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,,can someone please be proud of me like fuck i'm trying."
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𝐏𝐄𝐑𝐅𝐄𝐊𝐓 𝐀𝐁𝐄𝐑 𝐕𝐄𝐑𝐇𝐀𝐒𝐒𝐓
Winter 1978
,,Regulus du hast nicht mehr viel Zeit" meinte Aurora.
,,Ich hab noch 2 Stunden!" entgegnete er und bereute es, ihre Hilfe angenommen zu haben.
,,1 Stunde 58 Minuten und 10 Sekunden. Jetzt nur noch 6" korrigierte die Slytherin ihn. Eigentlich war sie nicht so, wie jetzt gerade, aber es bereitete ihr irgendwo ein Vergnügen, Regulus zu ärgern. Sie wusste nicht einmal warum, weil sie normalerweise niemanden ärgerte, auch wenn es nur ein Spaß war.
,,Ich habe noch nie eine so anstrengende Person wie dich getroffen" murmelte er. Erneut tunkte er seine Feder in das Tintenglas.
Wenige Minuten später war er auch schon zwei Kapitel weiter. Durch den ständigen Druck, den er durch Auroras Anwesenheit hatte, fiel ihm die Arbeit so viel schwerer. Er musste selbst jetzt noch perfekt spielen, obwohl er furchtbar erschöpft war. Aber es war so, wie seine Eltern immer sagten: Bewahre den Ruf, nur so bekommst du den besseren Beruf.
,,Du hast noch 94 Minuten und musst noch drei Inhaltsverzeichnisse ausfüllen" sagte sie unkonzentriert.
,,Du musst hier nicht bleiben" meinte Regulus freundlich.
,,Ich bleib aber", gähnte sie.
,,Nein, geh ruhig", drängte Regulus nun.
,,Sag mal willst du mich loswerden?"
,,Ich meine nur das..."
,,Du kannst später meinen, denken oder was auch immer. Jetzt machst du erstmal deine Aufgabe fertig!" unterbrach Aurora ihn.
,,Hat dir eigentlich niemand beigebracht, dass Unterbrechen unhöflich ist?", sagte der Slytherin und nahm die Feder in seine immer noch schmerzende Hand. Dann begann er auch wieder zu schreiben, in der Hoffnung, so schnell es geht von Aurora wegzukommen. Sie war ihm suspekt. Ihre ganze Art war ihm suspekt.
Sie war nicht besonders beliebt aber wurde von vielen gemocht. Dass sie in Slytherin war wunderte ihn noch immer. Es passte nicht, sie hätte in jedes Haus gepasst außer Slytherin. Er war sich sicher, dass der Hut einen Fehler gemacht hatte.
Ebenso neidete er ihr Leben. Sie hatte Freunde, eine halbwegs gewaltfreie Erziehung. Wo war da die Gerechtigkeit? Er wurde gefoltert und ständig kontrolliert. Und trotzdem hatten sie in den selben Kreisen dasselbe Ansehen. Vielleicht sogar das schlechtere Ansehen, nur weil sein Bruder ein egoistischer Idiot war.
Sirius Black, der Versager als Sohn, aber der Gewinner der Herzen. So zumindest sprach man über ihn. Er hatte Charme, sah gut aus, wusste mit Worten umzugehen und war willensstark, alles was die Leute liebten.
Regulus Black, der perfekte Sohn, aber ein kaltblütiger Slytherin. So zumindest sprach man über ihn. Er war Intelligent, war Reinblutsfanatiker, war höflich und richtete sich nach allem, was seine Eltern ihm sagten, alles was die meisten Leute verabscheuten.
So dachte Regulus zumindest und er hasste sich manchmal dafür, damals nicht einfach mitgegangen zu sein. Vielleicht würde er dann auch geliebt werden? Aber so war er nicht, er war schwach und eine Marionette seiner Eltern. Er hatte es nicht verdient geliebt zu werden, dafür müsste er erst eine große Tat vollbringen, sich beweisen. Und das würde er. Er würde große Taten vollbringen, doch wird ihn keiner dafür Lieben. Nein, er wird weiterhin verabscheut werden. Wenn nicht sogar mehr als früher. Das wusste er und er hatte sich irgendwie damit abgefunden.
