Give us a chonce

86. Ich weiß...

So, ich hab ehrlich gesagt aktuell große Schwierigkeiten, mich auszudrücken. Ich denke, das merkt man, aber ich versuche trotzdem, das Kapitel hier zu schreiben. Love you all!
Now we can finally have a conversation

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Pov Franzi

Als die Tür hinter Roman zuschlug, war uns allen klar, dass wir jetzt miteinander reden mussten. Zusammen. Offen. Ehrlich.

Die Stimmung wurde mit jeder verstreichenden Sekunde drückender und unangenehmer, während wir uns alle schweigend anstarrten. Seit zwei Wochen nun war dieses Gespräch fällig. Seit zwei Wochen wussten wir alle, dass Derek Harry verletzt hatte und doch war es bisher nicht zu einem klärenden Gespräch gekommen. Wir mussten Harry sagen, dass es so nicht weiterging. Und vielleicht mal generell offener miteinander umgehen. Immerhin gab es hier deutlich zu viele Geheimnisse.

Liam öffnete ein paar mal den Mund, er sah aus wie ein Fisch auf dem Trockenen, der nach Atem rang. Ich seufzte. Sah so aus, als müsste ich hier mal die Zügel in die Hand nehmen und einen Anfang machen.

,,Harry...", setzte ich an, wurde allerdings sofort von eben diesem unterbrochen.

,,Schon gut. Ich weiß.", seufzte er und schob sich mit einer fahrigen Bewegung die Locken aus den Augen, bevor er als Erster Richtung Wohnzimmer stolperte. Ich schluckte und schielte zu Liam, der mit den Schultern zuckte. Wir setzten uns ebenfalls in Bewegung. Die ganze Atmosphäre war aufgeladen mit Unsicherheit und Nervosität - ich konnte die Luft um uns herum fast schon als elektrisch aufgeladen bezeichnen.

Schließlich saßen wir alle Acht unsicher auf den Polstern im Wohnzimmer. Keiner wusste genau, was jetzt ein guter Beginn wäre oder wo wir überhaupt anfangen sollten...da war zu viel, was geklärt werden musste und keiner von uns war in irgendeiner Weise vertraut mit dem Thema.

Die paar YouTube-Videos und Artikel, die ich durchgesehen hatte, halfen da auch eher weniger. Aber was ich im Internet gelernt hatte, war, dass Harry grade keine Bedrängnis oder Druck unsererseits brauchte, sondern ein offenes Ohr und eine nach seinen Bedürfnissen ausgerichtete Unterstützung. Ihn jetzt mit irgendwelchen Forderungen wie Trenn dich einfach von ihm zu konfrontieren, wäre fatal, auch wenn es das war, was jeder von uns wollte. Er würde vermutlich bald auf Durchzug schalten und helfen würden ihm irgendwelche Vorgaben von uns nicht...der Schritt der Trennung musste von ihm kommen.

,,Du weißt das sicher schon, aber wir sind uns alle im Klaren darüber, dass Derek dich schlägt, Haz. Nur damit wir auf dem selben Stand sind...er hat es sogar indirekt, gut, sagen wir eindeutig, zugegeben. Wir hatten ein kurzes Gespräch, nachdem du eingewiesen wurdest.", erklärte Liam und brach damit die Stille im Zimmer, die jeden von uns so schrecklich nervös gemacht hatte.

Ich biss mir auf die Unterlippe. Stimmt. Offenheit, danke Liam.

,,Ja, ich weiß.", hauchte Harry leise .

,,Er hat dich also so zugerichtet, dass du ins Krankenhaus musstest?", fragte Emma rückversichernd etwas, was wir längst wussten. Aber vielleicht bekam sie Haz so zum Reden. Außerdem sollte er entscheiden können, was er überhaupt sagen wollte...und wir konnten wohl trotz der offensichtlichen Lage keine Tatsachen festlegen. Das oblag ihm. Ihm allein. Egal, was wir glauben zu wissen.

,,Das eine Mal, ja.", murmelte Harry jetzt und ich sah, wie er rot anlief. Das wäre vermutlich in anderem Zusammenhang niedlich, aber jetzt erinnerte es mich nur daran, wie wenig er sich selbst die Gewalt, die Derek ausübte, eingestand. Oder zumindest eingestanden hatte, als ich vor Wochen mit ihm über meine Sorgen gesprochen hatte und mit der Tür ins Haus gefallen war. Ich seufzte.