Ich drehte mich um und ballte meine Hand zu Fäusten. Die Nägel krallten sich schmerzend in meine Handfläche doch ich schluckte den Schmerz herunter.
"Da du ja sonst so eine Rebellion bist, dachte ich würdest du es hier nicht lange überleben"
Er grinste und schien amüsiert über meine Situation zu sein. Neben ihm stand Reyhan der mich mit gleichgültigem Blick aus seinen dunklen Augen betrachtete.
"Das hier ist alles wegen dir passiert. Hättest du mich nicht von meiner Familie entzerrt wäre all das hier nicht passiert"presste ich hervor.Seine Worte gaben mir den Rest und ich ging wutentbrannt auf ihn los. Ich nahm einer der Fackel aus der Halterung an der Wand und schwang es auf ihn
"Bist du wahnsinnig geworden, was machst du Mädchen?!" kam es nun überrascht von ihm.
"Bei Gott schwöre ich, ich werde ich dich eines Tages umbringen, du wirst für deine Taten bezahlen"
Sein Blick verdunkelte sich und seine Miene nahm einen ernsten Ton an. Mit seiner um einen Kopf größeren Figur war es ihm ein leichtes mich zu erledigen.
Er hielt die Fackel mit einer Hand still zwischen uns. Das Feuer spiegelte sich in seinen Augen wieder. Bei seinem Augenblick könnte ich mich übergeben.
Ich hasste und verabscheute ihn für das was er mir angetan hatte.
"Hast du gehört Reyhan was sie gerade von sich gegeben hat? Mich umbringen will sie. Eines Tages wirst du mich anbeten und mir dafür danken dass ich dich hierher gebracht habe. Das alles wirst du natürlich erst einsehen wenn du klug genug und den Wörtern anderer zuhören wirst"
Endlich ließ er von mir ab und Reyhan packte mich schon hart am Arm um mich von ihm zu zerren.
"Geh sofort zurück zum Harem" waren die einzigen warnenden Worte die er von sich gab.Mit einem letzten Blick auf die beiden drehte ich mich auch schon um und kehrte zurück.
Da es schon bereits spät in der Nacht war, waren alle bereits am schlafen und so tat ich es ihnen gleich, auch wenn mir tausenden Gedanken im Kopf umherschwirrten.Der nächste Tag brach auch schon mit den ersten Sonnenstrahlen durch die Fenster ein. Der gewöhnliche Tagesablauf und das umherlaufen und eilen der Bediensteten die ihren Aufgaben nachgingen waren nun zur Gewohnheit geworden.
Nach dem Aufstand von gestern Abend hatte ich nun aber kein gutes Gefühl mehr was den heutigen Tag anging. Es wird wieder zu einer weiteren Diskussion und einer weiteren Auseinandersetzung führen, das spürte ich.
Kaum dachte ich daran da stand sie auch schon in einem bordeaux farbenen Kleid vor mir und schaute mich abwertend aus ihren Augen an
"Da ist unser kleine Sultan anscheinend auch mal endlich angetroffen wie ich sehe"
Im nächsten Moment packte sie mich auch schon am Arm und zwang mich zur Rede
"Du hast es bewusst gemacht oder? Du wusstest das die Nacht gestern mir und ihm zustand und hast es trotzdem ruiniert"
Ich entzog meinen Arm aus ihrem Griff und versuchte soweit es geht ruhig zu antworten. Ich wollte es einfach nur schnell und ruhig hinter mir bringen.
"Nein ich habe es nicht bewusst getan"Für mich wäre das Gespräch hiermit auch beendet.
Weiteres hatte ich ihr nicht zu erklären.
Sie war da eindeutig anderer Meinung und hielt mich wieder auf.
"Bist du etwa deswegen rennend ins Zimmer gegangen?"
kam es nun zickig von ihr.
Meine Geduld war auch schon dem Ende geneigt und ich hatte wirklich Mühe ihr nicht an den Hals zu fallen.
Kaum gingen mir diese Gedanken durch den Kopf da betraten auch Dudu mit Cennet in Begleitung den Raum.
"Şaheste(Schaheste)" kam es warnend von Dudu.Das war also ihr Name.
Auf ihre Aussage hin beendeten wir auch das Gespräch, zumindest für den jetzigen Augenblick und gingen mit den anderen Mädchen respektvoll in einen Knicks über.
"Was geht hier wieder vor sich?" kam es von Dudu
Ich spürte die ganze Zeit schon Cennets forschende Blicke auf mir.
Als ich kein Wort von mir gab, begann Şaheste zu erzählen.
Doch sie hatte Mühe richtige Sätze zu bilden und stotterte leicht dabei
"Es geht um die gestrige Nacht mit dem Sultan. Ich war eigentlich für die Nacht vorbestimmt gewesen doch sie hat mir den Platz weggenommen und es ruiniert" sie beendete ihre Rede mir einem giftigen Blick auf mir.
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Anastasia-The story of a Queen
Historical Fiction"Ich flehe dich an, lass mich gehen.Lass mich zurück zu meiner Familie" Tränen der Angst und Hilflosigkeit rannten mir über die Wangen.Ich blickte zu ihm, dem Mann dem ich nun gehöre. "Ich kann nicht, du gehörst mir und das Schicksal hat es so entsc...