Ich klingelte. Sofort öffnete Ardy mir die Tür.
"Taddl ist schon ganz nervös! Er will unbedingt wissen, was heute passiert", flüsterte er, wahrscheinlich aufgeregter als Taddl oder ich.
"Ich bin mindestens genauso aufgeregt", flüsterte ich zurück.
"Das glaub ich nicht", kicherte er. "Komm rein." Mit einem endlos schnell klopfenden Herzen betrat ich die Wohnung.
"Wo ist er?", fragte ich leise.
"Im Schlafzimmer. Geh' ins Wohnzimmer, ich hole ihn."
"Okay." Ardy war kurz davor an Taddls Schlafzimmertür zu klopfen. "Ardy?", fragte ich noch schnell.
"Ja?"
"Du lässt uns aber gleich alleine oder?"
"Natürlich!", lachte er, aber sein Lächeln wirkte ironisch. Nachdem ich misstrauisch eine Augenbraue hochzog, sagte er ernst: "Nein, wirklich. Ich habe selbst noch eine Verabredung. Jetzt geh' schon ins Wohnzimmer." Ich tat, was er gesagt hatte und setzte mich auf die Couch im Wohnzimmer. Mein Herz pulsierte wie verrückt, sodass ich Angst hatte, zusammenzuklappen. Die Glastür, die zum Wohnzimmer führte, wurde aufgemacht und im Türrahmen stand Taddl. Mein Herz drehte durch. Es würde jeden Moment aus meiner Brust springen.
"Jessica?", hauchte er überrascht. Sein Blick lag schwer auf mir. Seine Augen waren ein wenig geweitet, sein Mund leicht geöffnet.
"Taddl", fiepte ich leise. Er schloss die Tür und kam langsam auf mich zu. Dann setzte er sich neben mich. Vor Nervosität vergaß ich, wie man atmete.
"Hi", sagte er überrascht. Taddl sah wunderschön aus. Seine Haare, sein Gesicht mit seinen Augen, seinem Mund... Alles war perfekt.
"Hallo", erwiderte ich.
"Was machst du hier?", fragte er leise.
"Ich wollte mich unter anderem bei dir entschuldigen", meinte ich bedrückt und rückte näher an ihn heran.
"Du dich bei mir?"
"Ja. Mein Verhalten von gestern war wirklich nicht angemessen. Einfach so abzuhauen, wegzulaufen und dich alleine zu lassen...", ich zögerte, "Das war wirklich nicht richtig. Tut mir leid."
"Jessica", seufzte er. "Mir tut alles noch mehr leid. Ich bin viel zu schnell an das Ganze rangegangen. Ich hätte dich nach deiner Ansicht fragen sollen, denn du wolltest das Alles bestimmt nicht. Ich meine..."
"Hey. Stopp", unterbrach ich ihn. "Hör auf, so einen Mist zu reden. Ich wollte es mindestens genauso stark, wie du. Vielleicht hab ich das nicht so gezeigt, aber in meinem Unterbewusstsein wollte ich es, okay?", meinte ich und versuchte meine Tränen zurückzuhalten. Ich fühlte mich unglaublich schuldig. Leicht ängstlich schaute ich ihn an. Er blickte traurig zurück.
"Okay", sagte er nur. "Und was wird aus uns?", fragte er.
"Weiß ich nicht", antwortete ich. "Aber weißt du, was ich weiß?"
"Was denn?", fragte er neugierig. Ich legte meine Hände behutsam an seinen Hals, schloss die Augen und küsste ihn zärtlich und sanft auf den Mund. Erleichtert erwiderte er und wir küssten uns eine Weile. Mit der Zeit wurde der Kuss leidenschaftlicher und romantischer. Irgendwann lösten wir uns voneinander und schauten uns an.
"Das war mir Abstand der schönste Kuss aller Zeiten", murmelte ich und strich meine Haare aus meinem Gesicht. Verliebt schaute er mich an.
"Du bist echt unglaublich", nuschelte er und streichelte meine Wange."Wollen wir Youtube Videos gucken?", fragte ich nach einer Weile, da die Situation irgendwie unangenehm wurde.
"Gerne", antwortete er und holte sein Laptop. Er zog die Videos vom Laptop über einen USB-Stick auf den Fernseher und setzte sich wieder zu mir. "Na komm", meinte er und zog mich zu sich.
Den restlichen Tag schauten wir Youtube-Videos, kuschelten und redeten. Dieser Tag war trotz seiner Einfachheit perfekt.
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Zeit zu gehen
RomanceJessica hat kein leichtes Leben. Sie ist schon seit längerer Zeit mit ein paar Youtubern befreundet, aber bisher hatte sie immer versucht, nicht in den Videos aufzutreten und bekannt zu werden. Allerdings verändert sich ihr ganzes Leben, als jemand...