Nicht wenig später hörte ich wie sich die Türen des Zimmers öffneten. Ich dreht mich um und sah Ahmet an der Tür. Kaum trafen sich unsere Blicke sah ich wie niedergeschlagen er aussah.
"Ahmet.." begann ich zögerlich
"Wohin bist du gegangen? Was ist passiert?"Er ging mit langsamen und schweren Schritten auf sein Bett zu und setzte sich an die Kante des Bettes. Als er so einfach vor sich hinstarrte, konnte ich nicht einfach so rumstehen. Ich ging zu ihm und setzte mich neben ihm. Ich schaute in sein Gesicht und versuchte abzulesen was in ihm gerade vorging.
"Nasya, ich hätte beinahe einen großen Fehler begonnen. Doch ich konnte es nicht über mich bringen, ich konnte meinem Bruder nicht schaden. Und ich werde es auch nicht tun."Ich lag bei meiner Vermutung richtig. Er hatte seine Entscheidung bereut und alles noch zum richtigen wenden können. Ich könnte mir nicht ausmalen wie es ihm gehen würde wenn er es nicht zeitnah geschafft hätte.
Ich legte meinen Kopf an seine Schulter um zu zeigen das ich bei ihm war.
Die Müdigkeit und die Anstrengungen die ich erlitten hatte legten sich nun wie eine Last auf mich und ich bemerkte nur noch wie mir die Augen schwer wurden und ich an seiner Schulter einschlief.Ich wachte wegen den Sonnenstrahlen auf die in das Zimmer schienen. Neben mir lag Ahmet mit ruhigen geschlossenen Augen. Ich stützte mich auf meinen Ellbogen auf
und setzte mich an den Rand des Bettes. Ich fühlte mich viel nach ausreichend Schlaf besser.
Dennoch machte ich mir Sorgen um ihn.
Geht es ihm besser?Auch wenn er der Grund ist das ich hier in dem Palast bin, so sollte keiner mit der Angst Leben jederzeit einer seiner Geschwister zu verlieren. Er hatte sich für das Richtige entschieden. Doch wie sieht es in der Zukunft aus? Wird er sich an sein Wort halten?
Ich schaute über meine Schulter hinweg in sein schlafendes Gesicht doch die Antwort konnte ich mir nicht geben. Ich stand auf und ging wieder zum Gemälde, dass sich links von Bett befand. Im hellen Tageslicht erschien das Bild wie lebendig. Meine Gedanken gingen wieder zurück zu den Erinnerungen an dem Tag an dem dieses Bild gemalt wurde.
Ich nahm einen tiefen Atemzug und versuchte meine Gedanken zu ordnen.
Ahmet war am schlafen, was bedeutet dass es keinen besseren Augenblick geben könnte um von hier zu entfliehen. Ich ging mit schnellen Schritten aus dem Zimmer und schnellte mit eiligen Schritten die Gänge entlang. Ich musste zu der Mauer, an dem der geheime Gang war.
Irgendwie muss der Weg ja nach draußen führen. Ich schaute immer wieder nach hinten, um zu vergewissern das keiner hinter mir war und mich an meinem Vorhaben hinderte. Nicht wenig später hörte ich Schritte hinter mir. Ich bog in eine Ecke um und hielt den Atem an. Zwei männliche Bediensteten gingen an mor vorbei. Ich atmete wieder aus und setzte meinen Weg fort. Ich drehte mich zu der Wand um hinter dem ich den geheimen Gang vermutete. Ich schaute die Wand hinauf und tatsächlich. Im hellen Tageslicht ist eine Ziegel des Mauers kaum merklich etwas weiter vorn angebracht als die anderen. Ich zögerte nicht, blickte einmal noch um mich und drückte den Stein runter. Die Wand vor mir öffnete sich und ich schlich hindurch.
Der rechte Weg hatte mich letztens in den geheimen Garten geführt und ich nahm den Weg nach links. Der Gang erstreckte sich vor mir. Eine weitere Abbiegung nach links erfolgte und ich nahm den Weg auf ohne zu zögern.
Anders war es hier viel dunkler und ich bemerkte nachdem sich meine Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten, dass sich eine Tür an der Wand befand, die sich zu beiden Seiten öffnete. Ich öffnete diese doch anders als was ich erwartet hatte war direkt dahinter noch eine weitere Tür aus Holz angebracht. Durch die kleinen Verzierungen hindurch konnte man erkennen, dass sich dahinter ein Raum befand.
Die Tür öffnete sich und ich bemerkte das einer eintrat. Ich schloss die Tür ganz leicht, Angst davor erkannt zu werden. Durch den kleinen Schlitz bemerkte ich dass es sich um Reyhan handelte, vor dem ich mich seit dem Anfang fürchtete und einem älteren Mann.
"Wäre er vergiftet geworden, hätte man es von Anfang an gewusst. Wie willst du das dem Sultan nun beweisen" gab Reyhan von sich.
"Es ist ein Gift, was seine Wirkung erst nach einer längeren Zeit entfaltet. Würdest du jetzt einen Löffel von diesem Griff einnehmen, so würde dir jetzt nichts passieren. Anders ist es aber wenn du diesen über 40 Tage lang zu dir nimmst"
An der Sprechweise und seinen Wissen her, vermutete ich dass der ältere Mann ein Arzt war, dass sich gut mit Giften auskannte.
"Und so haben Sie es auch geschafft den ehemaligen Sultan zu töten"Ist hiermit der Vater von Ahmet gemeint?!
"Bist du dir sicher?" fragte Reyhan nach.
"Ich habe es meinem Hund täglich zu seinem Essen gegeben. Anfangs dachte ich es hätte keine schädliche Wirkung, doch am Ende des 40. Tages starb er an dem Gift."
"Oh Gott, wer traut sich so eine Tat zu vollziehen?"
"Ich weiß es. Ich weiß wer die Verräter sind. Ich denke dass es an der Zeit ist dass der Sultan es erfährt, denn jetzt ist er an der Reihe"
Den rechten Armen den Reyhan bis vor kurzem hinter seinem Rücken hielt, zeigte sich. In seiner Hand erkannte ich einen Dolch.Meine Augen weiteten sich.
Der ältere Mann hatte nicht einmal die Gelegenheit zu reagieren da stach Reyhan ihm in seine Brust.
Die Augen des Mannes weiteten sich vor Schmerz, bis ihm sein letzter Atemzug entwich und er zu Boden fiel.
Ich hielt mir meinen Mund zu um nicht zu schreien.
Ich schloss die Tür schnell, ohne darauf zu achten ob es laut war oder nicht.Nur eins wusste ich.
Ich musste hier schnellsten weg. Meine Hände und Beine zitterten und weigerten sich zu bewegen. Ich versuchte meine Atmung unter Kontrolle zu bringen.
Doch es brachte nichts.
Alles geschah viel zu spät, denn ich hörte wie sich die Tür die ich kurz zuvor geschlossen hatte öffnete.
Angst machte sich in mir breit und ich hatte Mühe nicht in Tränen auszubrechen.Ich drehte mich langsam um und blickte in die Augen von Reyhan.
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Anastasia-The story of a Queen
Historical Fiction"Ich flehe dich an, lass mich gehen.Lass mich zurück zu meiner Familie" Tränen der Angst und Hilflosigkeit rannten mir über die Wangen.Ich blickte zu ihm, dem Mann dem ich nun gehöre. "Ich kann nicht, du gehörst mir und das Schicksal hat es so entsc...