9. Nähe

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Robb pov.

Robb machte die Jagd wirklich Spaß. Auf seinem braunen Hengst ritt er neben Rodrick Cassel, durch den Wolfswald.
Hörner ertönten und Hunde fingen an zu bellen, als das Getrampel der Pferde ein Wildschwein aufgescheucht hatte.

,,Ja! Holen wir uns die Schweine!" Jubelte der König, und trieb sein Pferd zum Galopp an. Robb wunderte es das er dies noch konnte, immerhin war der König schon wieder ziemlich betrunken. Jedoch trank er immer weiter. Sie waren insgesamt dreißig Männer. Sein Vater, Theon, der Knappe des Königs Lancel Lennister, Rodrick, Ser Loras, die Ritter der Königs Garde - bis auf den Königs Mörder. Und ein paar Männer aus Winterfell. Trotzdem, keiner traute sich dem König zu sagen das er aufhören sollte zu trinken. Der König ritt ganz vorn, sein schwarzer Rappe keuchte und schwitze vor Anstrengung und Lord Eddard, der neben dem König ritt sah skeptisch das Pferd an. Robert hingegen lachte und brüllte.

,,Achtung!" Rief er.
,,Dich treffe ich!" Schrie Der König das  Wildschwein an und warf einen Speer. Dieser flog jedoch Meter weit daneben und der König rief empört: ,,Bei den sieben Höllen!" König Robert stoppte, und mit ihm auch alle anderen. Sein Knappe Lancel brachte ihm einen neuen Speer und einen neuen Weinschlauch. Gierig trank der König einen Schluck und Robb hätte fast laut aufgeseufzt. Das war der große König Robert den er immer für einen Helden hielt? Das war doch lächerlich!

,,Du solltest nicht so viel trinken, Robert." Hörte Robb seinen Vater sagen. Schnaubend Erwiderte der König: ,,Verdammt Ned! Ich brauche Wein und keine Belehrungen." Robb schütelte nun wirklich seufzend den Kopf als er sah das, dass Gesicht des Königs immer roter wurde.
,,Er sollte wirklich nicht so viel trinken." Meinte er leise. Rodrick Cassel brachte seinen Schimmel neben ihm zum stehen.
,,Er ist der König. Er tut was er will, das solltest du dir merken." Sagte er.
,,Ich beneide Vater nicht darum das er ihn nach Königsmund begleiten darf, um seine Hand zu werden. Ich bleibe lieber hier! Im Norden." Sagte Robb. Der Gedanke das sein Vater gehen würde machte ihn traurig. Aber er würde die Hand des Königs werden, dies war eine große Ehre. Das verstand Robb ja, trotzdem wollte er seinen Vater lieber hier haben. Auf Winterfell. Ihrem Zuhause.

,,Und bei deiner Verlobten." Sagte Theon grinsend Der nun auf der anderen Seite von Robb zum stehen kam.
,,Ich lasse euch dann mal allein." Sagte Rodrick und trieb seinen Schimmel an.
,,Ich muss schon sagen, um so eine wie Magaery beneide ich dich!" Sagte Theon. Robb drehte seinen Kopf in Theon's Richtung. Theon grinste ihn an bevor er fragte: ,,Aber mal ehrlich... Was hältst du denn von deiner kleinen Rose?"
,,Sie ist nicht meine kleine Rose!" Widersprach Robb und sah Theon warnend an.
,,Sie ist eine junge, kluge und selbstbewusste Frau!" Sagte Robb ernst. Zumindest versuchte er es, denn allein bei dem Gedanken an Magaery musste er leicht lächeln.
,,Und hübsch, und..." Fing Theon an wurde jedoch von Robb unterbrochen.
,,Hör auf ich weiß was du sagen willst!"
,,Sicher?" Fragte Theon mit hoch gezogener Augenbrauen.
,,Ja, sicher. Du bist eifersüchtig weil ich so eine wie Magaery heirate. Wenn denkst du wirst du mal heiraten? Eine von den Winterdorf Huren? Oder jemanden von deinen geliebten Eiseninseln."

Theon's Gesicht verfinsterte sich.
,,Hör auf so über meine Heimat zu reden! Ich bin der Rechtmäßige Erbe des Lords von Peik und Herr der Eiseninseln." Zischte Er. Robb schmunzelte.
,,Wir sind uns in jeder Hinsicht ebenbürtig, Lord Graufreud." Sagte er mit einem spielerischen Unterton. Er hatte Theon nicht beleidigen wollen, schließlich kannten sie sich schon lange. Theon erkannte dies offenbar.
,,Natürlich, Lord Robb." Entgegnete er im selben Ton. Beide fingen an laut zu lachen und schlugen sich gegenseitig gegen den Arm.

,,KÖNNT IHR NICHT STILL SEIN? IHR VERJAGT DIE SCHWEINE!" Schrie Der König von der Spitze aus, Robb und Theon jedoch konnten gar nicht aufhören zu lachen. Bis Robb etwas anderes hörte was seine Aufmerksamkeit auf sich zog.
,,Hörst du das?" Fragte er Theon ernst und lauschte in den stillen Wald hinein.
,,Was denn?" ,,So etwas wie ein Wolfs Heulen." ,,Die Schattenwölfe?" Fragte Theon und Robb zuckte mit den Achseln.
,,Was ist denn los?" Fragte Lord Eddard Der nach hinten zu den beiden geritten war.

,,Ich weiß es nicht. Ich glaube ich habe die Schattenwölfe heulen hören, kann mich aber auch irren." Antwortete Robb seinem Vater. Sie lauschten nun alle drei Schweigend. Jedoch hörten sie nichts.
Also habe ich mich doch nur geirrt. Dachte Robb.

