Kapitel 21

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Ich schrie auf als ich sah dass sich eine Ratte vor meinen Füßen wegschlich.
Egal wie sehr ich mich in diesem Raum umsah es gab keinen Ausweg. Ich tastete an jedem einzelnen Stein, in der Hoffnung einen geheimen Ausgang zu finden, doch vergeblichs.

Wie soll es denn auch eins in einem Verlies geben?

Die nasse Kälte die von den Wänden auf mich überging, bildete eine Gänsehaut über meinem ganzen Körper. Ich legte die Fackel in eine Halterung die ich an der Wand fand. Ein Teil des Stoffes die locker an den Armen hingen riss ich und warf es in das Feuer rein. So würde ich wenigstens ein wenig länger Licht haben. In Reichweite der Fackel hockte ich mich auf den Boden und zog die Knie an mich.



Ich wusste nicht wie lange es her war, wahrscheinlich sind bereits Stunden vergangen und es ist bereits abends, vielleicht sogar Tage ich wusste es nicht.
Das Zeitgefühl hatte ich schon längst verloren. Ich entschloss mich hinzulegen und mich zum schlafen zu bringen. Vielleicht würde man mich befreien wenn ich aufwache.

Ich wachte von einem keuchenden schweren husten auf. Mir war als würde die Luft in diesem Raum zu eng sein. Ich versuchte mich zu beruhigen und ruhiger zu atmen. Doch es klappte nicht. Der Druck in meiner Brust ließ nicht nach. Es war als würde ich ersticken.
Ich versuchte es erneut doch es klappte nicht.

Vor meinem Augen sah ich auf einmal den dunklen blauen Himmel mit ihren leuchtetenden Sternen. Genau so wie ich es in den wunderschönen Nächten meiner Heimat gesehen hatte. So wunderschön, doch so weit entfernt.
Ich versuchte nach den Sternen zu greifen, um ihnen mein Leid mitzuteilen.
Ich legte meine Hand zurück, als ich bemerkte dass eins der Sterne anfing heller zu leuchten. Es war als würde er mir all die Sorgen, all die Beklemmtheit aus meiner Brust entfernen. Ich vernahm den leichten Geruch von Jasmin, genauso wie ich ihn in unserem Garten kannte. Ich spürte wie die Sorgen nachließen und mein Körper sich viel freier fühlte.
Ich blickte ein letztes mal in den Nachthimmel, doch es war als hätte sich etwas geändert. Das Gesicht von Ahmet schlich sich davor.

Bildete ich mir das ein?

"Nasya" erklang die Stimme über mir.

"Nasya" kam es ein weiteres mal. Ich versuchte klar zu sehen, doch meine Augen trügten mich nicht. Ich begann endlich etwas klarer zu sehen. Über mir sah ich tatsächlich das Gesicht vom Sultan.
Ich keuchte auf und versuchte wieder Luft zu holen, doch mein trockener Hals erschwerte mir es. Er half mir ein Schluck Wasser zu mir zu nehmen, indem er mit einer Hand meinen Kopf leicht anhob und mit der anderen das Becher an meinen Mund führte.
Ich spürte wie das kühle Wasser meinen Hals entlangfloss.
Er legte das Becher zur Seite und legte meinen Kopf wieder sanft auf den Boden.

"Atme ruhig ein und aus" kam es von ihm.
"Ganz langsam"
Seine Worte brachten mich tatsächlich dazu, wieder ruhiger zu werden. Die Luft die ich nun atmete war klarer und ich beruhigte mich. Ein sanftes Lächeln bildete sich auf seinem Gesicht. Er verhalf mir  aufzustehen und hielt mich in seinen Armen. Erst jetzt bemerkte ich, das wir uns in dem geheimen Garten befanden, in der wir uns zum ersten mal getroffen hatten. Die Sterne am Himmel leuchteten hell und man hörte das Rauschen des Meeres außerhalb der Mauern.

"Ich dachte ich bin beinahe gestorben. Ich hatte schon den Geruch vom Jasmin wahrgenommen, den ich nur von meiner Heimat kannte" kam es ängstlich von mir.
Er Strich mir sanft über die Haare und setzte mit einem Lächeln fort
"Ich habe sie extra für dich herbringen lassen. Schau" er zeigte mit seinem Finger auf eine Stelle im Garten. Ich schaute hin und tatsächlich. Dort blühte in voller Pracht der Jasmin und verstreute einen ebenso leichten süßlichen Geruch aus.
"Nur weil du sie magst"
Die Traurigkeit die mich so eben noch umhüllte verflog.

Wenig später durchschnitt ein Donner die Stille der Nacht. Nicht viel später fiel der erste Regentropfen herab. Von weitem hörten man den Gebetsruf.

Ich bemerkte nur dass sich sein Gesichtsausdruck änderte. Er wirkte besorgt und etwas was ich nicht deuten konnte schlich sich auf seinem Gesicht.
Was ist passiert? Warum der Stimmungswechsel?
Mehrere Blitze schlugen ein und der Regen nahm zu.
Ahmet stand auf und ging wie in Trance weit in die Ferne hinausblickend an die Mauer ran, von der man auf das Meer hinausschauen konnte.  Es war als würde er versuchen nach etwas zu finden.

Aber nach was?

Ich schaute auf ihn, doch er gab nichts von sich. Da stand er nun und starrte weit hinaus.
Die Blitze die einschlugen erhellten die Nacht.
Er drehte sich schließlich zu mir um und ich war mir klar. Das was ich in seinen Augen sah war Trauer.

Mir fiel augenblicklich der kleine Prinz ein. Sie wurden doch vor ein paar Tagen festgenommen in dem Versuch aus dem Palast zu entfliehen. Hatte es was damit auf sich? Hatte er Strafen veranlasst die ihn jetzt zur Reue und Trauer brachten?

Ich sah nur noch wie er an mir vorbeirannte, so als gehe es um Leben und Tod. Ich wusste nicht recht was ich tun sollte und so folgte ich den Weg den er nahm, entschied mich aber auf ihn zu warten und nahm deshalb den Weg in seine Gemächer. Ich ging rein. Alles war wie die Nacht, als ich zu ihm gebracht wurde. Kerzenlicht spendete Licht im Raum und ein leichter Wind wehte in das Zimmer herein.
Ich sah etwas an einer Seite des Raumes stehen was vorher nicht da war. Ich ging darauf zu und bemerkte das es sich um ein Gemälde handelte. Es war ein Mädchen, das in ihren Armen ein Lämmchen hielt. Auf ihrem Kopf trug sie einen Blumenkranz und lächelte strahlend. Ihre welligen Haare lagen ihr locker um die Schulter.
Alles an diesem Bild strahlte Wärme und Ruhe aus.

Das abgebildete Mädchen war ich.

Anastasia.

Und da bin ich wieder nach einer langen Pause 🙊
Leute ihr seit einfach nur mega!!! Nie im Leben hätte ich gedacht dass die Geschichte so weit kommen würde und so eine Reichweite kriegt. Wir sind schon bald bei 50k!!👑👑👑
Ich danke hier deswegen nochmal an all eure votes und Kommentare die mich immer wieder zum Strahlen bringen. Und auch an all die leisen Leser, vielen Dank das es euch gibt💙
In dem Sinne einen schönen Abend euch noch^^
-HD







Anastasia-The story of a Queen Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt