5.Teil

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"Ray, was machst du hier?"
"Äh, hey ich wollte dich sehen."
"Und dann kommst du einfach zur Abschlussfeier."
"Ja, ich mein warum nicht, schließlich bin ich hier auch mal zur Schule gegangen, ich wurde auch eingeladen."
~achja, alle ehemaligen Schüler und Lehrer sind ja eingeladen~
"Du hast mich damals blockiert, Leona, warum?"
"Weil...weil du mir Angst gemacht hast. Außerdem habe ich dir das damals auch geschrieben, warum ich keinen Kontakt mehr haben wollte."
"Ich habe dir Angst gemacht?"
"Ja, du warst immer einfach plötzlich da, wo ich war und du wolltest dich ständig mit mir treffen. Ich hatte und habe auch jetzt kein Interesse. Sorry aber du hast es damals schon nicht verstehen wollen."
"Nein und ich verstehe es auch jetzt nicht."
Er nimmt meine Hand und schaut mir in die Augen.
"Ray, bitte las das!"
Ich versuche meine Hand aus seiner zu befreien, doch er ist stärker. Langsam beugt er sich vor. Ich versuche ihn mit meiner freien Hand wegzudrücken, doch da nimmt er auch meine andere und zieht mich näher an ihn ran. Erschrocken reiße ich meine Augen auf.
"Ray, tu das nicht!" flüstere ich mit einem zittern auf den Lippen.
"Ich weiß, dass du es willst, gib es doch zu!" raunt er mir zu und presst dann seine Lippen auf meine. Eine Träne rollt mir das Gesicht entlang. Ich versuche mich zu wehren aber ich habe absolut keine Möglichkeit mich zu bewegen. Dann lässt er eine meiner Hände los um mit ihr über meinen Körper zu streichen. Diesen Moment nutze ich aus und schlage im ins Gesicht. Er lässt von mir ab.
"Verdammt!"
Schnell springe ich auf.
"Halt!"
Er hält mich fest und zieht mich zurück zur Bank.
"Das wirst du bereuen."
"Bitte las mich, ich will das nicht...!" bringe ich unter Tränen hervor.
"Was. Ist. Hier. Los?"
Erschrocken drehen wir beide uns um.
Als Ray bemerkt das er mich immer noch festhält, lässt er mich endlich los.
"Hier ist nichts los. Nur eine kleine Auseinander Setzung zwischen mir und meiner Freundin."
"Freundin sag mal spinnst du, hast du es immer noch nicht kapiert. Ich will nichts von dir und du, du kü...küsst mich einfach." schreihe ich ihn an.
"Du wolltest es doch..." sagt er ruhig.
"Stop!" mischt sich die Person von eben, wieder ein. Ich sehe die Person an und erkenne erst jetzt, wer da vor uns steht.
Es ist eine meiner anderen ehemaligen Lerhrerinen, Frau Wattner. Erst jetzt merke ich das mein Herzschlag sich wieder beruhigt hat und ich mich komplett beruhigt habe. Auch mit dem Weinen habe ich aufgehört.
"Ich habe alles beobachtet, Ray, Sie sollten jetzt gehen wenn sie nicht wollen das ich die Polizei rufe." sagt sie in einem strengen aber ruhigen Ton.
"Das wirst du noch bereuen...." sagt er noch leise sodass nur ich das hören kann. Dann ist er weg.
"Danke, Frau Wattner."
"Kein Problem, geht es dir gut?"
"Ja, jetzt geht es mir wieder gut." lächel ich.
"Gut ich las dich dann mal wieder alleine." sagt sie freundlich und geht.
Nach einer Weile, des Nachdenkens stehe ich auf und suche meine Freunde.
Ich sehe sie auch bald und laufe zu ihnen.
"Hey, und wie ist es gelaufen?"
Dann erzähle ich ihnen alles, was passiert ist.
"Wie bitte, Ray war hier?"
"Ja, und dann hat er mich einfach geküsst..."
"Das hat er nicht gemacht, wo ist er jetzt?"
"Er ist gegangen als Frau Wattner in weggeschickt hat."
"Da hat er ja Glück gehabt, dass ich das nicht gesehen habe, der hätte danach nicht mehr gehen können." sagt Lero angriffslustig.
"Und, hast du Frau Esball nochmal gesehen?" fragt Merve um das Thema zu wechseln.
"Nein, sie ist schon ziemlich lange weg. Aber wahrscheinlich hatte sie gar nicht vorgehabt noch einmal zu mir zurückzukehren."
"Spätestens beim Lagerfeuer heute Abend wirst du sie Wiedersehen."
"Woher weißt du das, jetzt schon wieder?"
"Ich habe die Liste inspiziert wer daran teilnimmt und ihr Name steht drauf." grinst Lero mich an.
"Ok, wann fängt denn das Lagerfeuer an?"
"Ähm, um 17:00 glaube ich." antwortet Merve sofort.
"Wow, ihr wisst besser bescheid als ich." lache ich.

