Ich ging leise hinein und sah Ludmila auf einem Küchenstuhl sitzen. Sie hatte ihren Kopf auf ihre Hände gestürzt und weinte. Ich ging auf sie zu und legte ihr eine Hand auf den Rücken. Sie zuckte kurz zusammen und wusch sich dann schnell die Tränen weg.
I: Tut mir leid ich wollte dich nicht erschrecken. Was ist denn los?
Lu: Garnichts. Was soll denn sein?
I: Du musst es mir natürlich nicht erzählen, aber wenn man mit jemanden redet geht es einem meist besser!
Sie seufzte und nickte dann. Ich setzte mich auf den Stuhl neben sie und lächelte sie an.
Lu: Es.. Es ist einfach... Wenn ich sehe wie ihr euch gegenseitig behandelt, da... Ihr umarmt euch und redet miteinander, ihr esst jedesmal alle gemeinsam und macht abends etwas zusammen und wenn jemand Hilfe braucht oder traurig ist ist sofort jemand da. Das.. Das kenne ich nicht! Meine Eltern waren meistens nicht da. Papá musste arbeiten und Mamá war meinstens mit Freundinnen shoppen oder sowas. Ich habe auch immer alleine gegessen. Frühstück hab ich von der Köchin aufs Zimmer bekommen und das Abendessen hab ich immer allein im Wohnzimmer gegessen...
Ihr liefen ein paar Tränen die Wange herunter.
Lu: Abends habe ich auf meinem Zimmer fern gesehen oder mit Naty telefoniert. Im Studio war sie meine einzigste Freundin und ich habe sie verloren weil ich sie mies behandelt habe und ihr sagte das sie nicht gut genug sei. Seit sie mit den anderen befreundet ist bin ich komplett alleine und...
Weiter kam sie nicht, denn sie weinte wieder los. Ich stand auf und nahm sie in den Arm. Ich strich ihr beruhigend über den Rücken und versuchte meine eigenen Tränen zurück zu halten. Sie war garnicht so arrogant und egoistisch wie immer alle dachten. Sie sehnte sich bloß nach Aufmerksamkeit, denn die bekam sie zuhause anscheinend nicht. Hinter ihrer 'Super Nova' Fassade steckte ein trauriges und zerbrechliches Mädchen, was nichts anderes wollte als von jemanden beachtet zu werden. Vorallem von den eigenen Eltern! Als sie sich etwas beruhigt hatte löste sie sich und redete weiter.
Lu: Als Mamá nicht am Flughafen war und mich auch hier zu Hause nicht beachtet hat, weil sie zu Friseur musste bin ich auf mein Zimmer gegangen um alleine zu sein. Doch Violetta ist mir gefolgt und hat mit mir gesprochen. Sie hat mir beim auspacken und einräumen der Regale und so geholfen. Ich habe ihr so viel unrecht getan und trotzdem hat sie mir geholfen.
I: Vilu hat ein sehr großes Herz. Sie hat gesehen das es dir nicht so gut geht. Du weißt selbst das du einiges falsch gemacht hast und das ist echt super. Es ist noch nicht zu spät um sich zu ändern. Geh auf sie zu, sie wird dir verzeihen. Vertrau mir.
Sie nickte. Ich nahm sie nochmal in den Arm und drückte sie.
Lu: Danke Angie!
I: Kein Problem. Wenn irgendwas ist kannst du immer zu mir kommen ok?
Wieder nickte sie. Ich holte zwei Gläser und schüttete in jedes etwas Wasser. Eins gab Ich ihr und das andere nahm ich.
I: Komm versuchen wir noch etwas zu schlafen.
Zusammen gingen wir nach oben. Ich brachte sie noch bis zu ihrem Zimmer und wünschte ihr eine gute Nacht, bevor ich in mein Zimmer ging und wieder ins Bett ging. Ich hatte gerade ein ganz anderes Bild von Ludmila bekommen und sie tat mir leid. Wir würden jetzt ihre Familie sein und wenn sie und Vilu sich anfreunden kann eigentlich nichts mehr schief gehen.

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Angie's World
De TodoIch lebe in Buenos Aires und bin dort Gesangslehrerin im Studio 21. Ich habe vor kurzem meine Nichte Violetta gefunden und bin super glücklich darüber... Eine Violettastory aus der Sicht von Angie. Es ähnelt der Serie, ist aber von mir selbst ausge...