,,Was auch immer es war, es ist jetzt weg." Sagte Eddard und wollte gerade zurück zum König reiten als ein großer schwarzer Hengst krachend und keuchend durch das Unterholz kam und vor ihnen stehen blieb. Erschrocken zog Robb an den Zügel und versuchte seinen Hengst unter Kontrolle zu bringen der sich vor Schreck aufgebäumt hatte.

,,Was zur- Jon?!" Rief er. Jon saß Kerzengerade auf seinem Pferd und sah sich hektisch um.
,,Wo ist Vater?" Fragte er.
,,Ich bin hier, Jon. Was ist den los?" Fragte Eddard und sah Jon aufmerksam an.
,,Bran ist beim klettern vom zerbrochenen Turm gefallen." Sagte Jon. Robb wurde Heiß und Kalt gleichzeitig.
,,Was?" Fragte er panisch und konnte gar nicht richtig glauben was sein Halbbruder ihm da sagte. Bran hatte mir dem klettern angefangen bevor er laufen konnte, und nie war er gestürzt. Wieso also jetzt?
,,Ich war mit Lady Magaery im Götterhain. Dann haben die Wölfe angefangen zu heulen und Geist hat uns zu Bran geführt."  Erzählte Jon.
,,Und du hast ihn da liegen gelassen?" Fragte Robb entsetzt.
,,Natürlich nicht! Lady Magaery ist bei ihm und Maester Luwin habe ich auch schon Bescheid gesagt!" Zischte Jon zornig, anscheinend darüber entsetzt was sein Bruder ihm hier vorwarf. Robb warf ihm einen entschuldigenden Blick zu, natürlich war Jon nicht so dumm! Wie konnte er sowas nur denken?

Lord Eddard reagierte schließlich als erster:  ,,Theon, Bring den König und die anderen zurück nach Winterfell." Theon nickte mit einem:  ,,Ja My Lord." Und dann trieb Eddard seinen Hengst auch schon in den Galopp an. Robb und Jon so schnell es ging hinter her.

Robb's Gedanken Rasten. Wie und warum war Bran vom zerbrochenen Turm gefallen? Das war vorher noch nie passiert. Bran kletterte schon so lange. Theon meinte einmal Bran sei ein halber Affe, Bran jedoch hatte das nicht gefallen und es war weinend weg gelaufen. Theon hatte sich daraufhin nicht mehr vor Lachen eingekriegt bis Arya ihm einen Becher Wein an den Kopf geworfen hatte.

Alles verblasste als die drei Winterfell erreichten. Drei Wachen wollten sich schon verbeugen doch Lord Eddard unterband dies. ,,Wo ist Bran?" Fragte er und die drei Wachen eilten Vorraus und brachten die drei zum Unfallsort.
Maester Luwin hob Bran gerade auf eine Trage. Robb's Mutter Catelyn stand verzweifelt Schluchzend daneben. Ohne zu zögern lief Robb's Vater zu ihr und legte ihr einen Arm um die Schulter.
,,Alles wird gut Cat, Maester Luwin bekommt das wieder hin." Sagte er ruhig und drückte ihr zitternde Hand leicht. Sie und Eddard liefen nun Maester Luwin nach, jedoch achtete Robb darauf nicht denn er entdeckte Magaery die mit leerem Blick an dem zerbrochenen Turm hochsah. Kurz sah Robb sich um. Jon war gegangen und so waren die beiden allein. Mit wenigen Schritten überbrückt er also den Abstand zu ihr.

,,Jon hat uns erzählt das ihr Bran gefunden habt. Was ist passiert?" Fragte er besorgt da er nicht wusste was er sonst sagen sollte.
,,Wir waren im Götterhain. Und dann haben die Wölfe geheult, Geist ist los gerannt. Und wir ihm nach. Und dann lag er da..." Am Ende wimmerte Magaery verzweifelt. Nun schien der Schock sie zu überrollen und ihre Knie gaben nach. Sofort fing Robb sie auf und murmelte ein ganz leises: ,,Vorsichtig." Das sie wahrscheinlich nicht mal gehört hatte bevor er mit ihr im Arm zu Boden sank.

Zitternd lehnte Magaery sich gegen ihn und krallte sich in seinem Wams fest. Ruhig strich Robb ihr über die braunen Haare.
,,Sch... Sch... Alles wird gut. Maester Luwin kennt sein Handwerk. Er wird Bran helfen können." Sagte Robb ruhig und drückte sie sanft gegen sich. Doch dann hob sie plötzlich den Kopf und sah Robb ernst an.

,,Du musst mir etwas versprechen." Sagte sie. Überrascht von dem festen Klang ihrer Stimme nickte er, bevor er eilig hinzufügte: ,,Alles."

,,Versprich mir das du unsere Kinder, wenn wir welche bekommen beschützt. Versprich mir das du sie beschützt." Flehte sie. Am Ende war ihre Stimme ein heißeres Flüstern und sie schien den Tränen nahe. Das war sicher zu viel für sie. Robb sah sie ernst an. Was fragte sie denn da? Ob er ihre Kinder beschützen würde?

Ernst sagte er dann: ,,Unsere Schicksale sind miteinander verbunden, was auch immer passiert. Und ich verspreche dir, was auch immer passiert ich werde unsere Familie beschützen. Wenn nötig mit meinem Leben. Das schwöre ich auf alle Götter!" Zufrieden sah Magaery ihn an und legte ihren Kopf auf seine Brust. Robb legte seine Arme fest um sie und drückte sie noch näher an sich. Er würde sie und die Kinder, die sie hoffentlich mal bekommen würden beschützen. Koste Es was es wolle...

Der Wolf und die Rose Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt