Kapitel 42

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Nachdem Cennet meine Wunden versorgt hatte, verließ sie mich wieder mit meinen Gedanken alleine.
Wie konnte es sein?
Wie kam es dass er sich mit  dieser tödlichen Krankheit angesteckt hatte?
Wir waren doch beide die Nacht zusammem... es schien alles gut mit ihm zu sein.

Ich musste was es wolle zu ihm.
Und das sobald wie möglich.

Nicht schon wenig später, hörte ich wieder Schritte aus der Flur und eine darauffolgende Stille.
Die Stimme des Wachmanns kam zu mir rüber
"Es ist verboten Gölge. Du kannst sie nicht von hier wegbringen. Ich darf sie nicht entlassen"
Es tat sich eine Weile lang nichts bis ich den Wachmann wenig später bewusstlos zu Boden fallen sah.
Meine Augen weitete sich geschockt.
Gölge nahm sich die Schlüssel aus seinem Bund und kam zu mir.
"Gölge was hast du da gemacht!? Du wirst dich noch in Schwierigkeiten bringen!"
'Wir werden zusammen von hier gehen' deutete sie mit ihren Händen
"Gölge du verstehst mich nicht, von diesem Moment an kann ich Sultan Ahmed nicht mehr alleine lassen"
Sie schloss die Tür zu meiner Zelle auf und zog mich am Arm zurück zu den helleren Fluren des Palastes.
Ich zwang mich die Schmerzen die von meinem Rücken gingen zu unterdrücken.
Ein unruhiges Gefühl lag in der Luft, es ist als wäre das Palast in einem dunklen Rauch eingehüllt worden.
Gölge brachte mich auf die Terasse, die vor Ahmeds Gemächern lag.
Handan Sultan befand sich ebenfalls davor und weinte bittere Tränen der Verzweiflung.

Welche Mutter würde denn nicht genauso reagieren?

Sie war hilflos, und es gab keine Aussicht auf gute Nachrichten, auch wenn ich mir das nicht eingestehen wollte.
Es müsste einen Weg geben, ihn von dieser Plage zu befreien, ihn vor dem Tod zu retten.

Ich ging an das Fenster durch die man in das Zimmer schauen konnte. Durch die Vorgänge hindurch sah ich ihn reglos auf dem Bett liegen. Seine augen waren geschlossen, als würde er gerade nur schlafen.
Zwei Ärzte waren vermummt an seiner Seite und  halfen ihm soweit es ging.
Mein Herz zerbrach bei dieser Ansicht.
"Ahmed..." kam es leise zwischen meinen Lippen.
Ich sank zu Boden.

"Perwane hat mir meine Haare gemacht, wie sehe ich aus? Gefällt es dir?" fragte ich ihn
Ahmed sah zu mir auf, doch er sagte nichts. Ich hätte eine Antwort erwartet, doch anscheinend waren die Bemühungen von Perwane nicht ausreichend.
Dabei hatte ich mich so gefreut ihn anzutreffen.
"Es gefällt die nicht oder" brachte ich verunsichert heraus.
Seine Lippen zogen sich zu einem wunderschönen Lächeln und er lachte über meine Bemerkungen
"Du siehst wunderschön aus, es ist nur dass ich von deinem Anblick nicht loswerden kann. Deine Liebe hat mich verrückt gemacht. Ich kann meine Augen nicht mehr von dir lassen"
Auch wenn seine Worte mein Herz aufgehen ließen, so wollte ich ihn noch ein wenig aufziehen
"Ist es also auch deswegen, warum du jede Nacht ein anderes Mädchen zu dir nimmst? Ich habe Rascha kommen sehen" zog ich ihn auf.
Doch im Inneren wusste ich, stichelte mich die Eifersucht.
Auf seinem Gesicht ließ das Lächeln nie nach.

Ich wurde in die vielen schönen Erinnerungen zurückgezogen und mrkte nicht wie mir die Tränen ununterbrochen die Wange herunterliefen.
Handan Sultan kam zu mir und ich stand auf.
Ihre Augen waren von den unendlichen Tränen rot angelaufen.
Anders als die vorherigen Momente teilten wir das selbe Leid, den selben Schmerz.
Sie fasste mich an dem Arm und schaute mich besorgt an
"Du solltest zurück zu deinen Zimmer gehen und dich ausruhen. Deine Wunden an deinem Rücken sind aufgegangen sie bluten wieder. Ich werde dir Ärzte schicken, damit sie sich darum kümmern sollen"
Ich schüttelte verneinend den Kopf
"Was bringt es jetzt noch wenn ich meine Gesundheit wiedererlange, wenn es unserem Sultan so schlecht ergeht. Was sollen wir tun? Gibt es wirklich nicht einen kleinen Funken Hoffnung aus dieser Dunkelheit?"
Handan kämpfte auf die wieder aufsteigende Tränen an
"Es gibt immer Hoffnung in der Hilfe die von Gott ausgeht. Die Ärzte geben bereits alles. Alles was wir jetzt tun können ist um seine Gesundheit zu beten, auch wenn die Anzahl der Leute die um ihn beten so gering ist."
Sie rang nach Luft und fuhr fort "Jeder... Jeder erwartet seinen Tod mit beiden Augen und am meisten tut es deine meist geliebte Safiye Sultan"

Anastasia-The story of a Queen Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt