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70. Die Liebesbotin names Dahlie

Next one ❤️
Omg, 70 Kapitel...das ist so unwirklich! Danke für die Unterstützung...ohne euch wäre diese Story vielleicht nie bis hier gekommen!
Viel Spaß damit! Hab euch lieb, ihr seid wundervoll!
Harry Pov :)
Mistaking love fordert lust
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Pov Harry

Am nächsten Morgen wurde ich durch ein lautes Türknallen eher unsanft aus meinem unruhigen Halbschlaf gerissen, in dem ich die Nacht über gefangen gewesen war.

Mein Körper fühlte sich an, als sei ich unter ein Auto geraten. Gerädert, ja, ein gutes Wort für mein derzeitiges Befinden. Ich hatte dank der Medikamente zwar Schmerzen - ich sollte die Heilung schließlich mitbekommen - aber es war durchaus erträglich, solange ich still liegen blieb. Mein Hals allerdings schien zugeschnürt und angeschwollen, das Atmen fiel mir schwer und Schlucken sowie jede Form des Redens, selbst wenn ich nur leise grunzte, war höllisch unangenehm.

Ein Auto war daran aber nicht schuld.

Ich schluckte, als mir dieser Gedanke kam. Sofort spürte ich meinen empfindlichen Hals schmerzen und besann mich zur Ruhe. Zum Nachdenken hatte ich noch genügend Zeit, dessen war ich mir sicher.

,,Aufwachen! Gleich gibt es Frühstück!", rief die blonde Schwester, welche schon gestern Abend dafür zuständig gewesen war, mir Schmerzmittel zu besorgen, nun übertrieben motiviert und marschierte ins Zimmer, um die hässlich gestreiften Vorgänge vor den Fenstern, die sowieso kaum Licht abhielten, zurückzuziehen.

Ein Blick auf die Stadt zeigte mir, dass es noch früh am Morgen sein musste. Die Dämmerung war voll im Gange, der Himmel noch verdunkelt und so wolkenverhangen, dass kaum eine Handvoll Sonnenstrahlen zu mir ins Zimmer vordringen konnten. Ich hatte keine Uhr vor Augen, aber ich war mir sicher, dass die anderen noch nicht in der Schule saßen.

Die Anderen. Meine Freunde. Gestern Abend waren sie alle sofort hier gewesen, um nach mir zu sehen. Franzi, Nils, Emma. Zayn, Louis, Niall, Liam. Liam. Da war eine Junge an seiner Seite gewesen, an den ich mich nicht erinnern konnte. Ob mein Kumpel jetzt einen festen Freund hatte? Ich wünschte es ihm jedenfalls - Liam hatte alles Glück auf Erden verdient. Und dass ich ihn und seinen Freund gestern nicht ordentlich beglückwünscht hatte ärgerte mich ziemlich. Aber ich hatte mich einfach nicht auf den Fremden konzentrieren können. Alles, was ich wahrgenommen hatte, war Dereks überwältigende Präsenz gewesen, die stets in meinem Rücken auszumachen war. Dass auch mein Bruder seine Blicke nicht hatte unterlassen können, war ein weiterer Faktor für mich gewesen, den ich bewältigen musste.

Louis wunderschöne Augen in diesem unvergleichbaren Blauton hatten mir da auch nicht lange weiterhelfen können. Als Derek meine Hand ergriffen hatte, war mein einziger Wunsch gewesen, für immer zu verschwinden. Leider war das Leben aber kein Wunschkonzert und es hatte sich kein bodenloses Loch unter mir aufgetan, um mich aus der Situation zu reißen. Wäre auch zu einfach gewesen.

Ich musste fast Grinsen, als ich meinen Gedankengang bemerkte. Als wäre irgendetwas jemals einfach verlaufen.

,,Gut geschlafen?", fragte mich die Schwester nun, während sie das Fenster zum Lüften aufriss und einen Blick hinaus warf. Eine einzelne blonde Strähne hatte sich aus ihrem Zopf gelöst und baumelte in ihrem Gesicht herum, was ihr fast ein jugendliches Aussehen verlieh . Entnervt wischte die Krankenschwester das Haar jedoch aus ihren Augen und rückte sich die Brille zurecht, bevor sie mir ein zugegebenermaßen wirklich freundliches Lächeln schenkte.

Ich lächelte so höflich wie möglich zurück und räusperte mich, um der jungen Frau wenigstens eine kurze Antwort zu geben, wo sie doch gefragt hatte, da ging der Blondine wohl auf, dass ich ein Sprechverbot aufgebürdet bekommen hatte. Auch wenn ich das bisher herzlich ignoriert hatte.