Jordan
Einige Zeit und ein paar mehr oder weniger heftige Crashs später, werden wir rausgeschmissen. Wir waren wohl etwas zu brutal, doch es hat Spaß gemacht. „Wir haben gewonnen, das ist doch offensichtlich!", knurrt Allen gespielt und lehnt sich mit verschränkten Armen zu mir vor. „Wir hatten einen Crash mehr.", sagt Noah und grinst breit. Ich liebe es ihn glücklich zu sehen. „Dem stimme ich zu.", schließe ich mich ihm an und grinse ebenfalls. Barry und Allen verdrehen ergebend die Augen. „Was jetzt?"
„Geisterhaus?", schlägt Allen vor. Sofort sehe ich schmunzelnd zu Noah, da er sowas hasst, doch es wäre nicht ich, wenn ich ihn nicht ein bisschen ärgere. „Gut.", stimme ich zu. „Wer als erstes schreit, gibt eine Runde Bier aus.", bestimmt Barry und hält seine Hand hin, um einzuschlagen. „Einverstanden." Kraftvoll schlagen wir alle ein und ich führe Noahs Hand, die er wiederwillig ausgestreckt hat, zu unseren. „Einverstanden.", murmelt er leise und wohl eher zu sich selbst. Du solltest keine Angst haben Noah, ich würde nie zulassen, dass du irgendwie in Gefahr kommst. Zu viert holen wir die Eintrittskarten und warten nicht extra noch auf die anderen beiden, da ich weiß wie sehr Betty Horror Sachen hasst, wahrscheinlich ist sie mit Lex beim Schießstand und lässt ihn für sich ein Kuscheltier gewinnen. Und Blue wollte soweit ich weiß auch nicht mit, anscheinend kann er sowas nicht unbedingt ab, soll mir recht sein. „Vielleicht sollte ich zu meinen Eltern, die fragen sich bestimmt schon wo ich bin...", will sich Noah rausreden. „A! A! A! Kommt gar nicht in Frage.", bestimmt packe ich ihn an seinen Schultern und schiebe ihn Richtung Eingang. Seine Blässe ist mir nicht entgangen, was in mir so etwas wie Schadenfreude erweckt. Die Türen öffnen sich wie bei einem Fahrstuhl und als wir ins Innere gelangen, soll es auch einen Fahrstuhl darstellen. Abgesehen davon, dass bei öffentlichen Fahrstühlen wohl nicht überall Blut klebt und das Licht flackert. Das kann lustig werden... Die beiden anderen Angsthasen, klammern sich bereits jetzt an sich fest, als Schreie erklingen. Frauen schreien, soweit ich das erkennen kann. Sie sind weit entfernt. Plötzlich hält der Fahrstuhl ruckelnd an. „Alter, wenn das Ding jetzt abstürzt, bringe ich euch um, dass ihr mich dazu überredet habt.", grummelt Noah. Schmunzelnd sehe ich zu ihn runter, wie er sich wohl ganz unbewusst zu mir gewannt hat und seine Hand in mein weißes T-Shirt krallt. Es ist manchmal wirklich erstaunlich, wie sich sein Körper ganz instinktiv an mich wendet und meine Nähe sucht. Beinahe als könnte er meine Präsenz einfach nur spüren. Der Simulator um uns, gibt uns plötzlich das Gefühl, als würde der Fahrstuhl wirklich abstürzen. Laut fangen Barry und Allen an zu schreien, was dann wohl beantwortet, wer das Bier ausgibt. Ich hätte gedacht, dass sie länger durchhalten, doch ich muss gestehen, dass mein eigenes Herz auch kurz einen mächtigen Satz gemacht hat. Überrascht bemerke ich, wie ich schützend meine Arme um Noah geschlungen habe und ihn am Nacken zu mir presse. Ruckartig kommt das Ding wieder zum Stehen und die Fahrstuhltür öffnet sich mit einem Ping. Geräusche von umherlaufenden Zombies erklingen, die wirklich nicht ohne sind. „Hört ihr das auch?", murmelt Allen. „Halt die Fresse.", brummt Barry. Langsam verlassen wir die Fahrkabine und begeben uns auf den dunklen Flur. Zu unseren Füßen ist eine Art Nebel und an der Decke flackert nur spärlich Licht. An den Seiten liegen verschiedene gestellte Leichen, die erklären, warum dieser Spaß erst ab sechzehn ist. Noch immer klammert sich Noah an mein T-Shirt fest, was mich irgendwie rührt. Selbst Allen klammert sich an Barry's Arm, der jedoch nur