Kapitel 17

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Als sie fertig angezogen war stieg sie von ihrem Platz auf und ging den Gang in unserem Raum runter in meine Richtung. Ein Mädchen in einem dunkelbraunen Kleid folgte ihr, es war das Mädchen was sich immer mit ihr während der Tage unterhielt.
Ob sie Freunde waren das wusste ich nicht. Denn so wie sie sich gegenseitig als Konkurrentinnen vor dem Sultan hielten, war das schwer zu beurteilen.
"Ich hoffe du wirst diese Nacht erfolgreich sein" gab sie extra laut, so dass sich auch die anderen im Raum anwesenden Mädchen zu ihnen umdrehten und den Gespräch verfolgten.
"Hab keine Sorge, schlaft ihr ruhig schon mal, ich werden den Sultan ganz bestimmt schon zufriedenstellen und morgen wenn ich zurückkehre werde ich ganz bestimmt schon den Thronfolger in mir tragen" gab sie von sich überzeugt zurück. Irgendwas in ihrer Stimme sagte mir, dass sie Andeutungen auf mich machte.
Ich stand von meinem Platz auf und, Schritt zur Stufe, die den Gang von den Schlafbereichen trennte.

"Also bist du es, die die Nacht mit dem Sultan verbringen wird?" kam es skeptisch und lauter als erwartet von mir zurück.
Sie entgegnete meiner Frage mit einem arroganten Blick
"Nein weißt du Schätzchen, ich und Bülbül" gab sie ironisch und warf ein kurzes kichern von sich. Die um uns stehenden Mädchen stimmten ihr ein.
"Der Sultan hat mich persönlich zu sich gerufen. Er hätte anscheinend gesagt dass er Mahfiruze wolle"
Ich spürte ein leichtes beklemmen in der Brust.

Was war eigentlich mit mir los? Was passiert da gerade mit mir?
Ist das etwa Eifersucht, die in mir hoch steigt?
Das kann nicht sein. Anastasia reiß dich zusammen! Du willst von diesem Höllenpalast entfliehen und nicht dich von deinen aufsteigenden Gefühlen zu einem Sultan, den du nur für zweimal gesehen hast hier für immer einsperren lassen!! Reiß dich verdammt nochmal zusammen!

"Setz nicht direkt so eine wütende Miene auf kleines und vor allem eifersüchtig sein, das geht hier überhaupt nicht" gab das Brünette Mädchen neben ihr.
Nichts davon ahnend, dass ich während des Gespräches eine Miene aufgesetzt habe, rappelte ich mich wieder.
"Wer? Ich? Ich schimpfe doch gar nicht und eifersüchtig bin ich erst recht nicht. Ich werde nach Hause zurückkehren und niemals so sein wie ihr" ich bemerkte nur noch ihre unglaubwürdigen Gesichter, bevor ich ihnen meinen Rücken zukehrte und auf meinem alten Platz ging und mich wieder hinsetzte.

Was ist nur in mich gefahren? Was sollen diese ganzen Ausbrüche? Selbst meinen Worten die ich gerade zur Verteidigung brachte konnte ich nicht glauben.
Aus dem Augenwinkel bemerkte ich nur, dass Mahfiruze aus dem Zimmer trat und sich auf dem Weg zum Sultan machte.

Die Zeit verging und sie kam nicht zurück. Was habe ich denn bloß gedacht? Habe ich ernsthaft daran gedacht dass er nur mir gegenüber alleine Gefühle entwickeln würde? Mich ernsthaft lieben würde?
Wie naiv ich doch war. Ich war die einzige die sich noch nicht bettbereit gemacht hatte. Diese Aufruhr in mir wollte mich einfach nicht zur Ruhe bringen.
Gezwungen mich doch endlich schlafen zu legen, legte ich mich ins Bett und versuchte mich von den gleichmäßigen Atmungen der anderen Mädchen lauschend zu beruhigen.

Und irgendwann spät in der Nacht, übermannte auch mich der Schlaf.

Ich war wieder zu der Nacht zurückgekehrt.
Ein eisiger Wind zog durch das Zimmer und ich bekam eine Gänsehaut am ganzen Körper.
Das Zimmer strahlte Kälte aus und ich zitterte vor dem Sultan wie ein verängstliches Lamm, dass von einem Raubtier in die enge getrieben wurde.
Ich nahm all meinen Mut zusammen und blickte in das boshaft lächelnde Gesicht des Mannes.Mit einer zitternden Stimme gab ich meinen Wunsch bekannt "Ich flehe dich an, lass mich gehen.Lass mich zurück zu meiner Familie" Tränen der Angst und Hilflosigkeit rannten mir über die Wangen.Ich blickte zu ihm, dem Mann dem ich nun gehöre.
"Ich kann nicht, du gehörst mir und das Schicksal hat es so entschieden".
Seine Stimme kalt und distanziert.
Duldete keine Widerrede.
Alles gute was ich in ihm gesehen hatte, schien wie weggefegt und das grausame kalte von ihm Besitz ergriffen zu haben. Die Augen die einst so lieb zu mir blickten waren endgültig verschwunden.

Ich schreckte hoch, meine Wangen waren noch leicht feucht. Der Nachthimmel hatte eine hellere Farbe angenommen und deutete die bald aufzusteigende Sonne an.
Augenblicklich vernahm ich ein schluchzen etwas weiter von meinem Schlafplatz entfernt.
Auch wenn dieses schluchzen versucht wurde unterdrückt zu werden, hatte es meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Ich machte mir Sorgen und stütze mich auf meinen Ellbogen leicht ab und schaute auf meine rechte Seite, von der ich es vernahm.
Ich hatte recht. Zwei Schlaplätze neben meinem weinte Mahfiruze. Ihr Körper bebte leicht und ich machte mir zum ersten mal Sorgen um sie.
Was ist mit ihr geschehen? Vom Sultan abgewiesen zu sein schien sie nicht, da sie erst spät in der Nacht zurückgekehrt ist.
Sie ansprechen kam mir sogar in den Sinn, doch ich schlug diesen Gedanken weg, es würde viel zu viel Lärm verursachen und andere aufwecken.
Am besten ich lege mich lieber hin und warte auf den morgigen Tag.
Da wird sich ganz bestimmt schon alles stellen und meine zahlreichen Fragen beantwortet werden.

Ich zwang mich wieder hinzulegen und versuchte die übrig gebliebene Zeit vor dem anbrechenden Morgen mich schlafen zu legen.

Neues Jahr neues Glück❤ ich hoffe ihr hattet alle einen guten Start ins neue Jahr gehabt. Mir ist bewusst, dass dieses kein langes Kapitel ist, doch euch länger warten lassen wollte ich auch nicht.
Wie findet ihr eigentlich die Bilder die ich ab und zu mit zu den Kapiteln reinstelle? Gefallen sie euch und wollt ihr sie weiterhin eingeblendet haben oder soll ich es weglassen?
Würde mich auf eure Meinung freuen😊
-HD

Anastasia-The story of a Queen Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt