Noah
Ein Kichern, erklingt in meinem wunderbaren Traum, in den ich all die Farben spüre, die auftreten, wenn ich Jordan berühre. Sie umhüllen mich, wie ein Mantel und verzaubern meine Welt in eine Welt voller Wunder. Wieder dieses Kichern. Es passt nicht hier her und soll gehen. Müde schlage ich meine Augen auf und weiß sofort von wem die Geräusche kommen. „Verschwinde.", brumme ich. „Nö." „Hayley.", seufze ich genervt. Darf ich vorstellen, meine kleine Schwester. Nicht besonders erwähnenswert das nervige Ding. Sie ist nur zwei Jahre jünger als ich und unsterblich in Jordan verliebt. Manchmal ganz lustig anzusehen, wie unangenehm ihm das manchmal ist. War aber vorher zu sehen, wenn jemand wie er, gefühlt die ganze Zeit bei uns ist. War eigentlich nur eine Frage der Zeit. Am Anfang hatte ich tatsächlich Angst, dass er die Gefühle von ihr irgendwann erwidern würde, da meine Schwester leider alles andere als hässlich ist. Sie hat ein wirklich schönes Gesicht und ihre blonden Haare gehen ihr fast bis zu den Oberschenkeln. Damit kommt sie definitiv nach unserer Mutter. Ich sehe eher aus wie mein Vater. Die Haare extrem wuschelig, braune Löckchen und meine Mum meinte, meine Augen sind türkis blau. Fast stechend klar. Sie nützen mir jedoch wenig, wenn ich so gut wie nichts durch sie sehe. Dazu kommt noch, dass ich sehr klein bin, mit meinen eins sechzig. „Ihr seid wirklich niedlich.", lacht sie. Warte... Was? Erst jetzt wird mir die Person hinter mir bewusst. Oh mein Gott, machen wir gerade Löffelchen? Jordan's Arm ist um meine Mitte gelegt und sein Gesicht in meinen Haaren vergraben, jedenfalls spüre ich dort seinen regelmäßigen Atem. „Verpiss dich Hayley, sofort!", zische ich und bin nun hellwach. Sie lacht noch einmal leise, ehe sie vom Boden aufsteht. „Ich sollte euch nur zum Essen holen." „Frühstück?" Sonst essen wir auch selten mit? „Es ist bereits Mittag du Dummerchen.", lacht sie. „Oh.", mache ich nur und höre dann, wie sie die Tür schließt. Sofort werde ich mir wieder der Position klar, in der wir uns gerade befinden. Sie ist wundervoll, doch zweifle ich, dass Jordan diese Ansicht teilt. Fuck, was mache ich denn jetzt. Ich will ihn nicht wecken, doch noch viel weniger will ich, dass es ihm unangenehm ist. Als hätte er meine innere Unruhe bemerkt, fängt er leicht an sich zu bewegen. Sofort stelle ich mich wieder schlafen. Einfach ein auf unschuldig machen. Obwohl... Er kuschelt sich an mich und ich nicht an ihn. Mein Herz schlägt noch einen Ticken schneller. Nahe an meinem Ohr höre ich ihn tief einatmen und leise brummen. Tatsächlich zieht er mich dann noch näher an sich und mein Herz macht das nicht mehr lange mit. Und dann, passiert etwas, was ich niemals erwartet hätte. Seine Lippen legen sich an meinen Hals und küssen mich kurz dort hin. Es hört auf zu schlagen, meine ganze Welt bleibt stehen und meine Schmetterlinge im Bauch rasen umher. „Betty...", nuschelt er und all meine Glücksgefühle fallen in sich zusammen. Er denkt ich bin sie. Genau jetzt ist mir zum Heulen zu mute. „Gute-...", plötzlich zuckt er zusammen. Wie vom Blitz getroffen, rückt er von mir Weg und sofort überfällt mich die Kälte. „Fuck.", brummt er müde. Es raschelt etwas und er legt sich mit einem gebührenden Abstand von mir weg, auf den Rücken. Eine Zeit lang ist es still und ich will einfach nur noch alleine sein und meinen Schmerz rauslassen. „Noah?", fragt er mich leise, doch ich stelle mich weiter schlafend. Ich höre, wie er erleichtert ausatmet und mich das nur noch mehr verletzt. Jordan atmet tief ein und aus. „Hey Kumpel.", er stößt leicht gegen meine Schulter. Ich schlucke all meine Trauer und meine Wut auf mich selbst runter und brumme gespielt auf. „Es ist bereits Mittag, Alter. Ich habe Hunger.", lacht er und steigt über mich aus dem Bett. Mit dem Finger berührt er belustigt meine Wange. „Komm schon Mann! Deine Mam macht diesen Samstag diese geile Pasta zum Mittag und ich kann sie schon riechen." „Geh du doch schon.", murre ich, doch will ich eigentlich einfach nur ein paar Minuten für mich alleine. „Wie du willst." Ich höre, wie er sich seine Sachen schnappt und das Zimmer verlässt. Sogleich laufen Tränen meine Wange hinab und ich setze mich aufrecht hin. „Du bist so bescheuert.", sage ich und wische mir trotzig die Tränen weg. Ich gebe mir selbst noch einen Moment, um über den wiederholten Schmerz hinweg zu kommen und auf zu stehen.
