15. Abschied

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Robb pov.

Schweigend beobachtete Robb wie seine Mutter über Bran' Bett einen Kranz der sieben aufhängte. Eine einzelne Träne rann über ihre Wange. Mehr Trauer schien sich Robb' Mutter nicht zu erlauben, was ihn seufzen ließ. Sie drehte sich um und entdeckte ihn. ,,Robb!" Rief sie laut und legte sich erschrocken eine Hand auf die Brust. ,,Wie lange stehst du dort schon?" Fragte sie überrascht.

,,Lang genug." Murmelte Robb leise und trat auf seine Mutter zu. Sanft schloss er sie in seine Arme und seine Mutter in die Umarmung. Robb wusste, dass es die letzte Gelegenheit war, in dem er sie so sah, das sie sich ihm öffnete. In dem sie Schwächen zuließ und ihre Ängste zeigte.

,,Du musst nicht gehen, weißt du?" Flüsterte Robb Fragend. Sie drückte ihn an sich, Robb, ihren Erst geborenen. ,,Ich muss Robb..." Entgegnete sie leise. ,,Für die Familie."
Robb nickte. Er verstand es gut. Zwar war er als Stark aufgezogen worden doch auch das Blut des Süden' war in ihm. Das Blut der Tully' und deren Wahlspruch war nun mal: 'Familie, Pflicht, Ehre.' Und daran hielt sich seine Mutter. Seine Mutter löste sich von ihm. Traurig blickte sie zu Bran.
,,Wenn er aufwacht... Erklär es ihm, bitte. Erklär ihm warum seine Mutter nicht bei ihm ist." Bat sie.

,,Das werde ich Mutter." Sagte Robb feierlich. Dankbar sah Catelyn ihn an und umfasste sein Gesicht mit ihren Händen. ,,Ich kann mich noch genau erinnern, wie ich dich auf die Welt brachte. Es hat zwei Tage lang gedauert. Zwei Tage, in Blut und Schmerz. Doch als ich dann dein Schreien hörte und die Septa' dich mir in die Arme legten... da wusste ich das du alles warst was ich je gewollt hatte. Dieses kleine Bündel Leben, welches mir dein Vater als Abschiedsgeschenk machte, bevor er in den Krieg zog." Sie fuhr sanft mit den Händen den Konturen seinen Gesichtes nach. ,,Und dieser Junge. Dieses kleine Bündel Leben, ist jetzt groß. Ein stolzer Lord." Sanft lächelte sie. ,,Wenn ich dich nun verlasse, bist du ein Junge. Wenn ich wiederkomme wirst du ein verheirateter Mann sein. Mit einer schönen und klugen Frau an deiner Seite."

Robb wusste nicht was er sagen sollte.
Er war ergriffen von Stolz und Trauer. Stolz auf das was seine Mutter gesagt hatte, und Trauer das sie ihn verlassen musste. Wieder drückte er sie an sich.

,,Ich habe Angst Mutter." Flüsterte Er leise.  ,,Vater ist im Süden umringt von Löwen. Und du musst mich verlassen um ihn zu warnen. Ich habe Angst was die Zukunft bringt..." Gab Robb ehrlich zu.  ,,Das kann ich verstehen." Erwiderte seine Mutter ruhig. ,,Aber du musst nun stark sein. Für mich, für den Norden und für die Familie." ,,Das werde ich Mutter." Versprach Robb ihr ernst. Gemeinsam sahen sie noch einmal zu Bran. Robb sah wieder zu seiner Mutter, ihr Blick ruhte noch immer auf Bran, doch sie wirkte nun wieder gefasst, mutig und bereit dafür die Reiße in den Süden anzutreten.

Er musste auch stark sein. Für den Norden, für seine Familie... Und er würde stark sein!

Der Wolf und die Rose Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt