Bereits am nächsten Tag wurde das Amt nach dem Tod von Reyhan auf königlichem Erlass Haji übergeben.
Zum ersten mal ergab es mir die Chance in den königlichen Garten zu gehen. Zum ersten mal wäre ich außerhalb dieser Palastmauern im freien.
Zusammen mit Cennet und der Tochter von Safiye gingen wir heraus. Sei trug einen dunklen Umhang und so war es nicht schwer zu erkennen, dass sie sich auf die Reise machte. Hinter uns bildeten weitere Bediensteten den Abschluss.
Gölge hatte ich vorher zum erkunden nachgeschickt. Mit hoher Wahrscheinlichkeit müsste Alex wieder hier für den Training mit dem Sultan einberufen sein.Was mich draußen erwartete übertraf jedoch alle meine Erwartungen. Es war weitaus größer als ich erwartet hatte. Zu beiden Seiten erstreckten sich gepflegte Rosenbüsche, die in den verschiedensten rosa und Rottönen erstrahlten. In regelmäßigen Abständen waren Bäume eingepflanzt die in der hohen Sommerzeit ein wenig Schatten spendeten.
Und wie nicht anders zu erwarten waren auch draußen Soldaten in ihren roten Uniformen an allen Ecken postiert.
Von weitem war bereits eine Kutsche zu sehen, die für Safiye Sultan und ihre Tochter vorgesehen waren. Sie war mit goldenen Verzierungen versehen und strahlte im Kontrast zum schwarzen der Kutsche hervor. Vorne wurde sie von zwei schwarzen Pferden getragen.
Als wir wenige Schritte vorher stehen blieben, schritt sie mit eleganten Schritten voraus und stieg in die Kutsche, dessen Tür von Bülbül geöffnet wurde. Safiye Sultan befand sich schon bereits darin.
Als ich mich zu Cennet umdrehte sah ich Gölge hinter ihr erscheinen.'Er ist hier' deutete sie mir.
Nicht wenig später befand sie sich auch schon neben ihr.
"Wo warst du die ganze Zeit Gölge. Man hat dir doch befohlen ihre Seite nicht zu verlassen" erteilte Cennet in einem strengen Ton mit.
Ich räuspert mich und gab dieser Diskussion ein Ende, denn ich war dafür verantwortlich.
Mit einem letzten Blick an Gölge ließ sie uns alleine und begab sich wieder zurück in den Palast.
Als sie nicht mehr in Hörweite war nahm ich das Gespräch auf.
"Wo ist er?" fragte ich
"In dem geheimen Garten mit dem Sultan"Also lag ich in meiner Vermutung doch richtig.
Auch wir gingen wieder zurück und ich begab mich direkt in den geheimen Garten. Ich lauschte erst, doch hörte keine aufeinanderprallende Schwerter. Ein Blick auf den Garten verriet mir das er alleine stand.
Ahmed war nicht zu sehen.
Zumindest noch nicht.Ich musste mit ihm reden.
Mit schnellen Schritten schritt ich auf ihn zu und würde wütender je mehr ich darüber dachte, dass er mich in der Nacht alleine gelassen hatte.
Ich drehte ihn mit einem festen Griff am Arm um und erwischte sein verwundertes Gesicht."Du hast mich angelogen! Ich habe mein Leben ins Risiko geworfen um unseren Plan nachzugehen und was hast du gemacht? Du hast mich hintergangen! Wegen dir wäre ich fast gestorben!" schrie ich meine Frustration und alles was sich in mir angestaut hatte an ihm aus
Er war etwas perplex, doch fasste sich schnell.
"Ich bin derjenige der fast gestorben wäre, sieh mich doch mal an"Und gerade jetzt wo ich sein Gesicht näher betrachtete, fielen mir die Wunden an seinem Gesicht auf.
"Vertrau mir, ich bin in der Nacht wirklich auf den Weg zum Palast gewesen. Ich schwöre dir bei meinem Leben das ich vom Lager weggerannt bin, doch ich habe es nicht geschafft. Ich wurde gefangen"
"Ich habe dir aber vertraut. Verstehe es doch, du hattest es mir versprochen. Ich hatte mich auf dich verlassen"
"Es stimmt, ich hatte es dir versprochen und mein Wort gilt immernoch. Ich werde dir helfen. Ich werde dir diese Tür öffnen und du wirst endlich zu deiner Familie zurückkehren" versuchte er mich zu beruhigen.
"Wenn du mich je wieder belügen solltest und nicht erscheinen solltest..."
"Ich werde kommen. Warum glaubst du mir nicht?"Von weitem hörten wir Schritte und auch in seinem Blick erkannte ich die Panik.
"Ich werde in morgen zu Abendstunden da sein, nun geh"
Mit schnellen Schritten ging ich zu der Stelle, von der ich beim letzten mal ihn und Ahmed beim Training beobachtet hatte.
Auch wenn ich im geborgenen lag, so hatte ich immernoch eine gute Sicht auf das Geschehen vor mir.
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Anastasia-The story of a Queen
Historical Fiction"Ich flehe dich an, lass mich gehen.Lass mich zurück zu meiner Familie" Tränen der Angst und Hilflosigkeit rannten mir über die Wangen.Ich blickte zu ihm, dem Mann dem ich nun gehöre. "Ich kann nicht, du gehörst mir und das Schicksal hat es so entsc...