Kapitel 36

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Ich ging in schnellen Schritten wieder zurück zu unserem Quartier. Würde man meine Abwesenheit bemerken, würde dies wider für Aufruhr sorgen und ich musste mich mit einer guten Ausrede erklären müsste, worauf ich gut verzichten könnte.
Nicht wenig später wurden die Tische zum Abendessen gedeckt und wir saßen uns hin. Einige der Mädchen, die im unteren Bereich schliefen bedienten die Favoriten des Sultan worunter auch ich mich begab. Auch wenn mir das noch völlig unangenehm war, versuchte ich mein bestes es den Mädchen nicht noch schwerer zu machen.
Mahfiruze hingegen, die sich einen Tisch hinter mir befand schien diese Bedienungen in vollen Zügen zu genießen. Ihre stolze Haltung, ihre schon fast abwertenden Blicke über die anderen Mädchen, ließ sie noch unerträglicher erscheinen.
"Şaheste, schenk mir doch ein wenig von dem kalten Scherbet (süßes Getränk was meistens zu festlichen Anlässen getrunken wird) ein" kam es auch schon in einem fordernden Ton von ihr.
Ich drehte mich unglaubwürdig zu ihr um.

Und beide sollten enge Freunde gewesen sein?!
Man kann den Beziehungen hier im Palast wirklich nicht trauen.
Von einer Sekunden auf die andere werden hier Freunde zu Feinde.

Şaheste schien genauso wie ich erstmal unglaubwürdig festgewachsen zu sein.
"Ich bin durstig" kam es nachhakend von Mahfiruze.
In der einen Hand hielt sie dabei das leere Becher hoch.
Şaheste sammelte sich schnell und füllte ihr Glas ohne Widerrede nach.
Gerade als sie sich umdrehen wollte spuckte Mahfiruze wieder ihre giftige Worte aus
"Wenn ich endlich meinen Prinzen in meinen Armen habe, werde ich dich als meine Dienerin an meine Seite bitten. Schau, du scheinst Gottes geliebte Dienerin zu sein, da du ja wieder hier unter uns bist"

Sie konnte es echt nicht lassen noch mehr Salz in die Wunde zu streuen.
Şaheste ging mit schnellen Schritten von ihrer Seite weg und eilte zu unserem Tisch und setzte sich auf den freien Platz neben mich hin.
Sie umschlung ihre Knie mit den Armen und hielt ihr Kopf gesenkt.

"Du bist einfach nur undankbar. Von nun an wirst du dem Sultan sowieso nicht mehr unter die Augen blicken können. Du würdest wenigstens mir dienen und nützlich sein. Habe ich was schlimmes gewollt?" warf sie noch als letztes entgegen.
Mein Kopf schlug augenblicklich wieder mit einem wütenden Blick zu Mahfiruze, die diese unbemerkt auf sich liegen ließ.
Ich schaute Şaheste von der Seite an und merkte dass sie an der Grenze war in Tränen auszubrechen, so fest wie sie ihre Lippen aneinander drückte und ihr Wimmern zu unterdrücken, doch mir entwich es nicht.
Das alles waren harte Worte und verletzende Worte gewesen.
Am Ende stand nur sie als die Schuldige dar und Mahfiruze als die Unschuldige.

Ich versuchte sie mit sanften Worten zu beruhigen, was nach einer Weile auch gelang. Nach dem wir alle gegessen hatten würde der Tisch der Tisch der auf den Boden ausgebreitet wurde aufgeräumt und die Betten für die Nacht bereit gemacht. Ich ging gefolgt von Mahfiruze in unsere Gemächer und legte mich auch schon schlafen.

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Der nächste Tag brach an. Ich kämmte mir meine Haare und zog einen rosafarbenes Kleid an. Direkt im Anschluss kniete ich mich neben die Truhe die neben unseren Kleidern auch Pergament und eine Feder mit schwarzer Tusche enthielt. Ich öffnete die Truhe und holte das Pergament und die schwarze kleine Schachtel in der sich die Feder und die Tusche befanden heraus. Beides legte ich auf den runden Tisch, das sich in der Mitte des Zimmers befand.
Nicht wenig später betrat auch schon Gölge das Zimmer.
"Befindet sich Mahfiruze immernoch unten?" fragte ich sicherheitshalber nach.
Ein Nicken von ihr kam als Antwort.
Ich zeigte auf das unbeschriebene Pergament und richtete es in ihre Richtung.
Gölge formte mit ihren Händen ein Zeichen
"gefährlich"
Ich wusste das alles was wir jetzt zusammen unternehmen und planen werden gefährlich für uns beide sein wird doch ich hatte keine andere Wahl
"Ich muss es ihm sagen" gab ich als Antwort zurück.
Gölge gab nach und kniete sich vor dem Tisch hin. Als sie die Feder in die Hand nahm und mich anschaute diktierte ich ihr meine Worte.

"Mein Sultan, ich wollte Ihnen schon vor langer Zeit etwas erzählen, doch ich hatte Angst, hatte mich nicht getraut. Die Person die hinter dem Tod eures Vaters und des Oberarztes steht ist kein anderer als Reyhan. Ich habe alles mit meinen eigenen Augen gesehen.  Es war am Ende der Grund warum man mich ins Meer geschmissen hatte. Reyhan war es, der mor das angetan hatte. Aber jetzt fürchte ich mich nicht mehr vor ihm, denn der Zeitpunkt indem du diesen Brief liest, werde ich bereits geflohen sein."
"Das war alles" beendete ich den Satz.

Gölge ließ die Tinte noch ein wenig trocken und reichte mir den Brief, das in osmanischer Schrift geschrieben wurde, etwas was hier uns Mädchen auch beigebracht wird. Doch da ich nicht den Willen hatte hier zu bleiben beherrschte ich diese nicht so ganz.
"Gölge, da ist noch etwas was ich ihm schreiben möchte" ich reichte ihr den Brief wieder in die Hand.

"Dies ist unsere letzte Nacht. Wenn ich wieder zurück zu Hause bin, werde ich alles vergessen was ich hier erlebt habe, doch du wirst der einzige sein den ich nicht vergessen werde. Weil ich.. Ok das reicht jetzt wirklich." Ich schüttelte unglaubwürdig über mich selber den Kopf.
Gölge schaute mich mit einem wissende Lächeln an, doch legte die Feder auf meine Worte hin zur Seite.

"Hast du alle meine Worte ausgeschrieben?"
Sie formte mit ihren Händen die drei Worte "ich liebe dich"
Ich konnte nicht anders als zu lächeln.
Ich rollte den Brief ein und steckte es in den Ärmel meines Kleides.

Die letzte Nacht die ich hier verbringen würde brach an und ich machte mich gefolgt von Gölge auf dem Weg zu Ahmed. Als mir die Türen zu seinem Zimmer eröffnet wurden, befand er sich wie so oft auch an der Terasse, das eine Aussicht auf die ganze Stadt unter sich freigab. Von weiten hörte man noch die Laute der Möwen erklingen, die über dem weiten Meer und der Stadt flogen.
Ich machte meine Ankunft mit einem Räuspern bekannt.
Ahmed drehte sich  um
"Anastasia" kam es von ihm und augenblicklich erhellte sein Gesicht sein wunderschönes Lächeln.
"So steh doch nicht dort, komm doch" deutete er mit einer Hand an seine Seite.
Mit gezielten Schritten schritt ich auf die Terasse und setzte mich nach ihm auch auf den mit einem Teppich ausgelegten Boden.
"Ich wollte mich für die Lilien heute im geheimen Garten bedanken" brach ich das Gespräch an
"Du nennst es auch das geheime Garten? Es ist komisch, das ausgerechnet dieser Ort im Palast mich aufatmen lässt. Meine ganzen schönen Erinnerungen habe ich dort gesammelt, auch dich habe ich zu erst dort gesehen, dich zum ersten mal dort getroffen"
Seine Worte machten mich immer verlegen. Er schaffte es immer durch seine Wortwahl alles auf eine schöne jedoch gezielte Art zu Wort zu bringen.
"Was liest du da?" versuchte ich ein wenig vom Thema abzulenken und deutete auf das aufgeschlagene Buch was sich auf den Tisch vor uns befand. Er nahm das Buch vorsichtig in seine Hand.
"Es ist ein Artikel über die wichtigsten Erfindungen von Schams Tabrizi (Mystiker des 12. Jahrhunderts).
Es ist ein Gedicht aus den persischen Ländern. Er hat hier ebenfalls für mehrere Jahre gelebt. Schau was er hier sagt.."
Gebannt in seinen Erzählungen schaute ich ihn unglaubwürdig an und hörte zu.
"... Sagt das Herz eines Mannes zu lieben, oder ist es die Arbeit der Einsamkeit?
Was eigentlich ist Liebe?
Ist es die Flamme für die Kerze zu sein, oder ist es ein brennendes Feuer anzufassen?"
Wir schauten uns einander an.
Ich legte eine Hand in die seine und drückte sie leicht, mit der anderen schlug ich das Buch zu und legte es auf den Tisch. Ich legte meinen Handfläche an seine Wange und streichelte sie sanft.
Wissend dass diese unsere letzte Nacht zusammen wird und ich ihn nicht mehr sehen werde rückte ich immer näher bis sich unsere Lippen in einem sanften Kuss trafen.
In mir kribbelte alles vor Freude über diese sanfte Berührung.

Doch bald wird alles ein Ende haben.

Eine sehr lange Zeit ist vergangen seit dem ein Kapitel veröffentlicht wurde, doch ich hatte persönliche Probleme um die ich mich kümmern musste und wollte mir erstmal eine Auszeit von wattpad nehmen. Ich werde von nun aber wieder versuchen öfters an einem neuen Kapitel zu schreiben. Ich danke an alle, die so geduldig auf ein neues Kapitel gewartet haben.
Ich hoffe dieses Kapitel hat euch gefallen. Wir sehen uns wieder im nächsten Kapitel.
-HD

Anastasia-The story of a Queen Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt