einmal so komisch?~
Ich bleibe auf der Bank sitzen und denke nach, als sich plötzlich jemand neben mich setzt. Ich schaue auf und traue meinen Augen nicht.

First Love With My Teacher --- I Love YouWo Geschichten leben. Entdecke jetzt