31. Wusstest du es?

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Robb pov.

Stumm sah Robb auf den Boden. Seine Mutter war so eben von den Zwillingen zurück gekommen und hatte ihm Walder Frey' Vorderungen gesagt. Arya würde seinen Enkel Elmar heiraten und Robb' und Magaery' erstes Kind einen, oder eine Frey heiraten. Robb hob den Blick leicht und sah zu Magaery. In ihren blauen Augen schimmerten die Tränen und man sah die Verzweiflung. Ihre Hände hatte sie auf ihren Bauch gelegt, sie war noch nicht einmal schwanger. Noch war kein Kind in Sicht und dennoch sollte Robb das erste Kind das Magaery ihm schenken würde für eine Brücke verkaufen. Jedoch wussten Magaery und er beide, eine andere Chance über diese Brücke zu kommen gab es nicht. Robb hob den Blick und sah seine Mutter ernst an.

,,In Ordnung." Mehr sagte er gar nicht, danach wendete er sich von allen ab und lief auf seinen braunen Hengst zu. Seufzend streichelte er diesem über die braune Stirn bevor er sich in den Sattel schwang. Magaery erschien auf ihrer grauen Stute neben ihm und starrte kalt auf die Brücke zwischen den Zwillingen, die sie nun überqueren würden. Robb sah sie von der Seite an. Die Tränen waren verschwunden und in Magaery' Augen war nichts als Kälte und Verabscheuung. ,,Es tut mir leid." Robb griff sanft nach Magaery' Hand. Hallis erschien neben ihnen und sagte das sie Aufbruch bereit wären. Robb trieb seinen Hengst langsam in den Schritt und Magaery tat bei ihrer Stute das selbe.

,,Es ist nicht deine Schuld. Wir müssen beide über diese Brücke. Und wir habe keine andere Wahl, das weiß ich. Und dennoch... Die Frey' sind nicht gerade positiv bekannt." Magaery seufzte verzweifelt und schien die richtigen Worte zu suchen. Robb drückte leicht ihre Hand und sofort sah sie zu ihm. ,,Ich weiß, ich weiß genau was du meinst. Ich will vieles, aber ich will sicher nicht das erste Kind das du mir schenken wirst an jemanden aus dem Haus Frey verheiraten. Und es tut mir unglaublich leid Magaery, und ich verspreche dir. Ich finde eine Lösung." Robb sah sie entschlossen an. Wenn er seinen Eid brechen musste war ihm das recht, er würde sich sonst immer Vorwürfe machen. Und er würde Magaery' verzweifelten Blick niemals vergessen können. Er könnte nicht damit Leben sein eigenes Kind für eine Brücke verkauft zu haben.

,,Du willst deinen Eid brechen?" Magaery sah Robb überrascht an. Unwissend zuckte diese mit den Schultern. ,,Wenn es sein muss."

,,Lord und Lady Stark! Es freut uns sehr euch hier begrüßen zu dürfen! Ich bin Olyvar Frey und es ist mir eine Ehre euch kennen zu lernen. Wie versprochen werdet ihr von meinem Vater über die Brücke gelassen und er gibt euch einige seiner Krieger mit!" Ein junger Mann, mit langen fettigen Haaren, braunen Augen, einem ungepflegten Bard und alter Kleidung verbeugte sich vor ihnen und breitete die Arme aus. Mit der Hand deutete er über die Brücke. ,,Ich wünsche euch eine Gute Reise, und viel Glück." Er lächelte übertrieben bevor er von dannen schritt. Robb trieb eilig seinen Hengst an und ritt neben Magaery im Trab über die Brücke. So schnell er konnte wollte er hier weg und Magaery ging es wohl gleich.

Als sie endlich die Brücke wieder verlassen hatten stellten Robb und Magaery sich an die Seite und sahen ihren Kriegern zu die in Reih und Glied zu Fuß und auf den Pferden die Brücke überquerten. Robb' Mutter brachte ihre Fuchsstute ebenfalls neben ihnen zum stehen.

,,Ich weiß ihr habt euch das nicht so vor gestellt, aber es ist besser als den Krieg zu verlieren weil wir nicht über eine Brücke kommen." Sagte sie und lächelte sie aufmunternd an. Robb nickte knapp merkte jedoch im Augenwinkel Magaery' kalten Blick dem sie seiner Mutter zuwarf. Kurz runzelte er verwirrt die Stirn ignorierte dies dann jedoch und rief stattdessen Großjon Umber zu sich.

,,Sobald alle über der Brücke sind schlagen wir hier unser Lager auf. Es wird bald dunkel." Befahl er. Der Lord nickte und ritt wieder weg um den Befehl weiter zu geben. ,,Ich werde noch zu Diane gehen, wir sehen uns später." Magaery lächelte Robb leicht an bevor sie zu ihrer Freundin ritt.

,,Sie ist nicht schwanger habe ich recht?" Seine Mutter sah Magaery missbilligend nach. Robb runzelte die Stirn. ,,Sie wird es noch!" Sagte er kalt. ,,Walder Frey wird das nicht gefallen!" Entgegnete Robb' Mutter. Robb Hand ballte sich zu einer Faust. Es war ihm egal was Walder Frey dachte, was ihn wütend machte oder nicht war ihm ebenfalls egal. ,,Es ist mir egal was Walder Frey gefällt. Er kann froh sein wenn ich irgendwen finde der einen, oder eine Frey heiraten will!" Zischte Robb. Entsetzt sah seine Mutter ihn an.

,,Du willst einen Eid brechen?!" Fragte sie fassungslos. Robb zuckte Wie eben schon mit den Schultern, für Magaery würde er hundert Eide brechen. ,,Ich will, und werde mein erstes Kind nicht für eine Brücke verkaufen.",,Dann war das umsonst! Wenn Walder Frey das erfährt war es das! Dann, dann haben wir umsonst verhandelt!" Zischte seine Mutter aufgebracht. Robb sah sie nachdenklich an, er verstand nicht warum ihr so wichtig war das dieser Eid nicht gebrochen werden würde. Und dann kam ihm eine ganz andere Idee. ,,Warum wolltest du unbedingt mit Walder Frey verhandeln? Wieso nicht ich oder Magaery?" Robb hob skeptisch eine Augenbraue und musterte seine Mutter genau.

,,Ich wollte das du und Magaery sicher-" Fing sie an doch Robb unterbrach sie. ,,Wusstest du es?" Fragte er kalt. Gespielt verwirrt sah seine Mutter ihn an, doch Robb erkannte an ihren Augen das er sie erwischt hatte. Er hatte recht gehabt! Seine Mutter hatte Magaery nicht einfach so, so angesehen.

,,Du wusstest was Walder Frey fordern würde! Habe ich recht? Und du wusstest das Magaery und ich dieser Forderung mit unserem Kind so niemals zugestimmt hätten! Habe ich recht?",,Robb, ich liebe deinen Vater! Und ich will ihn befreien. Mir war klar das ihr, vor allem Magaery wenn sie vor Walder Frey gestanden hätte dem niemals zugestimmt hätte. Und dann wären wir nicht über die Brücke gekommen! Wir hätten deinen Vater und deine Schwestern nicht befreien können! Magaery ist es nicht halb so wichtig wie uns-" Redete seine Mutter sich in Rage. Robb unterbrach sie wütend.

,,Loras wird auch in Königsmund gefangen gehalten! Es ist Magaery genau so wichtig wie mir sie alle zu befreien!" Zischte Robb zornig bevor er seinen Hengst die Sporen gab und vor zu Magaery ritt die sich gerade mit Diane unterhielt.

,,Lady Diane. Verzeiht bitte doch ich müsste mit Magaery sprechen." Die Lady verneigte sich leicht bevor sie verschwand. ,,Es tut mir leid Magaery, es tut mir so leid. Ich hätte niemals meine Mutter schicken dürfen." Robb schloss die Augen und atmete tief durch. Er war nicht wirklich sauer auf seine Mutter, er wusste das er ihr dennoch vertrauen konnte da sie ihm treu war. Er war nur davon enttäuscht wie seine Mutter über Magaery dachte, und wie egal ihr sein erstes Kind zu sein schien.

,,Deine Mutter wusste es, habe ich recht? Sie wusste was Walder Frey fordern würde." Seufzte Magaery. Robb nickte stumm und öffnete die Augen wieder. ,,Sie wusste das wir versucht hätten mit Walder Frey zu verhandeln, und sie hatte Angst das wir dann nicht rüber kommen würden." Erklärte Robb leise. Magaery legte ihre Arme um seinen Körper und ihren Kopf auf seine Brust. Robb drückte ihr einen sanften Kuss auf die Stirn und zog Magaery noch näher an sich.

,,Ich bin immer noch nicht sauer auf dich. Keine Sorge." Flüsterte sie leise und Robb merkte das sie leicht lächelte. ,,Wir finden eine Lösung." Sagte Robb entschlossen. Magaery drehte den Kopf nach oben und sah nun mit ihren blauen Augen genau in seine. ,,Das werden wir, aber jetzt brauche ich ein Bett und Schlaf." Lächelte Magaery. Robb Grinste und mit einem Ruck hob er Magaery hoch. Erschrocken quitschte diese auf und legte dann lachend ihre Arme um seinen Nacken. Ihren Kopf legte sie auf seiner Schulter ab und drückte ihm einen Kuss auf die Wange. ,,Dann bringe ich Mylady mal ins Bett." Lächelte Robb und fragte einen Bediensteten wo denn sein und Magaery' Zelt stand. Der Diener führte sie dort hin und Robb legte Magaery, die schon eingeschlafen war vorsichtig auf das Bett. Er zog ihr die Schuhe und den Mantel aus und deckte sie vorsichtig zu bevor er sich neben sie legte und ihr einen Kuss auf die Stirn drückte. ,,Ich Liebe Dich, vergiss das nicht." Flüsterte er leise und schloss ebenfalls müde die Augen.

Der Wolf und die Rose Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt