61. Geschichten

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Magaery pov.

Sansa sah ihre Brüder ängstlich an und drückte den kleinen Jungen in ihrem Armen wie ein Schutzschild an sich. Der Junge schien älter als Catelyn zu sein, hatte dichtere blond, goldene Haare und grau, blaue Augen die sich aufmerksam umsahen. Er war auch schon größer als Catelyn und als er müde gähnte sah Magaery das der Junge sogar schon einen kleinen Zahn hatte und lächelte Sansa sanft zu die immer noch Robb und Jon anstarrte.

Nach Sansa' Worten war beiden jegliche Farbe aus dem Gesicht gewichen und sie starrten Sansa und den kleinen Eddard mit vor Schreck geweiteten Augen und einem leicht geöffneten Mund an.

,,Du hast ein Kind mit dem Gnom?" Platzte es schließlich aus Robb. Fassungslos sah Magaery zu ihrem Gemahl. ,,Robb!" Rief sie warnend bevor sie auf Sansa zu lief und dem kleinen Eddard einmal vorsichtig über die Wange Strich was diesen Lächeln ließ. ,,Es ist in Ordnung Sansa, du hast deine Pflicht als Ehefrau erfüllt und keiner nimmt dir dies übel. Komm, gehen wir uns drinnen aufwärmen." Vorsichtig hackte Magaery sich bei Sansa ein und zog die rothaarige dann mit in den Speisesaal. Durch die leisen Schritte hinter sich wusste Magaery das Jon, Robb und Rickon ihnen folgten.

,,Hier." Ed war noch immer im Speisesaal und kaum hatten sich Magaery und Sansa hin gesetzt stellte er ihnen eine dampfende Schüssel Suppe vor die Nase. Magaery setzte Catelyn vorsichtig auf ihren Schoß, so wie Sansa es bei Eddard gemacht hatte und nahm dann den ersten Löffel Suppe. Gierig machte Sansa es ihr gleich, sie musste schon länger nichts mehr zu essen gehabt haben.

,,Also gut, erzähl wie konntest du entkommen?" Jon sah Sansa abwartend an. Neben ihm hatte sich Robb gesetzt so das sie sich gegenüber saßen. Rickon saß auch neben ihnen interessierte sich gerade aber nur für seine Suppe.

,,Lord Petyr Baelish hat mit Lady Jane Jordayn, der Mutter von Königin Jora, Joffrey auf seiner Hochzeit vergiftet und dafür gesorgt das mir jemand bei meiner Flucht half. Danach brachte er mich zu Tante Lysa nach Hohenher, dort bekam ich dann Eddard. Und schließlich verheiratete er mich mit Ramsay Bolton, nur dank dessen Vater Roose lebt Eddard noch. Als dann vor ein paar Tagen Stannis Baratheon Angriff floh ich, mit Theon' Hilfe. Theon hat mir das Leben gerettet." Erzählte Sansa und sah nach ihren letzten Sätzen unsicher zu Robb und Jon. Doch dieses Mal war auch Magaery fassungslos. Theon Graufreud? Der, der sie verraten hatte und ihnen ihre Heimat genommen hatte? Der sollte Sansa geholfen haben?

,,Theon?" Fragte sie schließlich fassungslos als Robb und Jon nur weiterhin betroffen schwiegen. Sansa nickte seufzend bevor sie weiter redete. ,,Ramsay hat mich vergewaltigt, geschlagen und eingesperrt. Theon hat er gefoltert und gebrochen. Und dann half Theon mir, wir sind zusammen die Mauer runter gesprungen und geflohen. Auf dem Weg erwischten uns Bolton Soldaten. Theon wollte sich sogar für mich opfern doch dann kamen Lady Brienne und Podrick Payn." Erzählte Sansa weiter.

,,Und Theon, wo ist er jetzt?" Fragte Robb neugierig, anscheinend hatte er nun auch seine Stimme wieder gefunden. ,,Zurück zu den Eiseninseln." Antwortete Sansa knapp woraufhin Robb nur verstehend nickte. ,,Noch einmal kann ich euch nur meinen Dank aussprechen." Sagte Robb und sah zur Tür. Verwirrt drehte Magaery sich um und entdeckte Lady Brienne und den Jungen Podrick Payn.

,,Ich versprach eurer Mutter euch beide Stark Mädchen zu bringen. Ich habe versagt, verzeiht mir dies." Lady Brienne wirkte sichtlich unzufrieden damit das sie Arya nicht gefunden hatte und sah betroffen zu Boden. Gerade wollte Magaery etwas erwidern als Robb aufstand und auf die große, blonde Frau zulief.

,,Es gibt nichts zu verzeihen, ihr habt Sansa und ihr Kind sicher hier her gebracht. Wir stehen für immer in eurer Schuld." Daraufhin schüttelte Lady Brienne nur den Kopf. ,,Es war mein Eid eure Schwestern zu beschützen. Und ich tue es bis zu meinem letzten Atemzug." Einige Zeit schwiegen sie dann wieder, Robb setzte sich wieder, dieses Mal neben Magaery und Lady Brienne stand weiterhin stumm an der Tür.

Der Wolf und die Rose Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt