49.

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Jungkook

Angst.

Ein Wort, mit dem Alphas nur selten etwas anfangen können. Wir gelten als furchtlos, sturköpfig und willensstark. Und doch fühle ich sie. Die Angst, meinen Gefährten wohlmöglich nie wieder zu sehen. Angst, mein Rudel zu verlieren. Und Angst vor der unglaublichen Stärke der Angreifer, die uns zu überwältigen droht.

Erschrocken drehe ich den Kopf, als jemand aus dem Wald hervor kommt. Vor ein paar Minuten ist Jimin mitsamt der Unreinen verschwunden und nicht wieder aufgetaucht. Es ist der Mann, der Jimin damals gefunden hat, nachdem er von den Unreinen angegriffen wurde.

Mit gesenktem Kopf tritt er vor mich. "Es tut mir leid, ich konnte nichts für euren Gefährten tun. Die Unreinen haben sich auf ihn gestürzt, ihn zerfleischt. Direkt vor meinen Augen!", murmelt er betroffen. Ich ziehe scharf die Luft ein. Das kann nicht sein. Das darf einfach nicht sein!

Mit Reue in den dunklen Augen blickt der Mann nun zu meinem Vater. "Nur der Ring kann uns jetzt noch retten. Ich bin extra aus dem hohen Norden zu euch gekommen, um auf ihn aufzupassen. Gebt ihn mir, ich werde ihn mit meinem Leben schützen."

Skeptisch mustert Vater ihn. "Warum sollten wir dir Glauben schenken?" Der Mann hebt einen Mundwinkel, deutet ein halbherziges Lächeln an. "Weil du keine andere Wahl hast."

Damit stürzen die Unreinen hinter ihm hervor, bilden einen Halbkreis und umzingeln uns. Mit wenigen großen Schritten ist er bei meinem Vater, reißt ihm die Kette mit dem Ring vom Hals und stößt den Alpha dann von sich. Jin springt in seiner Wolfsform auf den Fremden, verbeißt sich in dessen Unterarm. Dieser schreit auf, schüttelt ihn jedoch mit Leichtigkeit ab. Jin kracht gegen einen Baum, bleibt kraftlos liegen.

Triumphierend fängt er an zu lachen, kratzig und tief. "Ihr könnt mich nicht mehr aufhalten. Es ist zu spät." Er steckt sich den Ring an den Finger, blickt mir dabei direkt in die Augen. Mit einem animalischen Geräusch beginnt er zu wachsen, wird muskulöser und überall sprießt fettiges schwarzes Fell hervor. Seine Klamotten zerreißen, halten der enormen Dehnung nicht stand.

Mit einem Schlag fällt mir ein, was hier gerade passiert. Eine uralte Legende, die nur noch die ältesten und weisesten der Wandler erzählen. Sie handelt von vier Ringen, welche die Kraft besitzen, die Seelen der Wölfe unserer Wandler einzufangen. Sollte einer Unseresgleichen alle Ringe besitzen, so gilt es, eine bestimmte Anzahl an Rängen zu bändigen, um die entgültige Unsterblichkeit zu erlangen und somit unbesiegbar zu werden.

Acht Betas.
Vier Alphas.
Zwei Omegas.
Und einen Gamma.

~~

Unbesiegbar und unsterblich. Wie soll da auch nur ein einziger der Wandler überleben? 🤔

Im nächsten Kapitel gibt es die Auflösung.

안녕❤️

Hate Mate / Jikook Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt