42. Eine Mühle?!

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Magaery pov.

Magaery stand Gedanken verloren an ihrem Fenster und starrte über das Land das sich vor ihr erstreckte. Und den Fluss, Schnellwasser war für sie nicht halb so schön wie Rosengarten oder Winterfell, hatte dennoch etwas magisches.

,,Du bist schon wach." Hörte sie Robb verschlafen hinter sich murmeln. Leicht lächeln drehte sie sich zu ihm um und kletterte wieder ins Bett. ,,Das bin ich.",,Warum? Magaery bedrückt dich irgendetwas?" Robb stützte sich auf seine Ellbogen und sah sie besorgt an. Magaery schüttelte den Kopf und sah Robb sanft an. ,,Nein, ich konnte einfach nicht schlafen, und mit meinen ständigen hin und her gewälze wollte ich dich nicht wecken." Erklärte sie. Robb atmete erleichtert aus und ließ sich wieder in die Kissen fallen bevor er Magaery in seine Arme zog. Lächelnd legte diese ihren Kopf auf Robb' Brust ab und schloss entspannt die Augen. ,,Wir müssen aber bald aufstehen, mein Onkel will irgendwas mit uns besprechen." Wisperte Robb ihr leise zu. Magaery grummelte nur zustimmend bewegte sich jedoch kein Stück. Noch hatten sie Zeit, und wenn sie zu spät kamen würde das wohl auch keinen stören. Immerhin waren sie König und Königin. Keiner würde sie dafür tadeln zu spät zu kommen.

Als sie es nach einiger Zeit dann doch geschafft hatten aufzustehen, sich ordentlich her zu richten und in Schnellwasser' Besprechungs Saal zu erscheinen, erwarteten Lord Edmure Tully und sein Onkel der Schwarzfisch sie schon. Respektvoll verbeugten sich die beiden Tully' und Magaery und Robb neigten die Köpfe leicht.

,,Man berichtete mir von einer Schlacht bei einer Steinmühle, wieso?" Robb' Augenbrauen wanderten Fragend nach oben und auch Magaery sah den neuen Lord von Schnellwasser neugierig an. Sie und Robb hatten noch gestern einen neuen Plan geschmiedet, sie wollten den Berg weiter hier her locken und gefangen nehmen, danach hatten sie darauf gehofft das Tywin Lennister Königsmund verlässt um sie aufzuhalten und sie könnten ihn besiegen. Mit dem Krieg bei der Mühle von dem sie eben von Großjon Umber erfahren hatten, war dieser Plan zunichte gemacht. Der Berg hatte sich zurück nach Königsmund verzogen als er hörte das die Lennister Armee bei der Steinmühle von den Tully' überrannt worden war. Und das obwohl sie Edmure Tully gesagt hatten, er solle warten.

,,Wir haben die Mühle zurück erobert ja." Robb' Onkel nickte. ,,Das war nicht euer Befehl. Ihr solltet warten!" Zischte Magaery. Die Chancen ihren Bruder zu retten traten immer ferner wo doch jeder hier machte was er wollte. Erst Lady Catelyn und jetzt der Bruder ihrer Schwiegermutter. So würde Magaery Loras nie wieder sehen, genauso wenig wie Robb Sansa und Arya, bei der noch immer unklar war, wo sie war.

,,Aber wir haben dadurch wichtige Gefangene genommen. Martyn und Willem Lennister!" Rechtfertigte Robb' Onkel sich. Magaery rollte leicht mit den Augen, ihr war nun egal ob dies für eine Lady, besonders eine Königin schicklich war. ,,Martyn und Willem sind dreizehn und vierzehn Jahre." Empörte sich Robb. ,,Außerdem hatte ich sogar Tywin Lennister' Sohn. Das hat sie auch nicht aufgehalten den Krieg weiter zu führen." Donnerte Robb wütend. ,,Martyn ist glaube ich fünfzehn." Warf der Schwarzfisch ironisch ein. Dann wandte dieser sich an seinen Neffen, Edmure.

,,Verdammt noch mal Junge! Sprich ihn nicht mit Neffe an, er ist ein König! Und sie nicht mit Lady, sie ist eine Königin! Außerdem hattest du deine Befehle, wäre ich König, würde ich mit deiner Unfähigkeit nicht so nachsichtig sein." Donnerte nun der Schwarzfisch wütend und sah seinen Neffen genervt an. Magaery musste sich ein Schmunzeln verkneifen und nickte dem Schwarzfisch einmal dankbar zu was dieser mit einem weiteren Nicken kommentierte. Wenigstens war einer ihnen Bedingungslos treu und verstand was sie wollten.

,,Wie viele Mann haben wir bei der Steinmühle verloren?" Mischte sich nun Robb wieder ein, er hatte sich etwas beruhigt und sah seinen Onkel nun neugierig an. Dieser schwieg kurz nachdenklich bevor er anfing zu sprechen. ,,Nur zweihundert. Aber für jeden Tully sind mehrere Lennister' gestorben." Verteidigte er sich. Nun war es bei Magaery vorbei. Der Gedulsfaden war gerissen und sie schnaubte wütend.

,,Nur zweihundert? Auch wenn wir die Männer aus der Weite haben, wir ziehen gegen Tywin Lennister! Gegen die Krone! Und die Dornischen! Wir brauchen unsere Männer viel mehr als Tywin seine und wir können es nunmal nicht riskieren zweihundert Mann für eine Mühle zu verlieren. Was bringt diese Mühle uns? Wir brauchen nicht einmal Vorräte, meine Großmutter sorgt dafür das Rosengarten uns versorgt! Also was sollen wir mit dieser Mühle?" Zischte sie aufgebracht und sah Edmure Tully eindringlich an. Dieser schwieg bedrückt und senkte den Blick. Robb trat wieder neben Magaery und legte ihr ruhig eine Hand auf den Rücken. Sofort entspannte Magaery sich wieder und atmete einmal tief durch um sich wieder zu beruhigen.

,,Magaery hat recht, wir brauchen alle Männer. Ab jetzt tut ihr nur noch das was wir euch sagen, oder erlauben. Ansonsten wird jemand anders die Führung der Tully Soldaten übernehmen!" Drohte Robb und sah dann leicht zum Schwarzfisch. Stumm nickte dieser. ,,Jawohl, Euer Gnaden." Murmelte Edmure Tully gekränkt und verbeugte sich leicht bevor er den Saal verließ. Der Schwarzfisch ihm nach. Robb seufzte erschöpft und ließ sich auf einen der Stühle fallen.

,,Es kann doch nicht so schwer sein das zu tun was wir ihnen befehlen, oder doch?" Robb sah Fragend Magaery an die sich stumm auf seinen Schoß setzte und unwissend mit den Schultern zuckte. ,,Das Problem ist das sie machen was sie wollen, entschuldige, aber deine Mutter tat es und nun dein Onkel." Seufzte Magaery und sah Robb entschuldigend an. Dieser schüttelte nur leicht den Kopf und murmelte ein leises: ,,Ist schon okay, du hast recht." Er lächelte schwach und nahm ihre Hand in seine bevor er darauf einen Kuss hauchte. Magaery musste automatisch lächeln und lehnte sich sanft gegen ihn.

,,Wenigstens habe ich dich." Murmelte Robb leise und Magaery lächelte glücklich. ,,Und ich dich." Erwiderte sie leise. Sie sah auf die Karte die vor ihnen auf dem Tisch ausgebreitet war und seufzte. Was sollten sie jetzt noch machen? Sie mussten den Berg, und Tywin wieder aus Königsmund locken. Nur so konnten sie, sie schlagen.

Erster von fünf Teilen, aus der Lesenacht. Viel Spaß beim Lesen!

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