Ich entschied mich der Sache persönlich auf den Grund zu gehen, als noch Ahmed damit zu beauftragen.
Er hatte so schon genug zu tun.
Ich musste Safiye Sultan sprechen. Sie wäre die einzige, die derartiges wagen würde.
Ob sie es zugeben wird? Das bezweifelte ich.
Als ich aus dem Zimmer verschwand und den Weg einschlug, der zu ihren Gemächern führte, sah ich sie auch schon bereits in einem blauen mit goldenen Verzierungen bestickten Kleid, welches ihre blauen Augen noch stärker zur Geltung brachte um die Ecke kommen.
Gerade zum richtigen Zeitpunkt.
"Mein Sultan" sagte ich etwas laut und nahm ihre Aufmerksamkeit auf mich.
Hinter ihr war wie so oft auch Cennet und zwei weitere weiblich Bedienstete zu sehen.
Ich folgte den Regeln und entgegnete sie mit einem Knicks.
Ich wollte nicht lange um den heißen Brei reden und so begann ich auch direkt mit dem was mir am Herzen lag
"Jemand hat gestern Nacht das Zimmer des Sultans betreten, in dem ich mich auch befand. Man hat mit einer blutroten Farbe das Gemälde auf dem ich abgebildet war verunstaltet"
Safiye beobachtete mich nur mit einem stillen Blick, das Reden übernahm Cennet.
"Es scheint als hättest du da jemanden auf den Fuß getreten und ihn erzürnt" gab sie etwas bissig von sich.
Ich lag in meiner Vermutung also richtig.
"Dann solltest du wissen Cennet, dass diejenigen, die etwas derartiges wagen wissen sollten, dass die Anastasia, die auf dem Gemälde abgebildet ist bereits tot ist. Nun steht Kösem hier und keiner kann es wagen ihr so etwas anzutun" konterte ich zurück.
"Diese Anastasia ist auch für uns gestorben" ergriff nun Safiye Sultan das Wort.
"Aus diesem Grund wurde das Bild in blutroter Farbe getaucht" fuhr sie fort.
"Was Kösem angeht... du kannst dir nicht einmal erdenken, was wir ihr alles antun werden" ihre Stimme triefte nur vor Gift.
Ich versuchte nicht schwach zu wirken und so holte ich erst tief Luft bevor ich zu sprechen begann.
"Was ihr auch tun werdet, es wird nichts an der Entscheidung und der Wahrheit wiedersprechen, dass ihr ins Palast der Tränen gehen werdet"Ihr Blick legte sich auf die Kette, die mir Ahmed gegeben hatte. Die Umrisse einer Tulpe.
"Du trägst das Zeichen unseres Reiches, doch das macht dich nicht längst zu einem Sultan. Du bist lediglich eine Konkubine" versuchte sie mich in meine Schranken zu verweisen.
"Es stimmt. Ich bin eine Konkubine, doch Sie sind es, die jetzt genau auf diese Konkubine angewiesen ist um hier bleiben zu dürfen" ich versuchte die Wut die in mir aufstieg unter Kontrolle zu halten.
Mein Herzschlag verschnellerte sich und ich hatte alle Mühe meine Stimme fest klingen und nicht zittern zu lassen.
"Alle Entscheidungen die wir in deisem Leben treffen, tragen Konsequenzen mit sich. Sei es gute oder schlechte Entscheidungen. Du hast dich dafür entschieden dich uns gegenzustellen, als dich uns anzuschließen. Anstatt zu gehorchen, hast du dich entschieden uns zu hintergehen und zu verraten. Mit Sicherheit wirst du die Konsequenzen dafür tragen müssen"
Ihre Drohungen werden mich nicht abhalten vom rechten Weg zu kehren.
"Ich habe mich dazu entschieden an der Seite ihrer Majestät zu sein. Ich habe weder wegen dem Schicksal geweint noch mich dazu entschieden davonzufliehen, wie Sie es getan haben" giftete ich zurück.
Meine Grenzen waren geschlagen."Wer bist du?!" Ihre Stimme hallte nun laut in dem Gang.
Ich wusste ich hatte ins schwarze getroffen.
"Wie kannst du es wagen solche Wörter von dir zu geben?! Wir sind so oft dem Tod entkommen! Hast du eine leiseste Ahnung davon, wie oft wir vergiftet wurden? Wie oft wir einen Messer in den Rücken bekommen haben? Wir haben es dennoch geschafft all diesen stand zu halten und stehen nun heute hier wo wir sind"
"Mein Sultan-"
"Hab keine Zweifel. Wir werden auch aus diesem hier lebend raus kommen und wir werden jedem, der es gewagt hatte uns zu rebellieren zerstören."
Ich hörte ihren Worten zu und wusste dass es nun endgültig war.
Ich wurde in ihren Augen zu einer Gegnerin.
Genauso gut wusste ich, dass diese Worte gegen mich gerichtet waren.
"Du kannst gehen" kam es streng von ihr
Ich biss die Wörter, die auf meiner Zunge waren herunter und zwang mich zurück.
Als ich an Cennet und den Bediensteten vorbeiging, hielt mich am Ende Bülbül auf, den ich vorher nicht gesehen hatte.
Er schien spöter dazugestoßen zu sein.
"Kösem, warte einen Moment" kam es in einem ruhigen und leisen Ton von ihm.
Wir warteten bis alle außer Hörweite gegangen waren.
"Bitte frag um Vergebung Kösem. Ich kann auch für dich mit Safiye Sultan reden und sagen dass du einen Fehler begangen hast" er schaute mich dabei mit bittenden Augen an.
Ich wusste er meinte es gut mit mir, doch ich wusste genauso gut wo der richtige Weg lag.
Bei Ahmed.
"Ich soll um Vergebung bitten? Nur weil ich an der Seite des Sultans stehe und ihm treu bin? Es tut mir leid Bülbül, aber ich werde mich ihr nicht mehr beugen, auch wenn es jeder anderer tut. Safiye Sultan wird diesen Palast verlassen."
"Kösem, du reagierst gerade in Wut und wirst am Ende mit großen Verlusten da stehen. Schlussendlich ist der Sultan der Enkel von Safiye Sultan. Dieser Sturm der gerade zwischen den beiden herrscht wird eines Tages abklingen und sie werden sich wieder versöhnen. Am Ende wird dann das Böse dich treffen. Komm Kösem. Bitte tu es nicht. Komm vom Weg ab solange es noch geht" versuchte er es erneut.
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Anastasia-The story of a Queen
Historical Fiction"Ich flehe dich an, lass mich gehen.Lass mich zurück zu meiner Familie" Tränen der Angst und Hilflosigkeit rannten mir über die Wangen.Ich blickte zu ihm, dem Mann dem ich nun gehöre. "Ich kann nicht, du gehörst mir und das Schicksal hat es so entsc...