Ich lehnte mich wieder zurück auf meinem Kissen, doch das ungute Gefühl etwas falsch gemacht zu haben ließ mich nicht los.
Ich habe ihm das Herz gebrochen das wusste ich, aber er kann doch nicht annehmen, dass ich mich ihm freiwillig ergebe, nachdem ich mit Gewalt aus meiner Heimat entrissen und hier her verschleppt wurde.Das kann er von mir nicht erwarten.
Ich legte mich noch ein wenig hin und schloss meine Augen.
Gegen Abend schon ging es mir viel besser und Cennet kam um mich wieder zu den anderen Mädchen in den Tracht zu bringen.
Als wir wieder ankamen, waren die Kerzen erleuchtet und der Raum für die Nachtruhe bereitgestellt. Zur linken Seite war ebenfalls Gölge dabei.
Die Aufmerksamkeit war wieder bei mir. Anscheinend hatte sich das Geschehen bereits rumgesprochen, dem Getuschel zu urteilen."Gölge, du hättest das Mädchen einfach im Meer lassen sollen. Sie hätte so schwimmend wenigstens nach Hause kehren können. Warum hast du sie denn überhaupt gerettet?" kam es belustigt von Mahfiruze.
Ich konnte sie einfach nicht ausstehend. Sie ließ nicht einmal eine Gelegenheit von den Augen um mich anzusticheln.
Die Mädchen um sie gingen in ein kichern über.
Das Brünette Mädchen, was bisher nie die Seite von Mahfiruze verlassen hatte schien auch nicht stillhalten zu können.
"Wie ist es denn dazu gekommen Cennet? Man sagt, sie hätte versucht zu entfliehen"
"Sie ist eben nicht so richtig bei Sinnen" gab Cennet zurückIch konterte ihre Antwort mit einem mürrischen Blick.
Erneutes Gekicher folgte.
"Sie kann sich anscheinend an nichts erinnern" gab sie noch abschließend dazu, bis sie sich umdrehte und aus dem Raum verschwand.
Irgendetwas an ihrem Blick sagte mir doch, dass sie mir nicht glaubte.
Ich ging schweigend an allen vorbei und ging zu Gölge, die mich die ganze Zeit aus ihren Rehaugen beobachtet hatte. Sie strahlte eine beruhigende und sanfte Aura. Ich mochte sie, auch wenn sie an meiner Entführung mitgewirkt hatte.
Sie hatte mir mein Leben gerettet. Ich bin ihr mein Leben schuldig.
"Gölge, du hast mir mein Leben gerettet. Ich weiß nicht wie ich dir danken soll" begann ich das Gespräch.
Da sie nicht in der Lage war zu reden, formte sie mit ihren Händen eine Geste, die etwas wie 'ist nicht so wichtig' sagte.
Ich zog sie an dem Arm mit in einer Ecke, an der man uns nicht belauschen könnte.Ich musste es ihr sagen.
Ich muss ihr sagen wer mir das angetan hatte.
Ich wusste nicht so recht wie ich anfangen sollte. Von dem Mord an dem alten Mann? Von Reyhan?
Ich atmete tief durch und beschloss alles nach der Reihe zu erzählen.
"Ich... Gölge, ich kann mich an alles erinnern". Eine Last fiel von meinen Schultern.
Mit Handzeichen fragte sie mich, warum ich das nicht vorher im Zimmer neben dem Sultan gesagt hatte.
"Ich hatte Angst gehabt und habe deswegen nichts gesagt. Wenn er wissen würde, dass ich mich an alles erinnere, würde er mich verfolgen und mich eigenhändig umbringen. Und das nicht nur mich" gab ich bei.
Sie deutete mit einer Handbewegung weiterzureden."Gölge" kam es von der Stimme, bei der sich mir alle Haare aufstellten
Reyhan stand da. Es war als würde er mit seiner Gegenwart seiner dunklen Aura alles erdrücken. Mir wurde mulmig und ich hatte Mühe mir nichts anzumerken.
Gölge ging wie auf Befehl zu ihm.
Von weitem hörte ich nur ein Flüstern, doch ich wusste was er gerade fragte. Er fragte ob ich mich an ein paar Sachen erinnerte. Gölge daraufhin schüttelte verneinend den Kopf. Mit einer Kopfbewegung entließ er Gölge aus seiner Befragung und sie kam mit langsamen Schritten wieder zu mir zurück.
Reyhan schien die Antwort zu genügen, denn er kehrte um und verließ mit verschränkten Händen hinter seinem Rücken den Raum.
Gölge wollte wieder dass ich weiterredete, doch in mir sträubte sich alles nach der Anwesenheit von ihm, auch nur über ihn zu reden.
"Ich bin heute sehr müde" war das einzige was ich noch sagte, bevor ich mich von ihr abwendete und auf den Stufe vor unseren Betten hinsetzte.
Ich stüzte mein Gesicht mit meinen Händen uns war so in Gedanken versunken, das ich die Anwesenheit des kleinen Prinzen erst später bemerkte.Ich hatte ihn vermisst. Seine hellbraunen Locken die ihm locker um sein rundes Gesicht hingen und seine Augen, die immer nur so strahlten wenn man ihm Geschichten erzählte. Ja, wenn es eine Person gibt, den ich in diesem Palast vermisste und neben dem ich mich wohl fühlte, dann war es sicherlich er.
Der kleine Prinz.
Heute hatte er einen schwarzen Steckenpferd dabei und strahlte damit. Ja, er zauberte sogar mir alleine mit seiner Anwesenheit ein Lächeln auf mein Gesicht.
Die Frau, die auf ihn aufpasste, wer ebenfalls dabei.
"Nasya schau, das ist mein Pferd Duldul. Ich werde mit ihm bis nach Edirne reiten und von dort aus nach Wien in die Schlacht. Los! Los! Los!"gab er laut von sich, so, als würde er das Pferd schneller antreiben.
Ich ging auf sein Spiel ein "Aber mein Prinz es ist ein langer Weg, werdet Ihr nicht müde sein?"
"Nein werde ich nicht, ich werde Tag und Nacht auf meinem Pferd reiten"
"Ich wünschte du könntest mich mit dir nehmen, damit ich wieder nach Hause kann"
"Dann komm auch auf meinem Pferd.."augenblicklich nahm seine Miene einen traurigen Ausdruck an
"... aber du darfst nicht, denn es ist verboten"
Er war so klein, doch wusste schon so viel.
Denn hier folgte jeder dem, was der Sultan sagte.
"Ich weiß. Man hat mir bereits alles gesagt als ich hier ankam"Unsere kleine Unterhaltung wurde durch die Ankündigung der Ankunft von Halime Sultan unterbrochen.
Aus Respekt stand jeder aus ihren Plätzen hoch.
In einem mit Perlen bestickten, glänzenden dunkelroten Kleid betrat Halime Sultan, mit zwei Dienerinnen die den Abschluss bildeten anmutig den Raum.
"Mutter" war das einzige was der Prinz sagte, bevor er zu seiner Mutter lief. Sie nahm ihn an der Hand und beide verließen so den langen Gang entlang des Zimmers.Mich beachtete man wieder nicht.
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Anastasia-The story of a Queen
Ficción histórica"Ich flehe dich an, lass mich gehen.Lass mich zurück zu meiner Familie" Tränen der Angst und Hilflosigkeit rannten mir über die Wangen.Ich blickte zu ihm, dem Mann dem ich nun gehöre. "Ich kann nicht, du gehörst mir und das Schicksal hat es so entsc...