KAPITEL 8

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Noah

„Verhalte dich normal."
„Normal?" „Normal!" „Hä? Bin ich denn nicht normal?", frage ich Jordan, als wir gerade zum Kino laufen. „Nein, bist du nicht." „Normal ist langweilig.", brumme ich eingeschnappt. Belustig legt er einen Arm um meine Schultern. „Judi ist hübsch, sie wird dir gefallen. Außerdem sind ihre Titten verdam-..." „Alter halt die Fresse!", unsanft kicke ich mit dem Blindenstock nach ihm. „Ah! Alter! Es ist doch so. Vielleicht darfst du sie ja mal anfassen.", lacht er laut und ich werde ungewollt rot. Das will ich ganz sicher nicht. Aber jeder normale Junge in meinem Alter würde das wollen, weshalb ich nichts drauf erwidere. Als wir vor dem Kino ankommen, nimmt er Betty in den Arm und dreht sich mit ihr um die eigene Achse. „Ich habe dich so sehr vermisst, Baby.", kichert sie. Genervt verdrehe ich die Augen. „Hey, Noah.", kommt Judi zu mir. „Hey.", begrüße ich sie. „Lasst uns reingehen.", sagt Jordan und zu viert gehen wir nach drinnen. Ich bemerke die Nervosität von Judi und irgendwie ist mir das extrem unangenehm. Immerhin mache ich ihr gerade Hoffnungen, wo es überhaupt keine Hoffnung gibt. Shit. Ich bezahle für mich und Judi und Jordan für sich und Betty. Ich weiß nicht einmal was das für ein Film ist, in den wir gehen, abgesehen von den Stimmen, werde ich sowieso nichts mitbekommen. Doch ob man es glaubt oder nicht, es kann trotzdem ganz unterhaltsam sein. Manchmal schauen Jordan und ich einen Film und ich erzähle ihm dann, wie ich denke, dass es ausgesehen haben muss und er sich dann halb totlacht.
Zusammen holen wir uns noch Popkorn und Natchos. Während ich etwas uninteressiert an meiner Cola schlürfe, folge ich den lauten Geräuschen um uns. Die beiden Mädchen sind auf die Toilette gegangen. „Und? Sie ist doch klasse, oder?" Ich zucke nur mit der Schulter. „Komm schon, ein bisschen mehr Motivation, wäre ganz angebracht."
„Naja, ich bin hier nicht ganz freiwillig."
„Du hättest auch nein sagen können."
„Dann wäre die nächste in deinem Auftrag gekommen.", knurre ich, da ich weiß, dass ich Recht habe. Er schweigt, denn er weiß es ebenso. „Ich meins doch nur gut, Kumpel." „Hm.", brumme ich und höre, wie die zwei wieder kommen und wir in den Kinosaal gehen. Es ist dunkel und ich sehe überhaupt nichts, toll. Judi bietet mir ihren Arm an, doch viel lieber würde ich den von Jordan nehmen, doch der ist schon längst weiter gegangen. Wiederwillig nehme ich ihren Arm und gehe mit ihr nach oben zu unserer Reihe, die wohl bis hinten sein muss, wie ich feststelle. Vorsichtig gehe ich durch die Reihe und lasse mich neben Jordan nieder und Judi auf der anderen Seite, neben mir. „Hier ist es stockdunkel, da könnte deine Hand, ausversehen auf ihrem Bein landen.", wispert mir Jordan zu und ich bekomme eine Gänsehaut. Ganz sicher werde ich meine Hand nicht auf ihr Bein legen! „Hm.", mache ich wieder nur. Als dann nach der endlosen Werbung endlich der Film anfängt, lehne ich mich nach hinten und schließe meine Augen. Anscheinend ist es irgendein Film über ein ungeouteten Typen. Das ist mir wirklich unangenehm und ich rutsche unabsichtlich etwas hin und her. Es geht auch noch um seine Schwester, die sich auch in jemanden verliebt und das die selbe Person ist, die er auch liebt.
Das ist doch wohl ein Scherz.
