Kapitel 11

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Entweder habe ich mich verhört oder Logan dreht gerade komplett am Rad. Wenn es das ist, was ich glaube, dann definitiv Letzteres.

"Was?!", frage ich mit gesenkter Stimme, damit uns die anderen Gäste nicht verstehen können.

"Du hast meine Erste Bitte schon richtig verstanden." Logan kramt in seiner Hosentasche und legt wortlos einen zerknitterten Zettel auf den Tisch. Verwirrt greife ich danach und falte ihn auseinander. Es ist eine Liste an Kämpfern mit den entsprechenden Rängen und Geldwerten. Er zieht seinen Arm zurück und lässt sich ein Stück weiter in den Stuhl sinken. Dabei sieht er so selbstsicher aus, dass ich Logan am liebsten stark rütteln würde, denn seine Gehirnzellen müssen eindeutig verrutscht sein.

"Und was genau soll ich hiermit anfangen?", frage ich und werfe den Zettel zurück auf den Tisch. Der Kerl dreht gerade durch. Anders kann ich mir sein Benehmen nicht erklären. Ich bin somit die letzten Person, die ihm hilfreich sein könnte.

"Du wirst dafür sorgen, dass mein Gegner jeden Freitag einer von den letzten Rängen ist. Es ist nicht so, dass ich gegen die Erstplatzierten verlieren würde, aber ich muss auf Nummer sicher gehen. Ich darf nicht verlieren." Sicher. Egal wie mutig er auch sein mag, die Angst steht ihm fett auf die Stirn geschrieben.

Was Logan da gerade von mir verlangt, ist unmöglich. Mein Chef Tony gestaltet die Liste und bestimmt somit, wer gegen wen Kämpft. Bis zum Kampftag bekommt niemand die Liste zu sehen. Sie Liegt in seinem Büro, wo Niemandem Eintritt zusteht.

"Das kann ich nicht machen." Ich knabbere verzweifelt und wütend auf meiner Unterlippe.

"Doch, das kannst du. Du wirst dich nach deiner Schicht in sein Büro schleichen und die Teilnehmerlist verändern oder du wechselst von der Bar in sein Büro als Assistentin. Mir egal wie du das anstellst, Hauptsache es kommt aufs Selbe hinaus", erwidert Logan ruhig, als würden wir gerade übers Wetter reden.

Seine selbstsichere Art kotzt mich an. "Und warum brichst du nicht einfach in sein Büro ein? Wie es aussieht hast du ja Übung in solchen Sachen?"

Während Logan mich aufmerksam betrachtet, spielt er wie ein 5 jähriges Kind mit dem Zuckerstreuer. "Es geht dich eigentlich nichts an, aber ich habe Erstens keine Zeit dafür, Zweitens würde es auffallen, wenn ich ins Büro einbreche und Drittens kann ich es mir nicht leisten erwischt zu werden."

"Und ich kann es mir leisten?" Der spinnt doch! Mittlerweile habe ich mich weit genug über den Tisch gebeugt, um ihn schalgen zu können, aber ich reiße mich zusammen. Dass Logan kein bisschen Rücksicht auf mich nimmt, erschwert mir alles bloß.

"Nein, aber dir bleibt wohl nichts anderes übrig. Glaube was du willst, aber ich erpresse dich nicht gerne, wirklich. Ich habe einfach keine andere Wahl, Scarlett." Im selben Moment kommt die Bedienung an unseren Tisch.

"Guten Tag, Wisst ihr schon, was ihr trinken wollt?" Die Kellnerin ist ungefähr in meinem Alter und vergöttert Logan mit ihren Augen. War ja klar.

"Ja. Für mich einen schwarzen Kaffee und für die Dame einen Cappuccino mit Sojamilch.", erklärt mein Gegenüber und wirf dem Mädchen ein anzügliches Lächeln zu, worauf sie errötet und mit einem "Kommt sofort." hinter dem Tresen verschwindet.

Verwundert ziehe ich eine Augenbraue hoch. "Woher weißt du wie ich meinen Kaffee trinke?" Ich bin mir sicher, dass wir nie darüber gesprochen haben, geschweige denn zusammen einen Kaffe getrunken haben. Daran würde ich mich definitiv erinnern.

"Ich habe dich im Hilten beobachtet." Logan lehn sich nach vorne und dabei fällt ihm eine dunkelbraune Locke ins Gesicht. "Sojamilch? Ist doch abartig."

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