6.Teil

270 14 0
                                    

Ich schaue sie fragend an.
"Der Altersunterschied, und außerdem bist du noch minderjährig. Du bist erst 15. Das ist verboten." antwortet sie leise ohne mich anzusehen.
"Aber mir ist das egal das du doppelt so alt bist wie ich. Ich kann nicht mehr ohne dich..." sage ich und versuche ihren Blick aufzufangen.
Sie schaut skeptisch auf.
"Sicher das du dein Leben mit mir verschwenden willst. Ich meine ich habe schon so viel erlebt und bin mitten im Leben ich habe schon viel hinter..."
Ich unterbreche sie indem ich einen Finger auf ihre Lippen lege.
"Ssch."
Sie schaut mich verwirrt und aufmerksam an.
"Ich kriege dich nicht mehr aus meinem Kopf raus. Seit zwei Jahren habe ich jeden Tag an dich gedacht, hatte Sehnsucht nach dir, habe niemanden anderen so in mein Herz geschlossen wie dich. Natürlich gab es zwischendurch auch Personen in meinem Alter aber sie haben mich nicht glücklich gemacht, nicht so fühlen lassen, wie ich in deiner Nähe fühle. Du machst mein Leben wieder komplett. Die Zeit ohne dich, war ich kaputt, etwas hat gefehlt. Doch heute hatte ich zum ersten mal seit zwei Jahren, wieder das Gefühl komplett zu sein. In deiner Anwesenheit fühle ich mich wohl. Und für mich wäre das keineswegs eine Verschwendung. Du hast schon viel hinter dir aber auch noch viel vor dir und das will ich mit dir gemeinsam durchstehen, erleben. Ich will mein Leben mit dir verbringen auch wenn ich noch warten muss. Es wird nie jemand anderes deinem Platz in meinem Herzen, gerecht werden können."
Ungläubig starrt sie mich an. Dann bilden sich Tränen in ihren Augen.
Eine Weile steht sie so da und weint, lächelt aber gleichzeitig. Etwas verunsichert von ihrer Reaktion, senke ich meinen Kopf.
"Aber ich kann verstehen, wenn du das nicht willst..." sage ich traurig und drehe mich zum gehen um. Als sie plötzlich meine Hand nimmt und mich zu ihr zieht. Wir stehen uns wieder gegenüber. Einen Moment schaut sie mir in die Augen. Dann drückt sie mich gegen den Baum hinter mir und presst ihre Lippen auf meine. Etwas überrumpelt reagiere ich nicht sofort. Doch dann legt sie ihre Hand auf meinen Arm und neue Energie fließt von dort durch meinen ganzen Körper. Ich passe mich ihrem Rhythmus an. Schnell wird der Kuss verlangender und schon bald finden wir uns in einem Zungenkampf wieder. Schwer atmend und mit glasigen Augen stoppen wir unseren Kuss nach einigen Sekunden.
"Leona, ich liebe dich. Es tut mir leid das ich an dir gezweifelt habe. Ich kann mir auch kein Leben mehr ohne dich vorstellen." keucht sie unter Schnapp atmungen. Ein Glücksgefühl durchströmt meinen Körper, mir wird ganz warm und mir rutscht ein Lächeln auf die Lippen.
"Ich liebe dich auch." flüster ich.
Diesmal drücke ich meine Lippen auf ihre und wieder durchströmt meinen Körper ein wohliges kribbeln. Sie lächelt in den Kuss hinein und stößt mich wieder gegen den Baum. Erschrocken quitsche ich auf und wir hören ruckartig auf. Als wir aber sicher sind das niemand etwas gehört hat, kichern wir beide.
"Wie soll es den jetzt weitergehen?" frage ich während ich ihr eine Strähne hinters Ohr streiche.
"Ich weiß es nicht." seufzt sie leise.
"Leo, wo bist du? Wir wollen langsam nach Hause."
"Scheiße, wie spät ist es denn?" flüstere ich aufgeregt. Sabina schaut auf ihr Handy und reißt die Augen auf.
"Wir sind schon seit einer Stunde hier. Was soll ich bloß den anderen erzählen? Und was erzählst du deinen Freunden?" fragt sie verzweifelt. Schuldbewusst sehe ich sie an. Sie ist erst verwirrt, doch dann versteht sie.
"Du hast es ihnen also erzählt, ich bin enttäuscht..."
"Sie wissen nicht das ich grade bei dir bin..." sage ich verzweifelt.
"Aber sie können es sich schon denken." sagt sie aufgebracht."
"Es tut mir leid, ich wusste nicht das du damit ein Problem haben könntest..."
"Dir ist das anscheinend egal was da für mich auf dem Spiel steht, wenn das raußkommt..."
"Nein," unterbreche ich sie "mir ist das ganz sicher nicht egal. Ich kann ihnen Vertrauen, sie wissen seit Anfang an..."
"Das ist mir egal...du, ich sollte jetzt gehen" damit verschwindet sie in der Dunkelheit. Verblüfft sehe ich ihr hinterher.
~Das war jetzt schon ein bisschen übertrieben. Aber vielleicht habe ich sie wirklich verletzt, ihr Vertrauen gebrochen. Ich...~
"Ach hier bist du Leo. Alles in Ordnung?"
"Was, äh ja klar."
"Was machst du hier überhaupt?"
~ich sollte diesmal nicht direkt alles erzählen~
"Nichts...habe nur ein bisschen Nachgedacht."
~ich hätte nie gedacht, das sich Lügen so schrecklich anfühlt aber es ist wohl erstmal das beste. Aber eigentlich hat sie kein Recht mir das zu verbieten...aber sie hat recht, es gefährdet sie. Ich hoffe sie kann mir verzeihen...~
"Können wir dann nachhause?"
fragt Lero mich. Wir wollen heute zu dritt bei ihm Übernachten. Eigentlich habe ich grade keine Lust darauf. Aber wir haben das schon geplant und es wäre blöd, wenn ich jetzt noch absagen würde.
Also gingen wir zu Fuß zu ihm nach Hause. Es war ein ganzes Stück bis zu ihm, aber wir hatten uns dafür entschieden, den Weg zu Fuß zurück zulegen.