,,Black ist alles gut?" fragte Aurora ihn.
Verwirrt sah er sie an. ,,Was soll denn nicht stimmen?"
,,Du starrst so"
,,Wie bitte?"
,,Du starrst die Wand so an", Aurora bemerkte, wie dumm sie wahrscheinlich klang und versuchte es zu überlachen. Es war unhöflich jemanden aufs Starren hinzuweisen, sagte ihre Mutter und dennoch tat sie es immer wieder. Sie wollte einem eigentlich nur helfen, falls diese Person etwas belastet, aber drückte sich oftmals falsch aus.
,,Ich weiß, aber ich sehe kein Problem darin. Ebenso bitte ich dich jetzt freundlich zu gehen, weil es mich im Lernprozess stört."
Sie nickte ein wenig überrumpelt. Wieso störte sie ihn im Lernprozess? Sie hatte ihm schließlich geholfen, er könnte wenigstens Danke sagen.
Regulus sah ihr dabei zu, wie sie ihre Feder, einige Blätter zusammen sammelte und sich dann erhob.
,,Wir sehen uns dann", verabschiedete sie sich geknickt. Sie kam sich dumm vor, ihre Mutter hatte es ihr immer wieder eingetrichtert und trotzdem lernte sie es nicht. Sie hatte oft gedacht, dass ihre Eltern Schwachsinn redeten, aber im Grunde hatten sie recht. Sie hatte schon viel früher aufhören müssen so zu sein, wie sie war. Sie hielt sich dafür in den falschen Kreisen auf. Bei Yuna und Leonora durfte sie so sein, aber sonst musste sie lernen, anders zu werden.
Sie würde auch gar nicht bestreiten, dass es sie irgendwo kränkte, dass Regulus sie nicht um sich haben wollte. Wer würde das schon mögen? Aber seine Worte hatten nochmal einen anderen Effekt auf sie, weil sie müde war. Müdigkeit verleitet sie dazu, schneller gekrängt, traurig oder verletzt zu sein. Sie hasste diese Eigenschaft an sich, konnte sie jedoch recht gut verdrängen. Sie zeigten sich bei ihr dann nicht durchs Weinen, sondern durch irgendwelche dummen Randbemerkungen.
Müde ließ sie sich auf das zugeschneite Gras fallen. Und nahm den Schnee in Gedanken in die Hand und formte daraus ein Herz. Es hatte nichts mit Regulus zutun, sie tat dies immer wenn sie im Schnee saß.
Mal war es ein Herz, mal ein Viereck, ein A. Oft wusste sie gar nicht, was sie machte, bis es dann fertig war.
Sie sah sich das Herz noch einmal genauer an, viele würden es wahrscheinlich nicht mal als eines sehen. Es hatte eine Handgröße und ungleiche Bögen.
Sie legte das Herz neben sich ab und sie sah, wie es zerbrach. Kurz bemitleidete sie das Herz, rief sich dann aber in Gedanken, dass es nur Schnee war.
Damals wusste sie noch nicht, dass ihr Herz ebenso brechen würde und eine eisige Kälte hinterlassen würde, genauso wie der Schnee es auf ihren roten Fingern tat.
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✔ 𝐃𝐎𝐔𝐁𝐋𝐄 𝐏𝐄𝐑𝐅𝐄𝐂𝐓|| 𝐫𝐞𝐠𝐮𝐥𝐮𝐬 𝐛𝐥𝐚𝐜𝐤
Fanfic𝐃𝐎𝐔𝐁𝐋𝐄 𝐏𝐄𝐑𝐅𝐄𝐂𝐓|| Regulus Black lebte im Perfektionismus, sein Auftreten musste perfekt sein, sein Lächeln, seine Noten, seine Quidditch Künste und seine Ordnung, alles musste perfekt sein. Ja sogar er musste perfekt sein. Er war wie...