76. Schlussstrich

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So, weiter mit Nicks und Franzis Gespräch!
Viel Spaß damit...wie auch immer, ist etwas kürzer❤️
My heart's already breaking, baby, go on, twist the knife

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Pov Franzi

,,Franzi...du kannst mir vertrauen, wirklich. Ich liebe dich und ich bin für dich da, wir können gerne über deine Gedanken und Ängste reden.", versuchte Nick es erneut mit wirklich verzweifeltem Unterton und ich zog kurz das Gesicht. Ich wollte nicht, dass er mir auch noch leid tat, eigentlich tat ich mir selbst genug leid. Es tat so weh, das hier durchzuziehen, aber ich wusste, dass ich musste. Ich konnte keine Beziehung mit jemandem führen, der mir so suspekt war, wie sich Harrys Bruder nunmal neuerdings für mich anfühlte.

,,Ich kann dir nicht vertrauen, wenn du mir nicht logisch erklären kannst, wieso du Harry nicht aus dieser Gefahr befreist, wieso du nicht dafür sorgst, dass er sicher ist und professionelle Hilfe bekommt. Ich kann dir auch nicht vertrauen, wenn klar ist, dass du in diese ganze Sache verstrickt bist, denn wieso sonst solltest du Derek decken und ihm in diesem Telefonat aus dem Patsche helfen? Wie kann ich dir bitte vertrauen, wenn du durchgängig lügst? Du verschwiegst mir zu viel, überschüttest mich gleichzeitig mit Liebe und wechselst zwischen deiner Identität als liebevollem Freund und völlig verwirrendem Typen, der sich seiner Loyalitäten nicht sicher ist. Was willst du eigentlich? Was sind deine Ziele, deine Prioritäten?"

Ich spürte die Tränen in meinen Augen brennen, als ich nicht weiter darüber nachdachte, was ich hier eigentlich sagte, sondern meinen Gefühlen freien lauf ließ. Ich sagte, was ich fühlte, was mich überwältigte und was mich davon abhielt, weiter für diese Liebe zu kämpfen. Ich wollte Antworten, ehrliche, aufrichtige Bewiese dafür, dass ich Nick doch vertrauen konnte. Aber die gab es wahrscheinlich nicht. Eben weil ich es nicht mehr konnte. Würde. Durfte.

Aber ich wollte ihm so verdammt gerne vertrauen, ich wollte meinen lieben Freund zurück, der die Leidenschaft zum Boxen mit mir teilte und sich nur für mich interessiert hatte - etwas, was nicht mal mein Vater mir gegenüber zeigen konnte.

Es sei den natürlich, das alles hier war nur eine Einbildung meinerseits und Nick hatte die ganze Zeit nur mit mir gespielt.

,,Ich...meine Prioritäten liegen bei den Menschen, die ich liebe!", empörte sich Nick mit etwas erhobener Stimme und ich schreckte ein wenig zurück. Sein dunkler Tonfall gefiel mir absolut nicht.

Bei den Menschen, die liebte also... Das merkte man ja. Ich schluckte die Tränen hinunter.

,,Wieso beschützt du Harry dann nicht?"

,,Ich tue mein Bestes, um für ihn da zu sein. Er braucht keinen Schutz, er ist ein Kind!"

,,Das widerspricht sich irgendwie.", sagte ich stirnrunzelnd und stierte zu dem Grünäugigen hinüber. Was für einen Sinn hatte seine Aussage bitte?!

Nick war vielleicht aus seiner Perspektive für Harry da, aber die beiden waren noch immer zerstritten und er tat nicht sein Bestes, wenn er die Vorwürfe, die längst bestätigt waren, nicht mal ernstnahm. Und natürlich war Harry erst heute erwachsen geworden, aber emotional war er wohl wirklich noch ein Kind...aber eben deshalb brauchte er doch Schutz!

Ich schniefte leise. Diese ganze Situation tat so verdammt weh, besonders da ich wusste, wie das hier ausgehen würde.
Trotzdem straffte ich die Schultern. Weinen konnte ich später, so weh das alles auch tat, ich wollte wenigstens noch einmal versuchen, an Informationen zu kommen.

,,Hör zu Franzi, sollte ich selbst irgendwelche Anzeichen für Gewalt von Derek gegenüber Harry sehen, dann würde ich mich sofort zwischen sie stellen. Aber ich bin von seiner Unschuld überzeugt!", wehrte sich Nick und klang so überzeugt, dass ich schluckte.

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