Kapitel 51

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Die letzten Tage sind wie im Fluge vergangen. Keine Ahnung wie, aber ich habe die restliche Woche überstanden, auch wenn ich jeden einzelnen Tag davon wie ein Geist herumgeschwirrt bin. In Gedanken bin ich ununterbrochen bei Oscar, Logan, Princeton und den Frauen, die durch Oscar missbraucht wurden. Solchen Personen würde ich liebend gerne in den Arsch treten, bis sie nie wieder aufstehen können.

Spencer hat natürlich bemerkt, dass etwas mit mir nicht stimmt. Wie auch, wenn ich vor wenigen Tagen erfahren habe, dass jemand, mit dem ich schon öfter in Kontakt stand, mit Menschenleben handelt.

Mittlerweile ist es bereits Freitag und heute Abend findet der Abschlussball statt. Ich kann es immer noch nicht glauben, dass meine Schulzeit nächste Woche endet. In der heutigen Nachte habe ich auch fast keinen Schlaf gefunden. Nachdem Kessi und Phil bei der Polizei waren, haben sie uns erzählt, dass sie gestern Nacht bei der Übergabe dabei gewesen waren. Mehr Informationen werde ich leider erst heute Abend erfahren. Beide stecken den kompletten vor- und nachmittag auf der Wache fest, aber anscheinend sieht es für uns gut aus. Für Oscar hingegen schlecht.

Heute findet nicht nur der Ball statt, heute ist auch das Referat mit Logan fällig. Gestern haben wir den Ablauf noch schnell übers Handy besprochen, sodass wir nachher einen soliden Vortag halten können. Ehrlich gesagt, habe ich etwas angst. Wir sind nicht ein einziges Mal unsere jeweiligen Unterlagen durchgegangen, sodass ich keinen Plan hab, was er dort vor der Klasse erzählen wird. Ich muss mich wohl oder übel überraschen lassen und hoffen.

Ich stehe gerade nach etwas essbaren suchend vor dem Kühlschrank, als Spencer in die Küche gelaufen kommt."Kann ich heute Abend nicht mitkommen?" Seit Tagen redet sie von nichts anderem mehr.

„In ein paar Jahren hast du deinen eigenen Abschlussball, du kannst heute nicht mitkommen. Tut mir echt leid."

„Schade", sagt meine kleine Schwester und zieht dabei einen Schmollmund. „Dann eben wenn ich selber mit der Schule fertig bin."

Da fällt mir etwas ein, was ich schon länger mit Spencer besprechen wollte. Dass keiner zu Hause ist, passt gerade ganz gut, weshalb ich die Gelegenheit nutze. „Setz dich mal hin."

Sie schaut mich fragend an. „Ist etwas passiert?"

„Nein, aber du weißt doch, dass es mein größter Traum ist, auf der Brown zu studieren. Zusammen mit Ivy.

„Natürlich, aber du gehst nach Harvard. Das tut mir echt leid für dich."

Ich schaue sie mit einem angespannten lächeln an. „Darüber will ich mit dir sprechen, denn das stimmt so nicht. Ich gehe nicht nach Harvard."

Ein strahlen huscht über ihre Gesichtszüge. „Haben Mom und Dad es dir endlich erlaubt?"

„Nein, das ist ja die Sache."

Ihr Grinsen verschwindet. „Dann verstehe ich es nicht."

Ich sollte es wie mit einem Pflaster machen. Schnell und schmerzlos. „Ich gehe nach Providence, ohne dass Mom und Dad es wissen. Mein Flug geht in einer Woche."

Stille. Meine Schwester schaut mich fassungslos an. Genau davor hatte ich immer angst. Dass sie mich nicht versteht und sauer ist. „Was? Das kannst du doch nicht machen."

„Doch. Wenn ich nach Harvard gehen würde, müsste ich auch bald ausziehen, daran ändert es nichts. Du bist die einzige hier, die davon weiß und so soll es auch bleiben. Bitte behalte dieses Geheimnis für dich."

Out Of The BlueWo Geschichten leben. Entdecke jetzt