Bindung

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Ava mit Lilly, weil ich das Bild so niedlich fand c: 


Die restliche Fahrt wechselten wir kein weiteres Wort miteinander, doch es herrschte eine merkwürdige Spannung, die ich nicht recht zu deuten wusste. Und mir möglicherweise auch nur einbildete. Seufzend folgte ich Vincent aus dem Auto, durch den Sonnenuntergang in die Wohnung, welche er sogleich hinter mir verschloss. „Na komm, wir machen uns noch einen Film an oder so."

Er schenkte mir ein leichtes Lächeln, während er an mir vorbeiging, Richtung Wohnzimmer. Die Vorstellung mit ihm zusammen auf dem Sofa zu sitzen, nachdem wir grade Essen waren, regte eine prickelnde Aufregung in mir. Auch wenn ich sie zu verdrängen versuchte, konnte ich mir den Gedanken nicht aus dem Kopf schlagen. Zögerlich folgte ich ihm, stoppte aber, als ich sah wie Vincent um den Küchentresen herumlief und etwas aus einem Schrank holte. Eine Flasche. „Du hast doch nichts dagegen, oder?"

Mein Partner hielt inne und zog erwartungsvoll eine Braue in die Höhe, während er den Jack Daniels vor sich stellte. Irritiert pausierte ich, schüttelte denn allerdings den Kopf. „Nein, wenn ich darf, darfst du auch.", „Möchtest du denn was?"

Mit einem verlegenem Lachen winkte ich ab, darauf würde ich dankend verzichten. „Ist nicht so meins.", gab ich schließlich zu. Ohne zu antworten, kippte er sich ein halbes Glas voll. Unsicher was zu tun war, entschied ich schließlich, mich aufs Sofa zu setzen und ihn dabei zu beobachten, wie er gelassen näher kam und das Glas auf den Tisch stellte.

Als Vincent sich neben mir fallen ließ, schluckte ich. Es war definitiv irgendetwas anders an dem Gefühl, welches seine Nähe auslöste. Die Art wie er mich mit seinen intelligenten Augen ansah, ehe er nach der Fernbedienung griff, um den Fernseher anzuschalten, jagte mir einen wohligen Schauer über den Rücken. Meine Güte, ich benehme mich wie ein Kind. Missmutig zwang ich mich, zum Bildschirm zu sehen. Doch er erlaubte es mir nicht, in Gedanken abzudriften. Nachdem mein Partner einen Schluck Whiskey nahm, lehnte er sich mit dem Glas in der Hand entspannt zurück und beobachtete weiter das Geschehen im Blockbuster, welchen er anschaltete. „Wieso hattest du eigentlich solche Angst, dass ich dich nicht haben will?"

Überrascht sah ich ihn an. „Ist halt nicht so einfach. Und du hast eine große Auswahl an Hybriden die nicht so... schwierig sind.", murmelte ich schließlich mit Blick zum Fernseher. „Das sagt die Richtige."

Vincent schmunzelte hörbar, ehe er fortfuhr: „Mit deinem Energielevel hätte dich jeder Carrier genommen, glaub mir."

Das kann nicht sein Ernst sein. An mir gab es nichts Besonderes, davon war ich fest überzeugt. „Keine Ahnung was du meinst. Ich gehe nicht mal besonders geschickt damit um."

Seufzend rückte er näher, sodass er mich berührte. Im ersten Moment versteifte ich mich, spürte, wie Nervosität sich Luft verschaffen wollte. Es wurde nicht besser, als er den freien Arm um ich legte. Als wäre alles ganz natürlich, entgegnete Vincent gelassen: „Sag, was du willst, ich weiß was ich spüre. Vielleicht kannst du noch nicht darauf zugreifen, aber das kommt noch."

Da ich zu gelähmt war, durch all diese wirbelnden, vermischten Gefühle, musste ich mich räuspern, um den Klos im Hals irgendwie loszuwerden. Erst nach kurzem, angestrengtem Schweigen meinerseits, gelang es mir, einige Worte zu finden: „Werden wir ja sehen."

Er schnaufte leise, ehe er sich mir mit einem Lächeln und skeptischen Blick zuwandte. „Trau dir mal ein bisschen mehr zu."

Als unsere Augen sich trafen, konnte ich nicht anders, als innezuhalten, um sein Gesicht, umgeben von Schatten und dem tanzenden Licht des Bildschirms, aufzunehmen. Es faszinierte mich irgendwie. Doch da drehte er sich bereits von mir weg und ließ mich verlegen den Kopf senken. „Sagst du so leicht..."

Azure ☆ Straying BirdWo Geschichten leben. Entdecke jetzt