genervt von ihm wirkt. „Können wir nicht umdrehen?", wirft Allen ein, als eine Frau mit blutverschmiertem Kleid am anderen Ende auftaucht. „Fuck, halt die Fresse.", zischt Barry. Die Frau hat ganz klassisch ihre schwarzen langen Haare über ihr Gesicht gekämmt. Erschrocken zucke ich zusammen, als das Licht ausgeht und, als es wieder an geht, die Frau plötzlich vor uns steht und im nächsten Augenblick auch wieder verschwunden ist. Fuck, gerade beneide ich Noah. „Verdammte Scheiße, die sieht aus wie meine Tante.", murmelt Allen. „Halt die Fresse, Allen.", befiehlt Barry nun wütend, doch ich muss deswegen nur lachen. „Was war denn da?", fragt mich Noah leise. „Ach...", schnell überlege ich mir etwas harmloses. „Ein Einhorn.", gebe ich belustigt von mir. „Ha. Ha.", brummt er und geht an mir vorbei weiter. Schnell folge ich den anderen und mache somit jetzt das Schusslicht. „Nicht schreien.", kommt es unerwartet hinter mir und ich zucke heftig zusammen, sehe jedoch niemanden, als ich mich umdrehe. Pah! Ich habe nicht geschrien. „Kommst du Jordan?", ruft Noah nach mir, der schon einiges weiter ist. „Ja!", sofort gehe ich wieder zu ihm. Überrascht zucke ich zusammen, jedoch nicht, weil mich jemand erschrocken hat, sondern weil Noah meine Hand genommen hat. Ich sage nichts darauf, drücke nur seine aufmunternd, ehe wir wieder dicht zu den anderen beiden aufschließen. Gezwungenermaßen müssen wir durch eine blutige Tür, hinter der Töne erklingen, wo ich nun wirklich nicht genau wissen will, von was die stammen. „Du machst auf!", fordert Allen Barry auf. Dieser seufzt laut. „Schisser.", grummelt er, ehe er zögernd die Hand auf die Klinke legt und sie schließlich öffnet. Na toll, Spiegel. Das erinnert mich zu sehr an ES. Als wir alle im Raum sind, fliegt die Tür laut in ihre Angeln, was uns alle zusammenzucken lässt. „Geht weiter.", weiße ich die anderen beiden auf, die langsam versuchen einen Ausweg aus diesem Labyrinth zu finden. In dem Spiegel neben uns, sehe ich wie ein blutverschmierter Mann mit der Axt vorbei läuft. Fuck. „Habt ihr das auch gesehen?", flüstert Allen. „Ja.", murmele ich und schiebe sie etwas an. „Weiter." Das Licht fängt an zu flackern, ehe es für eine Sekunde aus ist und wieder an geht, eine Nonne mit verzerrtem Gesicht steht vor uns, die Allen und Barry laut um die Wette schreien lässt. Keine Sekunde später ist sie auch wieder verschwunden. Doch die beiden wollen sich einfach nicht mehr einkriegen. „Hey! Beruhigt euch, sie ist weg!" Zitternd verstummen beide. „Wir gehen nicht mehr voraus!", bestimmt Allen. Vorsichtig löse ich meine Hand von Noah. Ich höre ihn leise traurig seufzen, doch ich lege meine Hand sofort in seinen Nacken, um ihm Sicherheit zu geben und ihn vor die beiden zu dirigieren. Zusammen gehen wir nun vorne weg und ich sehe schon beinahe den Ausgang. Als meine Anspannung gerade ablassen will, kommt plötzlich ein Clown um die Ecke und danach reagierte ich nur noch automatisch, als ich sehe, wie er auf Noah zu gehen will. Meine Faust zuckt vor und traf ihn mitten auf der Nase. Der Typ fiel nach hinten um und hält sich diese. „Oh Fuck! Tut mir leid.", entschuldige ich mich und neige mich zu ihm runter. „Gehts?", frage ich den gruseligen Clown, der nun alles andere als gruselig wirkt. „Ja... schon gut, ist Berufsrisiko.", brummt er und ich helfe ihm beim Aufstehen. „Na geht schon, ich komme klar.", versichert er und verschwindet durch eine versteckte Seitentür. Meine Kumpels lachen mich lauthals aus, als wir das kleine Gebäude verlassen. „Hast du dem Typen echt auf die Nase geboxt??", lacht Allen. „Oh Mann, Turner.", lacht auch Barry und klopf mir auf die Schulter. Unschuldig hebe ich die Arme. „Das war keine