Sansa pov.
Stumm ließ Sansa sich gegenüber von Jon und seinem Freund Ed nieder. Robb und Magaery waren noch nicht in der Halle und Rickon saß bei der kleinen Prinzessin Shireen, einem wirklich netten jungen Mädchen das Sansa noch gestern kennen gelernt hatte. Neben den beiden saß auch noch Osha die sich angeregt mit ihnen unterhielt. Leicht lächelte Sansa, wenigstens war Rickon einigermaßen glücklich. Heiraten wollte er Shireen nicht, doch Sansa fand das Rickon eh noch viel zu jung war um überhaupt richtig zu verstehen was das zu bedeuten hatte. Sansa glaubte fest daran das er mit Shireen glücklich werden könnte. Beide hatten dieses naive kindliche Verhalten, auch wenn Shireen schon drei Jahre älter als Rickon war. Sie war genauso alt wie Arya. Seufzend dachte Sansa an ihre kleine Schwester. Lady Brienne hatte ihr gesagt das sie, sie gesehen hatte und es ihr gut ging. Aber wo war sie? Konnte sie nicht einfach auch hier her kommen? Damals hatten beide jeden Tag gestritten und Sansa sich gewünscht das Arya nicht mehr da wäre, jetzt vermisste sie, sie so unglaublich sehr das allein bei dem Gedanken an den Wildfang der Familie ihr Herz schwer wurde.
,,Sansa, nimm es Robb nicht zu übel. Er liebt Magaery und Catelyn mehr als sonst irgendwas, und er wird sie einfach nicht grundlos gefährden. Eher gibt er Winterfell ganz auf." Sagte Jon und riss Sansa wieder aus ihren Gedanken über ihre kleine Schwester. Sie wandte ihren Kopf wieder zu Jon und zog skeptisch eine Augenbraue hoch. ,,Ich weiß wie es ihm geht. Ich würde für Eddard ohne zu zögern sterben. Mein Leben für seines aufgeben. Aber Eddard wird nur sicher sein wenn Ramsay tot ist. Genauso wie Catelyn." Erklärte Sansa ruhig. Und es stimmte, damals konnte sie sich nicht vorstellen dieses Kind, das sie ja eigentlich nicht wollte jemals lieben zu können. Doch jetzt gab es für sie nichts wichtigeres. Ihr Leben erschien ihr im Gegensatz zu seinem so unbedeutend. Sansa musste sich eingestehen das Cersei Lennister in einem ihr ganzes Leben lang recht hatte, das wichtigste für eine Frau mit Kindern waren ihre Kinder. Magaery schien es genauso zu gehen, ein weiterer Grund warum Sansa nicht verstand das Magaery nicht einsah, das sie ohne Winterfell niemals sicher wären. Nicht ohne ein Leben ohne Ramsay Bolton. Wenn es die Untoten und Weißen Wanderer wirklich gab, von denen Jon redete wären sie hier nicht sicher, diese Dinger würden sicher einen Weg über die Mauer finden. Und sollte es soweit sein und sie wären immernoch hier würde Sansa fliehen, auf keinen Fall würde sie Eddard hier lassen. Hier, wo er dem Tot geweiht war, nur weil er ihr Sohn war. Der Sohn einer Stark, und eines Lennister'. Später wäre Eddard der Lord von Casterlystein. Tyrion' Erbe. Doch das alles wollte Sansa gar nicht für ihn. Er sollte einfach nur sicher sein, sicher und glücklich.
,,Vielleicht solltest du einfach noch mal mit ihm reden. Aber im ruhigen Ton." Sagte Jon und brach sich ein weiteres Stück Brot ab. Sansa zuckte unwissend mit den Schultern und nahm sich einen Löffel der versalzenen Suppe. Kochen konnte hier an der Mauer wohl keiner doch das war auch egal. Sansa hatte gelernt das es viel wichtigeres gab als gutes Essen, hübsche Kleider und teuren Schmuck. Wie sie damals so dumm und verblendet sein konnte verstand sie bis heute nicht, sie schämte sich schon fast für ihre Dummheit! Sie war so dumm das sie Joffrey verfallen war, ohne zu merken was für ein Monster sie dort heiraten wollte!
,,Guten Morgen." Sagte Magaery fröhlich lächelnd und ließ sich neben Sansa nieder. Robb setzte sich nur schweigend daneben und nahm sich stumm eine Schüssel Suppe. Sansa würdigte er keines Blickes doch im Moment war Sansa das auch egal. Sollte Robb doch bocken und zicken wie ein Kleinkind. Sansa hatte viel gelernt. Und das gab ihr das Wissen recht zu haben. Sie wusste das sie recht hatte und Robb im Unrecht war. Wahrscheinlich hatte Robb selbst eingesehen das dieser Krieg das beste war, und wollte es sich nur selbst nicht eingestehen. Ja, das würde zu ihrem Bruder passen. Zwar hatte Robb sich stark verändert, ebenso Jon und auch sie selbst doch alle Charakter Eigenschaften verlor ein Mensch nie. Der einzige der nur gewachsen war, war Rickon. Trotz all dem schlimmen das er gesehen hatte sah er noch immer das Gute in allem. Er war naiv, das wusste Sansa. Aber er durfte, und sollte, es sein. Sie selbst war schließlich auch einmal so. Hatte davon geträumt Königin zu werden, Joffrey Kinder zu schenken und gleichzeitig glücklich zu sein. Wenn das nicht naiv war, was dann?
,,Lord Kommandant es kam ein Brief für sie." Einer der Männer der Nachtwache hielt Jon einen eingerollten Brief, mit dem Bolton Siegel hin. Sansa' Augen weiteten sich vor Schreck. Wie konnte Ramsay so schnell erfahren das sie hier war? Wahrscheinlich war es reine Spekulation da wahrscheinlich der ganze Norden wusste das Robb, Rickon, Magaery, Catelyn und Jon ebenfalls hier waren. Wo also hätte Sansa sonst hin gehen sollen, wenn nicht hier? Zu ihrer Familie?
,,Ich bin nicht der Lord Kommandant-" Fing Jon an, sah sich dann einmal um und gab sich schließlich seufzend geschlagen bevor er den Brief nahm und stumm aufrollte. Sein Wildlingsfreund Tormund, den Sansa ebenfalls gestern kennen gelernt hatte war nun auch in den Speisesaal gekommen und ließ sich neben Jon nieder. Anscheinend hatte er ihn mal verteidigt, was genau er hier noch wollte war Sansa unklar.
,,Lies ihn vor." Erklang Robb' kalte Stimme. Skeptisch sah Jon zu ihm auf nickte dann jedoch und fing an den Brief vor zu lesen:
'Dein falscher König ist tot, Bastard.
Er und sein ganzes Heer wurden in einer sieben Tage Schlacht zerschlagen.
Ich habe sein magisches Schwert. Sag das seiner roten Hure.Die Freunde deines falschen König' sind tot. Ihre Köpfe schmücken die Mauern von Winterfell. Komm und schau, Bastard. Dein falscher König hat gelogen und so bist du gestorben.
Du hast sie nach Winterfell geschickt um mir meine Braut zu stehlen. Ich will meine Braut zurück. Ich will die Tochter des falschen Königs, um sie wie ihre Eltern zu töten. Ich will den anderen falschen König. Euren Bruder der sich den König des Nordens nennt. Ich will die falsche Königin des Nordens. Ich will die falsche Prinzessin des Nordens. Schicke sie zu mir und ich werde dich und deine schwarzen Brüder in Ruhe lassen, Bastard.
Tust du dies nicht, werde ich dich und alle deine schwarzen Brüder töten.'
Als Jon plötzlich aufhörte zu lesen runzelte Sansa verwirrt die Stirn. Sie kannte Ramsay, niemals war das alles.
,,Lies ihn weiter." Forderte sie kalt. Jon schüttelte nur den Kopf. ,,Es geht immer so weiter." Sansa rollte mit den Augen und riss Jon den Brief aus der Hand.
'Schick sie mir oder ich werde dich und all deine schwarzen Brüder töten und foltern. Ich werde dich und deinen Bruder zusehen lassen wie ich meine Braut an alle meine Soldaten weiter gebe. Genauso wie ich den König des Nordens zu sehen lasse wie ich seine wertvolle goldene Rose weitergebe. Schicke sie mir, Bastard, oder ich lasse euch leiden. Die Wildinge die ihr hinter die Mauer gelassen habt werde ich töten, sie alle. Ob Frauen, Kinder oder Männer. Sie werden sterben und ihr Blut den Schnee rot färben.
Gezeichnet Ramsay Bolton, Lord von Winterfell und Wächter des Nordens.'
Beendete Sansa kalt und ließ den Brief auf den Tisch fallen.
,,Wir sollten raus gehen, kommt Prinzessin." Hörte sie die Stimme der Wildlingsdame Osha und sah erschrocken auf. Prinzessin Shireen war aufgesprungen und wischte sich verzweifelt die Tränen weg bevor sie nach draußen eilte. Das sie auch noch im Saal war hatte Sansa bis eben vergessen, jetzt tat es ihr leid den Brief vor der Prinzessin vorgelesen zu haben, wusste sie doch selbst nur zugut wie es war so früh alles zu verlieren. Als sie an den Königshof kam war sie genauso alt wie Shireen es jetzt war.
,,Du hattest recht. Wir müssen diesen Krieg führen." Erklang auf einmal Robb' Stimme. Knapp nickte Sansa, sie mussten diesen Krieg führen.
Also da mein Englisch wirklich grauenvoll ist, hoffe ich das die erste Hälfte des Briefes richtig übersetzt ist. Wenn nicht, Entschuldigung! Aber ich habe ihn einfach nicht auf Deutsch gefunden... :/
DU LIEST GERADE
Der Wolf und die Rose
FanfictionWas wenn Olenna Tyrell und Ned Stark vor dem Krieg der fünf Könige eine Verlobung zwischen Magaery und Robb geplant haben? Würden beide glücklich werden? Was würde dies für den Krieg der fünf Könige bedeuten? Würde es ihn überhaupt geben? Passt eine...