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Es dämmerte bereits draußen. Pablo war auch wieder da und unterhielt sich mit Vilu auf dem Sofa über das Studio. Olga und Ramallo saßen in der Küche und redeten. Ich glaube da läuft was oder wird es bald. German war wieder weg, ohne zu sagen wohin. Er verschwand in letzter Zeit oft abends und kam erst spät wieder. Ich stand im Esszimmer und wollte ins Wohnzimmer, als ich durch die Gartentüre Angelica im Garten stehen sah. Ich öffnete langsam die türe und ging hinaus. Langsam ging ich auf sie zu und legte ihr vorsichtig meinen Arm um die Schulter, um sie nicht zu erschrecken. Sie zuckte trotzdem etwas zusammen.

I: Tschuldigung, ich wollte dich nicht erschrecken!

Ang: Hast du nicht.

I: Was ist los?

Ang: Nichts was soll denn sein?

I: So wie ich dir nichts vormachen kann , kannst du mir nichts vormachen.

Sie lachte leicht auf.

Ang: Lüge ich so schlecht?

Ich nickte grinsend.

I: Sprich mit mir!

Ang: Weißt du, ich habe sehr lange gebraucht um zu verarbeiten was mit deinem Papá passiert ist direkt nach dem Tod deiner Schwester. Und dann, während ich panische Angst um dich habe, erfahre ich das er Maria auch getötet hat und gerade dabei ist meine andere Tochter um zu bringen.

Ich nahm sie in den Arm und drückte sie.

Ang: Allein der Gedanke daran... Oder was wenn Pablo nicht da gewesen wäre und ...

I: Nein denk nicht daran! Er war da und ich stehe hier. Hörst du?

Sie nickte, löste sich von mir und legte mir ihre Hand an die Wange.

Ang: Was würde ich bloß ohne dich machen?

I: Dann würdest du irgendwo sein und ein sehr langweiliges Leben führen!

Ang: Da hast du wahrscheinlich Recht.

wir lachten.

I: Komm wir gehen rein, es wird langsam frisch.

Sie nickte und wir gingen rein. Im Wohnzimmer saßen immernoch Pablo und Violetta.

V: Na?

I: Hi Was macht ihr?

V: Wir haben nur geredet. Übers Studio

Pablo versuchte ein lachen zu unterdrücken, was ich aber sofort bemerkte und ihn schief ansah. Ich bekomme das nachher noch raus! Ich setzte mich zwischen Vilu und Pablo und Mamá auf den Sessel. Violetta lehnte sich gegen mich und grinste mich an.

V: Gehst du morgen eigentlich ins Studio oder bleibst du zu hause?

I: Auf keinen Fall bleibe ich zu hause! Da langweile ich mich ja zu tode.

Vilu fing an zu lachen.

P: Aber übertreibe es bitte nicht ok?

I: Ich bin doch nicht schwerkrank!

Ang: Bitte sei vorsichtig!

Ich nickte. Ein blick auf die Uhr zeigte, dass wir bereits viertel vor zehn hatten.

I: Vilu du musst ins Bett!

V: Angie!

I: Komm du musst morgen früh raus.

V: Na schön, aber nur wenn du mir was vorsingst!

Ich seufzte. Zufrieden stand Vilu auf und zog mich an der Hand nach oben. Sie zog sich schnell um und legte sich ins Bett ihres Papas. Wie fast jeden Abend sang ich ihr etwas vor, woraufhin sie lächelnd einschlief. Ich ging wieder runter und setzte mich neben Pablo.

Ang: Und schläft sie?

Ich nickte.

P: Was hast du ihr vorgesungen?

I: Soy mi mejor momento. Wie fast jeden Abend.

Ang: Genau wie Maria es dir jeden Abend vorgesungen hat.

Ich nickte. Maria hatte viel für mich getan. Gestritten haben wir so gut wie nie.

I: Sie hat mir vorgesungen, Klavierspielen beigebracht, immer geholfen wenn ich probleme hatte und sie war immer für mich da!

Pablo legte seine Arme um mich und ich lehnte mich gegen ihn.

Ang: Das war sie und du für Vilu. Ihr seid euch sehr ähnlich, aber doch so verschieden.

Wir unterhielten uns noch über dies und das. Gegen elf wollten wir dann langsam nach oben gehen. Wir standen gerade auf, als die Haustür aufging und German grinsend hinein kam.

G: Hallo, Ist alles ok? Schläft Vilu?

I: Hi ja alles ok und Vilu hab ich vor einer Stunde hoch gebracht.

G: Gut.

Wir gingen alle hoch. Ich erschrak als Vilu plötzlich meinen Namen rief.

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