97. Percy; Chips; Australien

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Etwas kürzer. Entschuldigung, das hier wird nachts um 3 verfasst, ich nicht echt nicht auf der Höhe.
Hab euch lieb! Musstet ihr auch schon wieder in die Schule?
Live here in the moment

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Pov Louis

Franzi meinte, Harry bräuchte Zeit.

Ich würde mich am Liebsten selbst schlagen, weil ich nicht alleine auf diese Idee gekommen war. Denn wenn ich dieses Gespräch mit Haz geführt hätte, dann hätte ich ihn so lange unter Druck gesetzt, bis er gezwungenermaßen Ja gesagt hätte, das wusste ich. Und ich wusste, dass das verdammt falsch war.

Aber man konnte ja lernen, oder? Ich hoffte es. Ich wollte unbedingt lernen, weniger egozentrisch und immer umsichtiger zu werden. Ich wollte lernen, wie ich Harry glücklich machen konnte. Und ich war stolz auf diese zwar reichlich späte, aber wichtige Erkenntnis. Denn die würde Derek wohl nie haben.

Ich seufzte leise. Bedenkzeit also. Schön und gut, unterstütze ich ja jetzt auch, aber für mich war es dann doch irgendwie eher eine psychische Folter. Ich wollte einfach dieses Ja hören. Das würde mir zumindest einiges an Hoffnung für die Zukunft geben.

Es waren inzwischen nur noch fünf Tage bis zu den Studientagen, Harry schien die Bedenkzeit voll auszukosten. Allerdings hoffte ich nicht grundlos, denn auch seit seinem Gespräch mit Franzi schien er keinen Kontakt zu Derek zu haben. In der Schule blieb er offensichtlich immer an der Seite von einem von uns und ging seinem Freund - und seinem Bruder, dem kalten Herzensbrecher - konsequent aus dem Weg. Ich wusste, dass es ihm wehtat, Ich wusste, dass dieser stumme Streit dem friedliebenden Harry ordentlich zusetze. Aber er zog es stark durch und ich konnte nur stolz auf ihn sein. Das waren erste Schritte in die richtige Richtung, auch wenn Derek es ihm nicht leicht machte.

Das Arschloch suchte Kontakt zu Harry, wo er nur konnte. Natürlich hatte er irgendwo auch das Recht dazu, er war immerhin Haz fester Freund und der ignorierte ihn, aber Derek wusste ganz genau, was er getan hatte und warum er gemieden wurde. Er sollte froh sein, nicht schon längst angezeigt worden zu sein.

Ich wusste nicht genau, wie das möglich war, aber wann immer wir unterwegs waren, zum Einkaufen, zum Spazieren, zum Joggen oder in der Bahn, immer wieder tauchte Derek auf und versuchte, Haz anzuquatschen. Es war offensichtlich, dass die Fassade der Stärke, hinter der sich mein bester Freund versteckte, immer weiter bröckelte, aber bisher war er auf keinen Kontaktversuch eingegangen, zumindest soweit ich das wusste, seine sozialen Medien gab es ja auch noch. Und ich stalkte ihn nicht.

Immer, wenn ich Derek sah, brodelte die dunkle Wut in mir. Ich würde ihm nie verzeihen können, was er Harry angetan hatte und zusätzlich dazu kam auch noch der Hass von früher und der, der sich aktuell aufbaute. Meine Aggressionen bekam ich jedes Mal nur in den Zaum, weil ich wusste, dass sie Haz auch nicht helfen könnten. Und das Argument zog ziemlich gut. Für Harry. Scheiße war ich verknallt in den Jungen.

,,Lou!"

Besagter Junge lag grade neben mir auf dem Bett in Zayns Zimmer, das Lachen in seiner Stimme hörbar unterdrückend.
Ich hob meinen Blick vom mit Chipskrümeln bedeckten Boden und schielte zu meinem besten Freund hinüber. Der Lockenkopf lag nicht wie ich bäuchlings hier, sondern hatte sich auf den Rücken gedreht, um sich irgendetwas auf seinem Handy anzusehen, was scheinbar irgendwie lustig sein musste. Das Grinsen, was sein Gesicht zierte, küsste die Schmetterlinge in meinem Magen wach. Ich sah Haz einfach gerne glücklich, auch wenn das in letzter Zeit wirklich selten war.

,,Was ist es, Hazza?"

,,Schau dir das mal an!", giggelte der Angesprochene begeistert und wedelte mit seinem Handy vor meine Nase herum, soweit es ihm seine Position ermöglichte. Seufzend ergab ich mich und wälzte mich ebenfalls auf den Rücken, um das Gerät in die Hand zu nehmen.

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