Absicht!", versichere ich den dreien und sehe zu Noah, der nur lachend den Kopf schüttelt. Oh Mann! Das wird mich eine Ewigkeit verfolgen. Seufzend vergrabe ich meine Hand in meiner Jeans. Unangenehm. Ich sehe wie Betty wild winkt und neben ihr die anderen beiden, Lex und Blue stehen, die wohl auf uns gewartet haben. Noah greift mich am Unterarm und sicher führe ich ihn zu den anderen. „Ich würde sagen wir gehen jetzt was trinken!", bestimmt Barry und alle stimmen zu. „Noah ist ja noch minderjährig, deswegen werde ich ihn jetzt zu seinen Eltern bringen, ich komme dann nach.", versichere ich allen, bemerke aber den verwirrten Blick von Noah und den verstimmten von Betty. Beschwichtigend küsse ich sie auf die Wange. „Ich fahre dich später nach Hause, ja?", frage ich sie lächelnd. „Nein schon gut, mein Dad wird mich holen.", erwidert sie und geht davon. Oh, sie ist sauer. Na super. Schmunzelnd klopfen die anderen mir auf die Schulter, ehe sie Richtung Bar laufen. Noch eine Weile sehe ich ihnen nach, bis sie ganz sicher weg sind und wende mich dann an das verwirrte Gesicht von Noah. „Ich muss nicht zu meinen El-...", will er beginnen, doch ich unterbreche ihn. „Ich weiß, doch jetzt haben wir Zeit für uns.", grinse ich und packe ihn an der Hand. „Uff Jordan, nicht so schnell.", lacht er und stolpert mir hinterher. Am Stand angekommen, kaufe ich eine Zuckerwatte für uns beide. „Zuckerwatte?", angewidert verzieht Noah das Gesicht. „Uh, ja, auf jeden Fall!" Dankend nehme ich den Holzstab an und schiebe Noah unter die große Kastanie. Genüsslich zupfe ich ein Stück des Süßkrams ab und stopfe es in den Mund. Muss nun wirklich nicht immer sein, aber irgendwie hat das was. „Wollen wir noch aufs Riesenrad?", frage ich ihn und öffne seinen Mund um ihn mit Zuckerwatte zu stopfen. „Ahh! Jordan!", beschwert er sich, schluckt jedoch fleißig. Hm... braver Noah. „Eigentlich habe ich keine Lust auf's Riesenrad, habe eh nichts davon.", schmatzt er und ich muss schmunzeln. „Okay." Ich schnappe seine Hand und gehe mit ihm den Hügel immer weiter hinauf, weg von dem Fest und den Menschen. Diese scheinen von hier oben ganz klein.
Außer Atem klammert sich Noah an mir fest. „Du hast absolut keine Ausdauer.", kichere ich und lasse mich in das hohe Gras fallen. Zögerlich tastet Noah sich nach unten und legt sich dann zu mir. Genüsslich esse ich von der Zuckerwatte und reiche ihm immer ein kleines Stück. Es ist warm, jedoch auch sehr schwül. Hinter dem Berg sehe ich bereits ein Gewitter aufziehen, doch ich entscheide mich neben ihm liegen zu blieben. „Du warst fantastisch heute." Lächelnd sehe ich zu ihm. „Ja?" „Ja... die Mädels haben deinen Namen geschrien." Er schaut leicht verunsichert gegen den Himmel. „Und du?" „Was?", verwirrt hebt er eine Augenbraue. „Na hast du auch geschrien?" „Ganz sicher nicht!", lacht er. „Schade.", murmle ich und lehne mich zu ihm vor. Sein Gesicht ist total niedlich, wenn man es mal von nahem betrachtet. Seine Nase ist Zucker. Schmunzelnd hauche ich Küsse auf sein Gesicht und bemerke, wie er lachend das Gesicht verzieht. „Ey! Lass das!" Genüsslich lecke ich einmal über seine Lippen, die von dem Geschmack der Zuckerwatte dominiert werden. „Kann ich noch einmal auf das Angebot vom Anfang zurückkommen?" Kurz scheint er zu überlegen, was ich genau meine, ehe er belustigt den Kopf schüttelt. „Ganz sicher nicht!!" Schade.
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talking to the stars
Romance~talking to the stars ~ Noah ist nicht der typische Teenager. Er hasst Menschen und verabscheut dumme Aussagen. Außerdem ist er ein Einzelgänger. Wäre da nicht sein bester Freund Jordan. Er ist gut aussehend, beliebt, der Star der Schule. Er ist a...