Kapitel 41

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Ein schmerzvoller Schrei und die weit aufgerissenen Augen von Şaheste prägten sich in mein Gedächtnis.

Sie war es die getroffen wurde.

Ich versuchte sie hochzuraffen, doch ihre Hände die in meinen lagen, ließen an Kraft nach.
In ihren Augen schwand die Lebenskraft und sie sackte zusammen.

Meine Hände zitterten vor dem Bild was sich mir ergab, doch ein weiterer Blick nach vorne, und meine Angst nahm einen weiteren Höhepunkt an.
Die Soldaten ließen nicht nach und feuerten weitere Kugel in meine Richtung.
Ich rappelte mich zusammen.
Wenn auch nicht ich hier mein Leben beenden wollte, müsste ich es zurück zur Tür schaffen.
Ich rannte so schnell es ging und versuchte mich in der Dunkelheit zu verstecken.
Kaum war ich an der Tür zog ich daran, doch sie klemmte. Ich wusste nicht ob es an mir lag oder daran dass die Tür klemmte, doch sie weigerte sich zu öffnen.
Mein Herz klopfte so laut, dass ich dachte, sie würde mir fast aus dem Körper springen.
Ich drehte mich geschlagen zu den Soldaten um, doch da wurde die Tür von innen geöffnet und sie zog mich am Ärmel zurück hinter die sicheren Wände des Palastes.

Gölge hatte mir schon wieder das Leben gerettet.

Ich war benommen von den Ereignissen.
Wegen mir.
Es ist wegen mir passiert.
Hätte ich mich nicht umentschieden, wäre sie noch unter uns gewesen.
Şaheste... Sie ist meinetwegen gestorben.

"Sie ist wegen mir gestorben, alles nur wegen mir" gerade ein Flüstern kam von mir, doch Gölge schien mich zu verstehen.
Sie sagte nichts weiteres und brachte mich wieder zurück zum Harem.
Die Mädchen schliefen tief und fest.
Ich nahm den Umgang ab und ging in eiligen Schritten an ihnen vorbei.
Ich beobachtete jede einzelne von ihnen, doch es erfolgte keine Regung.

Ein Augenzeuge würde mich in Gefahr bringen.

Ich öffnete leise die Tür zu meinem Zimmer und spähte hinein.
Rascha war ebenfalls am schlafen.

Kaum packte ich den Umgang weg, hörte ich Schritte in der Flur.
Ohne mein Kleid auszuziehen, zog ich die Decke von meinem Bett zur Seite und legte mich hinein.
Die Decke zog ich mir bis zum Hals und hielt meinen Atem an.
Kaum dachte ich, wären sie vergangen da betrat Haji gefolgt von zwei weiblichen Bediensteten den Raum.

Ich richtete mich im Bett auf und auch Rascha war wach geworden.
Ein Blick zu mir und ich erkannte dass diese nichts gutes zu bedeuten hatte.
"Fasst dieses Mädchen" kam es streng von ihm

Die Bediensteten traten hervor und packten mich an beiden Armen und zerrten mich aus dem Bett
"Was macht ihr? Lasst mich los! Ich habe nichts getan!"
Ein spötthaftes Lachen erfolgte.
"Spar dir deine Worte für später auf"

Haji ging voraus und wir gingen den Weg zurück zu den Gemächern von Ahmed. Die Angst baute sich wieder in mir auf.
Doch als wir das Zimmer betraten, war ich geschockt vor dem Anblick was sich mir bat.
Ahmed lag krank im Bett und um ihn herum waren Ärzte und Helfer die mit Essig getränkten Lappen versuchten sein Fieber zu senken.

Was ging hier vor sich? Noch vor weniger als einer Stunde schien er doch gesund...

Vor seinem Bett befand sich Handan Sultan, die Mutter von Ahmed und Dudu.
Anders als ihre gefasste und seriöse Haltung schien sie jetzt schon fast nervös und panisch über den Zustand ihres Sohnes zu sein.
Als ihr Blick zu mir fiel, war ihre Haltung mir gegenüber noch hasserfüllter als es schon war
"Du warst die einzige, die die Nacht mit ihm verbracht hatte... " In ihren Augen tat sich etwas und sie drehte sich mit erweiterten Augen zu Ahmed.
"Bei Gott es ist keine Krankheit! Es ist Gift! Jetzt hat du auch noch versucht meinen Sohn zu vergiften und vom Palast zu fliehen!" spuckte sie ihre giftigen Worte aus.

Anastasia-The story of a Queen Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt