7.Teil

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Plötzlich habe ich das Gefühl zu fallen und erschrocken, reiße ich meine Augen auf. Ich bin immer noch bei Lero im Zimmer und es ist noch dunkel.
~Es war nur ein Traum~ denke ich erleichtert. Ich wische mir mein von Tränen nasses Gesicht trocken, anscheinend habe ich während des Traums wirklich geweint, und sehe nach einem Blick auf mein Handy, das es erst 4 Uhr ist. ~Lange habe ich keinen Schlaf gefunden~ denke ich deprimiert.  ~ich muss mit ihr reden, so schnell wie möglich, ich halte es nicht aus, mit dem Gedanken, dass sie sauer auf mich ist, mich womöglich jetzt hasst und nie mehr wieder sehen will. Ich schaue auf unseren Whatsappchat. Da fällt mir auf das auch sie grade Online ist. ~mit wem schreibt sie wohl grade?~
Ich überlege hin und her ob ich sie sofort anschreiben soll, aber wäre dass nicht total bescheuert? Irgendwann steht unter ihrem Namen "zuletzt online 4:34".  Ich beschließe mein Handy auch wieder wegzulegen um noch ein wenig Schlaf zu finden.

Nach ein paar Stunden in denen ich mich nur rumgewälzt habe entscheide ich aufzustehen. Ich laufe in die Küche und schütte mir etwas Müsli und Milch in eine Schale. Da wir schon ewig befreundet sind dürfen wir uns in der Küche selber bedienen. Damit gehe ich zurück auf Leros Zimmer. Leise schließe ich die Türe.
"Hey, wie lang bist du schon wach?" fragt Merve mich plötzlich verschlafen.
"Sorry, ich wollte dich nicht wecken."
"Hast du nicht keine Sorge."
"Hast du auch Hunger?" frage ich sie.
"Ja, aber ich gehe mir lieber ein Brötchen schmieren." antwortet sie während sie vorsichtig aufsteht.
Ich setze mich zurück auf die Matratze und lehne mich an die Wand. Müde stochere ich in dem Müsli rum. Dann fange ich langsam an zu essen. Plötzlich  klingelt mein Handy. Erschrocken lasse ich den, zum Glück leeren Löffel fallen. Ich schaue auf das Dysplay und reiße meine Augen auf. Verwirrt und gleichzeitig erleichtert laufe ich schnell aus dem Zimmer, raus aus der Wohnung in den Hausflur. Dann gehe ich dran.
Telefongespräch
I=Ich
S=Sabina
I:"Hey..."
S:"Hey..."
Eine Weile schweigen wir nur, bis ich die Stille unterbreche.
I:"Es tut mir leid, können wir bitte darüber reden, ich will es dir erklären?" frage ich sie leise.
S:"Mir tut es auch leid, ich habe total übertrieben reagiert und danach habe ich es auch gleich bereut und wollte mich bei dir Entschuldigen aber du warst schon weg. Ich würde mich gerne treffen. Wann hast du Zeit?"
Erleichtert fange ich an zu lächeln.
I:"Um 15:00?"
S:"Ja das passt gut, wie wäre es wenn wir einen Spaziergang im Wald machen?"
I:"Ja, das finde ich gut. Dann bis später."
S:"Bis später..."
Keiner von uns legt auf. Beide warten wir darauf das der andere auflegt. Nach kurzer Zeit lachen wir beide.
I:"Ok, wir legen gleichzeitig auf... 1... 2... 3..."
Dann lege ich auf. Erleichtert und mit einem fetten grinsen auf den Lippen gehe ich zurück ins Zimmer.
"Was ist denn bei dir los, hast du beim Lotto gewonnen oder was grinst du so?" fragt Merve mich verwirrt.
"Nein, ich habe nur einen guten Tag, antworte ich überglücklich. Ich setze mich zurück an die Wand und löffel mein Müsli zuende. Whärendessen unterhalten wir uns leise.

Nach ein paar Stunden rührt sich endlich bei Lero im Bett etwas. Nach ein paar Sekunden richtet er sich auf und schaut uns verschlafen an.
"Man, wie lange seit ihr denn schon wach?" fragt er uns verwundert.
"Schon seit 9:00." sage ich mit einem Grinsen.
"Wie kannst du so früh schon so gut gelaunt sein?"
"Ja sie ist heute so gut gelaunt, irgendwas stimmt da doch nicht. Du verschweigst uns doch was. Du warst gestern schon so komisch. Und jetzt sag nicht wieder, dass du einfach nur müde warst. Ich habe gemerkt das du mitten in der Nacht plötzlich nicht mehr da warst." fragt Merve misstrauisch.
~scheiße ich kann auch echt nichts vor ihnen geheim halten~
"Leute ich kann es jetzt nicht erzählen, sorry aber ich werde es euch erzählen, versprochen." sage ich zerknirscht und schaue sie unsicher an.
"Na gut, aber heute Abend, spätestens Morgen, wollen wir alles bis aufs kleinste Detail erfahren." grinst Lero und steht auf um sich ebenfalls was zu essen aus der Küche zu holen.

Nachdem wir drei noch ein bisschen gequatscht haben, alles weggeräumt und uns angezogen haben, verabschieden Merve und ich uns von Lero. Gemeinsam laufen wir zum Bahnhof.
"Was hast du heute noch vor?" fragt mich Merve nach ner Zeit.
"Ach, ich mache einen Spaziergang im Wald und du?" antworte ich schnell.
"Keine Ahnung, wahrscheinlich ein bisschen Netflix schauen und am Handy chillen." grinst sie.
Wir reden noch ein bischen über den gestrigen Tag, bis wir uns am Bahnhof voneinander verabschieden. Sie geht zu Fuß weiter, da es nicht so weit bis zu ihr nach Hause ist.

Zuhause angekommen gehe ich direkt in mein Zimmer und bringe meine Sachen weg. Dann gehe ich duschen und ziehe mir eine weiße Bluse einen schwarzen Rock und meine weißen Schuhe an. Meine Haare lasse ich offen.

Als ich um 14:45 am Wald ankomme, setze ich mich auf eine Bank und warte während ich Musik höre. Ich bin ganz vertieft in meinen Gedanken als sich plötzlich jemand neben mich setzt. Ich sehe dort hin und sofort huscht ein Lächeln auf meine Lippen. Ich nehme meine Kopfhörer raus und stecke sie weg.
"Hey..." sage ich leise.
"Hey, wollen wir losgehen?"
"Klar..."
Schweigend laufen wir in den Wald hinein. Irgendwann bricht sie die Stille.
"Es tut mir leid, es war falsch wie ich reagiert habe, dabei ist es doch eigentlich richtig das du mit deinen Freunden darüber redest, über deine Probleme und so. Mit seinen besten Freunden sollte man über sowas reden können. Ich hatte nur in diesem Moment einfach nicht nachgedacht und einfach..." fängt sie an, doch ich unterbreche sie indem ich stehen bleibe und sie ansehe.
"Ich verstehe dich, ich hätte an deiner Stelle sicher auch nicht anders reagiert."
Sie lächelt mich dankbar an und schließt mich in eine Umarmung.
"Lass uns das vergessen." flüstert sie und tritt ein Schritt zurück.
"Worüber haben wir gerade geredet?" grinse ich.
Sie lacht leise und nimmt meine Hand. Hand in Hand laufen wir weiter durch den Wald und reden über unsere Lieblingsbeschäftigungen, Berufe, lieblingsserien und s.w... Dabei bemerke ich das wir sehr viel gemeinsam haben. Wir lesen beide oft und gerne, haben den gleichen Serien und Film Geschmack, auch die Musik die wir hören, ähnelt sich sehr. Außerdem finde ich heraus, dass sie erst durch mich herausgefunden hat,  dass sie auf Frauen steht und das vor mir, ihre Beziehungen mit Jungs und Männern gar nicht funktioniert haben, da sie eben nicht wirklich was für sie empfinden konnte. Ich finde auch heraus, dass sie es noch niemandem erzählt und sich nicht sicher ist ob sie es ihren Eltern und Freunden erzählen möchte (dass sie auf Frauen steht).

Als ich am Abend in meinem Bett liege lasse ich alles nochmal in meinem Kopf Revue passieren. Sie hat mich am Ende noch nach Hause gefahren. Als ich aussteigen wollte, hielt sie mich noch zurück und küsste mich. Ihre Lippen spüre ich auch jetzt noch auf meinen. Ich lächle vor mich hin als ich ihr eine  Gute Nacht Wünsche und sie mir gleich zurück schreibt.  Dann schließe ich glücklich meine Augen.

First Love With My Teacher --- I Love YouWo Geschichten leben. Entdecke jetzt