Etwas später sitzen wir gemeinsam in Leros Zimmer und reden über den heutigen Tag.
L=Lero
M=Nerve
I=Ich
L:"Und Leo, habt ihr euch danach noch mal gesehen ich meine nach der Sache mit Ray?"
I:"Hm, äh nein."
M:"Wo war sie eigentlich beim Lagerfeuer, ich habe sie nicht dort gesehen?"
L:"Ja stimmt, ist mir auch aufgefallen..."
I:"Was habt ihr eigentlich noch gemacht?" versuche ich vom Thema abzulenken.
L:"Ach eigentlich nichts besonderes, wir haben ein bisschen mit den anderen gequatscht."
M:"Bist du denn jetzt glücklich?" sie schaut mich fragend an.
I:"Was meinst du?" frage ich irritiert.
M:"Na du hast doch heute Mittag gesagt, dass du glücklich bießt wenn ihr beide wenigstens einmal kurz miteinander redet."
I:"Achso...ja klar, ich bin glücklich." versuche ich meine Freunde zu überzeugen."
L:"Aber du siehst irgendwie nicht so aus, du bist irgendwie die ganze Zeit, abwesend."
~er kennt mich einfach zu gut, aber ich kann es ihnen jetzt nicht sagen, außerdem will ich die Stimmung nicht versauen.~ Ich setze also ein Lächeln auf und sage:"Nein alles ok, bin nur sehr müde und würde gerne endlich schlafen." um es glaubwürdiger zu machen, gähne ich einmal kurz.
L:"Ok, hast recht, bin auch sehr müde."

10 min später höre ich die beiden ruhig atmen. Doch ich schaffe es nicht, zur Ruhe zu kommen. Immer wieder sehe ich ihr entäuschtes Gesicht vor mir. Irgendwann stehe ich auf, schnappe mir meine Jacke und mein Handy und schleiche aus dem Zimmer. An der Haustüre ziehe ich meine Schuhe an. Dann schleiche ich langsam durch das Treppenhaus. Draußen atme ich erleichtert durch. Die kühle Luft tut mir gut. Ich stecke meine Kopfhörer rein und fange an zu laufen. Ich konzentriere mich auf meine Atmung und schaffe es tatsächlich, sie für diesen Augenblick komplett aus meinem Kopf zu schmeißen.

Erleichtert lege ich mich zurück auf meine Matratze. Nach der halben Stunde draußen, schaffe ich es endlich einzuschlafen.

Ich bin alleine draußen unterwegs, als ich plötzlich Sabina sehe. Sie lächelt und kommt auf mich zu. Im nächsten Moment stehen wir küssend in einer geschützten Ecke. Dann plötzlich beendet sie den Kuss und schlägt mir ins Gesicht. Ich gehe zu Boden und tränen rollen mir das Gesicht entlang.
"Wie konntest du mein Vertrauen brechen, bevor du überhaupt wusstest das ich es zu dir hatte." enttäuscht und verletzt guckt sie auf mich herab.
"Es, es tut mir leid." wimmere ich.
"Das kannst du dir sparen, es ist vorbei.  Ich will nichts mehr mit dir zu tun haben. Und geliebt habe ich dich auch nie." ihre Stimme wird auf einmal immer leiser während sie spricht und dann ist sie plötzlich verschwunden.
"Nein, wo bist du, bitte komm zurück!" rufe ich verzweifelt.
"Es tut mir doch leid." schluchze ich leise. Auf einmal wird die Welt um mich herum schwarz. Ich schließe die Augen und kauere mich zusammen.
~Was habe ich nur getan?~
"Du hast mein Vertrauen gebrochen!" spukt es in meinem Kopf herum.

First Love With My Teacher --- I Love YouWo Geschichten leben. Entdecke jetzt