Etwas später
"Leute wollt ihr mithelfen, das Lagerfeuer anzuschmeißen?" fragt uns ein Mädchen aus einer anderen Klasse.
"Ja, klar wir kommen."
Nachdem das Feuer groß genug ist, suchen wir uns einen guten Platz.
Mittlerweile sind nur noch wenig Menschen da. Ich zähle ungefähr 30 Menschen. Ein paar Lehrer und sonst Schüler. Überall haben sich kleine Gruppen zusammengefunden auch meine Freunde unterhalten sich mit ein paar Klassenkameraden. Ich sehe mich um und entdecke Frau Esball. Sie unterhält sich grade mit einem Schüler.
Etwas Eifersucht macht sich in mir breit, doch das kribbeln in meinem Bauch überdeckt das Gefühl einfach. Plötzlich schaut sie zu mir rüber und ein Lächeln gleitet auf ihre Lippen.
Erschrocken schaue ich ins Feuer und warte, da ich weiß dass sie auf mich zukommt.
"Hey Leona, darf ich mich zu dir setzen?"
"Ja, klar...." stammel ich während ich sie unsicher ansehe.
"Alles gut, ich habe gehört, was vorhin passiert ist?"
"Wissen es etwa alle?" frage ich unsicher.
"Nein, ich glaube nur die Lehrer. Wir wurden darauf aufmerksam gemacht das wir darauf achten sollen, ob er wieder auftaucht."
"Achso." sage ich erleichtert.
"Aber es geht mir gut."
"Das freut mich."
Wieder verliere ich mich ihn ihren warmen, freundlichen, schockobraunen Augen.
"Magst du meine Augen?" fragt sie leise.
"Was...äh ja, entschuldige ich wollte sie nicht anstarren." stammel ich erschrocken.
"Schon gut, ich mag deine Augen auch, sie sind so blau/grau eine wunderschöne Kombination, sowas habe ich noch nie gesehen."
Ich werde rot.
"Danke, ich finde Ihre Augen ähneln Schockolade und ich liebe Schockolade.  Sie sind Schockoladenbraun mit kleinen schwarzen Punkten, die man aber erst sieht, wenn man genau hinsieht."
Sie lächelt mich warm an und wieder schauen wir uns gegenseitig in die Augen. In ihren Augen spiegelt sich das Feuer, was sie noch magischer aussehen lassen. Nach einer Weile wende ich meine Augen dem Feuer zu und frage leise:"haben Sie schon mal etwas für eine unerreichbare Person empfunden?"
Sie blickt ins Feuer und antwortet ebenso leise:"ja...und du?"
Ein kribbeln durchfließt meinen Körper.
"Ja." antworte ich nur.
"Willst du mir veraten, wer..." fragt sie leise und etwas schüchtern.
"Ich...ich weiß nicht. Vielleicht können sie es selbst herausfinden, wenn ich Ihnen Tipps gebe." frage ich leise.
"Ok, dann mal los." lächelt sie mich aufmunternd an.
"Ok sie ist weiblich, und viele kennen sie."
"Eine berühmte Person?"
"Nein so viele nun auch wieder nicht." lache ich leise.
"Ok gib mir noch einen Tipp." sagt sie schmollend. Daraufhin müssen wir beide lachen.
"Sie hat einen großen Altersunterschied zu mir und Sie kennt mich aus der Schule."
~ok, dass war jetzt ein bisschen zu viel Information~
"Oh also ist es ein Lehrpersonal?"
"Ja." antworte ich klein laut.
"Ok, jetzt sind Sie dran. Ich möchte auch mehr wissen." sage ich grinsend.
"Ok, also sie ist ein Mädchen und ich kenne sie auch aus der Schule."
Wieder durchfließt mich ein Kribbeln und Hoffnung steigt in mir auf.
~aber kann es wirklich sein, dass sie so füllt wie ich?~
Einen Moment lang, hängen wir beide unseren Gedanken nach und lauschen den Geräuschen der anderen Personen, des Feuers und der leisen Musik im Hintergrund. Plötzlich nimmt Frau Esball meine Hand und steht auf.
"Komm mit!" flüstert sie.
Verwirrt lasse ich mich hinter ihr herziehen bis wir an einer dunklen Stelle hinter Bäumen versteckt stehen bleiben. Fragend schaue ich sie an.
"Was ist los?" frage ich schüchtern.
Sie kommt einen Schritt auf mich zu. Mein Herz fängt wieder an zu rasen und ich merke das auch meine Hände wieder zittern. Mein Atem wird schneller und ich werde wieder rot.
Sie ist jetzt so nah, dass nur noch meine Hand zwischen uns gepasst hätte.
Dann flüstert sie:"Du bist das Mädchen, Leona, ich mag dich." Sie schaut mir in die Augen und dann beugt sie sich vor und legt ihre Lippen auf meine.
Ein Feuerwerk explodiert in mir, meine Lippen kribbeln und meine Beine werden zu Gummi. Ihre Lippen sind so weich und sie bewegen sich auf meinen. Im ersten Moment mache ich gar nichts, doch dann passe ich mich ihrem Rhythmus an. Es entsteht ein wilder, verlangender Kuss. Nach einigen Sekunden lösen wir uns voneinander. Ich schnappe nach Luft und schaue sie an.
"Sie sind die Lehrerin." grinse ich.
Wir beide müssen lachen. Doch dann werde ich wieder ernst und schaue ihr in die Augen. Sie tut es mir gleich.
"Ich mag Sie..."
"Du kannst mich jetzt auch Dutzen." grinst sie.
"Ok, Ich mag dich, sogar sehr, ich kann mir mein Leben nur mit dir an meiner Seite vorstellen."
Sie lächelt und umarmt mich. Dann flüstert sie mir ins Ohr:"ich denke genau so aber da ist ein kleines Problem."
Sie tritt wieder zurück und schaut mich traurig an.
"Was denn?" frage ich verwirrt.

First Love With My Teacher --- I Love YouWo Geschichten leben. Entdecke jetzt