Fuck, was soll das.
„Oh Gott Adam, bitte.", stöhnt der eine von den beiden und unausweichlich, werde ich hart. Oh nein. Nein. Nein. Nein.
„Ich dachte hier geht es um die Schwester.", lacht mir Jordan leise ins Ohr und ich bekomme eine Gänsehaut. Ungesehen richte ich mir meinen Schritt und hoffe einfach, dass das keiner mitbekommt, doch wie Jordan sagte, es ist stockdunkel. „Wurdest du schon mal gefickt?", fragt der Typ auf der Leinwand den anderen. „Ist das jetzt Fifty Shades of Grey für Schwule?", fragt mich Jordan jetzt doch ein wenig genervt, ich jedoch, vernehme nur seine leise Stimme. Wie es wäre, würde er mich das fragen.
„Wurdest du schon mal gefickt, Noah?", heftig zucke ich zusammen, als ich seine Lippen an meinem Ohr spüre und sein kleines lachen. „Nein.", hauche ich und merke, wie er plötzlich innehält. „Nein?" „Nein.", wispere ich und beiße mir erregt auf die Lippe, da ich einfach nicht weiß, ob ich das ganze gerade träume. „Willst du... gefickt werden?", flüstert er nun dicht neben mir. Ist das ein Spiel? Denn ich verstehe es nicht, doch es hat Auswirkungen auf mich, die Jordan nicht erfahren darf. „Ja...", keuche ich leise und kralle mich in den Stoff des Sitzes. Es ist nicht förderlich, dass zwischen uns keine Armlehne ist, so wie bei Judi und mir. „Ja?" „Ja." „Hart?" „Hart." Und plötzlich ist da eine Hand auf meinem Oberschenkel, die sofort mein Atem beschleunigen lässt. „Darf ich dich von hinten nehmen, Noah?" Oh Gott. Was passiert hier gerade. Das ist zu viel. Zu viel er. Viel zu viel. „Bitte.", winsle ich. Seine große Hand wandert meinen Oberschenkel hinauf, immer weiter und am liebsten würde ich laut auf keuchen. Als seine Hand über meine Beule fährt, drehe ich mich zu ihm und könnte schwören, ihn beinahe zu sehen. Sein Atem prallt auf mein Gesicht und raubt mir den Verstand. „Du bist hart.", stellt er rau fest. Langsam fängt er mich durch die Hose an zu massieren und keuchend beiße ich in seine Schulter neben mir. Gott, wenn das jemand mitkriegt. „Gefällt dir das, Noah?" Ich nicke und schließe seufzend die Augen. „Stöhne, wenn sie es auf der Leinwand auch tun." Wie in Trance verfolge ich jedes seiner Worte wie ein Gebet und stöhne laut auf, als es der Typ auch tut. „Das hört sich fantastisch an.", brummt er und wird mit seiner Hand grober, was mich an den Rand des Wahnsinns bringt. Mit der Zunge fährt er für eine Millisekunde über meine Lippen und ich wäre beinahe gekommen, doch er hielt mit seiner Hand inne. „Noch nicht.", flüstert er. Seine Hand wandert über meinen Bauch hoch zu meiner Brust, umkreist eine meiner Brustwarzen über dem T-Shirt, ehe er weiter hoch fährt und seine Hand sich kurz um meinen Hals legt, etwas zudrückt und dann wieder langsam nach unten fährt. Immer lauter Stöhnen die Typen auf der Leinwand und lassen mich fantasieren, dass ich das mit Jordan alleine wäre. Als sie wieder unten bei meiner Beule angekommen ist, keuche ich laut auf. Zum Glück tut der Typ das auf der Leinwand auch. Seine Nase streift über meine Wange, ehe er „Komm, wenn er es tut.", flüstert. „Jordan.", stöhne ich leise in seine Richtung, da ich nicht glauben kann, dass er es ist, der dies gerade tut. „Komm für mich, Noah.", brummt er und ich komme, so wie der Typ auf der Leinwand.
Hektisch atme ich ein und aus. Was war das?

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