~
„Also...", fängt Jordan ein paar Tage später, an einem Montag, in unsere Cafeteria an. „Eine Freundin..."
Laut seufze ich genervt und lege mein Sandwich wieder aufs Tablett. „Lass es gut sein, ich will keine Freundin.", murre ich. „Das sagst du doch nur so." Ich erwidere darauf nichts. Ich will schon eine Beziehung, doch ich will keine Beziehung mit einem Mädchen. Ich will eine mit ihm und nur mit ihm. Doch dies ist aussichtslos. „Hm... Lisa ist wohl nicht so dein Fall. Beschreib mal ein bisschen deinen Typ." Groß, dunkle Haare, Wangenknochen an denen man sich schneiden könnte, große Hände, Jordan, Jordan, Jordan. „Keine Ahnung." Ich nehme wieder mein Sandwich zur Hand. Wir sitzen draußen auf dem Hof und genießen das schöne Wetter. Einige wollten sich zu uns setzten, wegen Jordan natürlich, doch er hat höflich gemeint, dass wir ein Gespräch unter vier Augen führen müssen. Das sagt er immer, wenn er nicht will, dass sich andere zu uns setzen. „Am Samstag steigt eine Party, dort gehen wir hin und suchen dir eine Freundin.", beschließt er. „Du weißt ich hasse Partys." „Ja, aber die gehören im Leben dazu." „Jordan nein." „Jordan doch.", sagt er kichernd. „Nein." „Ich trage dich dort hin, wenn es sein muss." Wenn er wüsste, wie sehr mir der Gedanke gefällt. „Das würdest du nicht." „Oh doch. Die ganze Straße runter, bis zur Haustür von Mick." „Mick?" „Ja, ist seine Party." „Der Typ hasst mich." „Nein." „Er hat mich letztes Jahr in eine Mülltonne geworfen." Dann lief er einige Woche mit einem Verband an der Nase rum und nun soll wohl seine Nase schrecklich schräg sein. Ich muss wohl nicht erwähnen, dass Jordan ihm die Hölle heiß gemacht hat. Seitdem lässt der Typ mich größtenteils in Ruhe. Bei Jordan wollte er es sich nun wirklich nicht verscherzen. Er hat wohl unsere Freundschaft nicht all zu ernst genommen, wie die meisten. Sie denken eher, dass er sich durch seine Mutter dazu verpflichtet fühlt, weiterhin mit mir befreundet zu sein. Innerlich hat mich der Gedanke sehr verunsichert, doch Jordan kommt meistens immer zu mir und ich nicht zu ihm. Außerdem habe ich nie das Gefühl, dass er sich bei mir unwohl fühlt. Eher habe ich manchmal das Gefühl, dass er nur bei mir ganz er selbst ist. „Hm...", knurrt er nur, da er ihm das noch immer übel nimmt. Wahrscheinlich hat er ihn deswegen auch zu seiner Party eingeladen. Denn Mick ist dafür bekannt, die besten Partys zu schmeißen. „Bitte zwing mich nicht dort hin zu gehen Jordan.", flehe ich ihn nun an. „Wenn du es scheiße findest, dann gehen wir sofort, versprochen! Deal?" Ergebend seufze ich auf und halte meine flache Hand hoch. Glücklich schlägt Jordan ein und wir machen unseren kurzen Handschlag.
Das wird schrecklich enden, ich weiß es einfach.
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talking to the stars
Romance~talking to the stars ~ Noah ist nicht der typische Teenager. Er hasst Menschen und verabscheut dumme Aussagen. Außerdem ist er ein Einzelgänger. Wäre da nicht sein bester Freund Jordan. Er ist gut aussehend, beliebt, der Star der Schule. Er ist a...