Träume

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Zum Zeitpunkt als ich das Kapi geschrieben habe, fand ich Clustertruck von Zombey total toll, I'm sorry ^^" 


Nachdem Lilly eingefallen war, dass wir nichts zum draus trinken hatten und sie mit Weingläsern, einem Bonbonglas und einem Messbecher zum Wegkippen wiedergekommen war, wählte Kira mithilfe einer App einen Film aus. Wir suchten nicht lange und nahmen die erstbeste Komödie. Hauptsache etwas, dass im Hintergrund lief. Dann öffnete Kira die erste Flasche. Sie besaß ein rotes Etikett, hob sich aber kaum von den anderen ab. „Gläser her!", befahl sie spielerisch und goss jedem einen Schluck der durchsichtigen Flüssigkeit ein. Urg. Mir stellten sich die Haare schon bei dem leichten Duft auf, welcher in meine Richtung wehte. „Guck mal!" Lilly kicherte und nickte in meine Richtung. Auch Kira begann kurz zu lachen. „Du guckst ja jetzt schon angeekelt!", stellte sie fest. „Ich bin das glaube ich einfach nicht so gewöhnt.", gab ich verlegen zu. „Wir trinken auch nicht grade jeden Tag.", bemerkte sie, bevor sie das Glas nahm und es leicht schwenkte, als würde sie einen edlen Wein verkosten wollen. Dann reckte sie die Nase in die Höhe und nahm einen tiefen Atemzug. Wie in Zeitlupe verzog sich ihr Gesicht und sie senkte das Glas langsam wieder. „Der riecht intensiv." Kira schüttelte sich. „Kann Wodka nicht intensiv riechen?", bemerkte Lilly schmunzelnd. „Alles klar... einszweidrei!" Auf einmal kippte Kira sich das ganze Glas hinter. Ich und Lilly konnten uns das Lachen nicht verkneifen, als wir mit ansahen, wie sich Kiras ganzer Körper anzuspannen schien und ihr mehrere Schauer den Rücken hinab liefen. Dann gab sie einen gurgelnden Laut von sich. „Uhhh.... der ist nicht gut. Na los, ihr seid dran!" Noch immer mit verzogenem Gesicht schwenkte sie ihr Glas in unsere Richtung. Ehrlich gesagt, zog sich mein Bauch schon bei dem Gedanken zusammen, stellte ich mit schwitzenden Fingern fest. Lilly schien es nicht besser zu gehen, sie erwiderte mit besorgter Miene meinen Blick. Fast zeitgleich hoben wir die Gläser. Ich nahm einen winzigen Schluck, konnte aber dann nicht anders als, angewidert zu fluchen. Mein Hals brannte, Blitze aus Ekel schossen von meiner Zunge durch meinen Körper und ich schüttelte mich. Der war wirklich nicht gut. Ich hatte das Gefühl, er schmeckte noch schlimmer, als er roch. Nachdem ich die Augen wieder öffnen konnte, griff ich sofort zum Bonbonglas und nahm mir ein Gummitier. Beinahe wären Lillys und meine Hand zusammengestoßen, aber sie hielt inne und wartete, bis ich fertig war. Erst als ich ausgiebig darauf herumgekaut hatte, wagte ich es wieder Luft zu holen. „Bah!", machte die Kleinere und schüttelte den Kopf. Nun war Kira diejenige, die lachte. „Und das war nur der Erste!" Da hatte sie recht. Mit Schrecken zählte ich noch sechs weitere Flaschen auf dem Tisch. „Was macht ihr mit dem Zeug hinterher?", fragte ich aus Neugier. „Austrinken? Weiß ich noch nicht so genau.", gab Kira gut gelaunt zu.

Wir probierten noch weitere, schreckliche Sorten. Eine, welche besonders herausstach mit ihrem gelben Etikett, stellte sich als die Schrecklichste heraus. Sie sollte nach Zitrone schmecken, glich allerdings der Ersten, vermischt mit etwas, dass sich am besten mit Badreiniger beschreiben ließ. Und auch wenn Hybriden ein wenig mehr vertrugen, trat irgendwann das Unabwendbare ein. Ich war angetrunken. Und das ich eigentlich wieder zurück zu Vincent wollte, hatte ich schon total vergessen. „So!", kündigte Kira lallend an und fischte vier ungleiche Haarklammern aus ihrer Hosentasche. Eine tat sie unbeholfen zurück. „Wer den Kürzeren zieht, trinkt die weggekippten Reste." Ihr Lachen klang beinahe bösartig. „Nein... du hattest Spucke im Glas, weil du das Zitronenzeug so eklig fandest. Das schwimmt da jetzt drin!" Auch Lilly war deutlich anzuhören, dass sie genug getrunken hatte. Mir ging es allerdings ähnlich. „Trinks doch selbst!", grummelte ich Kira zu. „Komm schon." Sie zog die Worte übertrieben lang und hielt dann die Hand mit den Haarklammern zwischen uns. Ich verschränkte die Arme. „Kommt nicht infrage, ich werde nicht deine Spucke trinken!" Die Enttäuschung war ihr deutlich anzusehen. „Leute...", begann ich dann und versuchte, meine Sinne wieder etwas zu sammeln. „Ich muss nach Hause. Ich habe versprochen, dass ich wiederkomme..." Mich wunderte es selbst, wie entspannt ich blieb, als ich mich erinnerte. „Du willst schon gehen? Aber es ist doch erst-..." Als sich Kira vorbeugte, um die Uhrzeit auf dem Fernseher erkennen zu können, hatte ich einen Moment das Gefühl, sie würde vorne überkippen. „...-kurz nach halb 2." Lilly seufzte. „Ich bringe sie zurück." Eilig schüttelte ich den Kopf, was im Nachhinein vielleicht keine so gute Idee war, aufgrund des aufkommenden Schwindels. „Brauchst du nicht!" Aber sie blieb hartnäckig. „Ich habe kein gutes Gefühl, wenn du alleine Nachts durch die Stadt gehst!" Auch Kira mischte sich ein. „Ich komme mit!"

Azure ☆ Straying BirdWo Geschichten leben. Entdecke jetzt