Kapitel 36

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Ich zuckte zusammen. An meinem Hals lag sanft ein scharfes, großes Messer. Ich hielt die Luft an.
"Guten Abend, Madame. Was hält dich so spät in Miami Downtown?", fragte mich eine tiefe, böse Stimme. Diese Stimme musste einem Mann gehören.
"Ich... war mit meinen Freunden unterwegs und habe sie verloren", antwortete ich vorerst ruhig und versuchte das Gesicht des Mannes zu erkennen, da es durch eine Kapuze, die einen tiefen Schatten warf, verdeckt wurde.
"Aha. Und das ist keinem deiner Freunde aufgefallen?", fragte der Mann schärfer und zog mich am Kragen hoch.
"Anscheinend nicht", murmelte ich und schaute ihn ängstlich an.
"Bedauerlich", sagte er und ließ mich fallen. Ich landete auf dem harten Boden, tat mir aber nicht weh. "Bist du nicht dieses Mädchen, dass mit... wie heißt er noch gleich... Taddl befreundet ist?", fragte er und kniete sich vor mich. Ich konnte erkennen, dass seine Augen giftgrün waren. Was hatte dieser Mann nur mit mir vor?
"Ja", nuschelte ich und rückte ein Stück zurück.
"Interessant", lachte er. Sofort zog er mich an meinen Beinen zurück.
"Woher kennen Sie ihn?"
"Internet!", lachte er. "Seid ihr gute Freunde?"
"Sehr gute, aber ich wüsste nicht, was Sie das..."
"Pscht!", unterbrach er mich und hob mich wieder am Kragen hoch, sodass ich in der Luft baumelte. "Hast du eine Idee, warum ich dich das frage?"
"Nein. Wieso fragen Sie mich denn?", wollte ich wissen. Obwohl er mich duzte, behielt ich Respekt und siezte ihn.
"Denk mal nach!", rief er wütend und warf mich gegen eine Wand. Zum Glück prallte ich so auf, dass ich mir nur den Kopf leicht anstieß.
"Vielleicht, weil Sie ein neugieriger Mensch sind", antwortete ich. Dieser Typ ging mir auf die Nerven und er sollte keinesfalls merken, dass ich sogar ein bisschen Angst vor ihm hatte. Vielleicht würde er so einfach abziehen und mich in Ruhe lassen.
"Falsch!", lachte er mit einer psychopathischen Lache.
"Ähm..." Auf allen vieren krabbelte er wie ein Bekloppter zu mir und machte kurz vor meinem Gesicht halt. Dann rappelte er sich auf und zog mich wieder hoch.
"Du bist in Miami Downtown. Nach 18 Uhr und du findest es, obwohl es dir mehrmals gesagt wurde, nicht gefährlich, alleine herumzustreunern? Dummes Kind! Weißt du auch, warum Miami Downtown so gefährlich ist?", fragte er mit einem sehr gefährlichen Unterton. Schnell schüttelte ich den Kopf.
"Weil überall Räuber, Schläger, Pädophile, Mörder und sexuell gewalttätige Menschen herumrennen!", schrie er und warf mich wieder gegen eine Wand. Diesmal tat ich mir mehr weh.
"Und weißt du was? Du hast echt Glück, dass du an mich geraten bist. Ich werde dich nämlich erst zusammenschlagen, dann vergewaltigen, damit du nicht alles mitbekommst, danach schön umbringen, damit du nicht petzen kannst und den Schmerz nicht mehr ertragen musst und bevor ich weggehe, möchte ich dich auch noch ausrauben, denn dann brauchst du die Sachen eh nicht mehr. Ist das nicht schön?" Er zog seine Kapuze vom Kopf und kam langsam zu mir.
"Wissen Sie, ihre Pläne sind wirklich toll, aber könnten Sie die eventuell an jemand anderem verrichten?", fragte ich höflich und schaute mich ängstlich um. In meiner Nähe lag eine große Flasche. Wenn ich die bekommen würde, könnte ich ihn ablenken, fliehen und nach Taddl rufen.
"Tut mir leid. Du bist leider gerade zu perfekt für diesen Plan, denn da du so zierlich bist, kannst du dich nicht wehren!", lachte er und krempelte seine Jacke hoch. Langsam rückte ich zur Flasche. "Dem armen Taddl wird es sehr wehtun, wenn er nur deine verkümmerte Leiche sieht", murmelte er und lachte grausam.
"Darf ich denn wenigstens versuchen, mich zu wehren?", fragte ich und griff unbemerkt die Flasche.
"Natürlich! Dann wird's umso lustiger!" Ich stand auf und schlug ihm mit voller Kraft die Flasche auf den Kopf, sodass diese zersplitterte. Der Mann war nun kurz abgelenkt. Das war meine Chance. Ich rannte so schnell ich konnte weg und schrie aus vollster Seele Taddls Namen.
"Taddl!", schrie ich, langsam kamen mir die Tränen. Er musste mich doch hören! Oder jemand anderes!
"Du kleines Mistvieh, dich krieg ich noch!", brüllte der Mann und stürzte sich auf mich. Sofort prügelte er auf mich ein. Ich schrie Taddls Namen noch lauter, doch langsam verschwamm alles durch meine Tränen. Ich versuchte mich zu wehren, diesen Mann von mir herunter zu schubsen, doch er bewegte sich keinen Zentimeter. Er schlug weiter auf mich ein. Die Schläge schmerzten nicht. Mein Herz war es, das schmerzte. Taddl, Felix... Ardy, Izzi, Simon und Caty... Sie wären alle so traurig und würden sich Vorwürfe machen. Dabei war es meine Schuld.
"Taddl!", schrie ich noch ein letztes Mal. Plötzlich wurde es über mir leichter. Ich versuchte durch meinen verschwommenen Blick zu erkennen, was passiert war. Taddl war wirklich gekommen.
"Taddl!", weinte ich überglücklich. Doch was ich danach erst sah, war, dass er gegen diesen Mann kämpfte. Taddl tat ihm genau das an, was dieser Mann mir angetan hatte. Der Mann bekam tausende von Schlägen ab, bis er Blut spuckte.
"Die Polizei kommt gleich und wird Sie mieses, dreckiges Schwein abführen!", sagte Taddl voller Hass und trat dem Mann noch ein Mal ins Gesicht. Schmerzerfüllt stöhnte der Mann auf. Dann kam Taddl zu mir. Er kniete sich neben mich und fing an zu weinen. Ja. Er weinte. Seinetwegen fing ich dann auch an zu weinen.

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Bald wird es nicht mehr weitergehen. Ich habe momentan einfach eine Schreibblockade, zu viel Stress, keine Motivation ... Ich habe noch 9-10 weitere Kapitel, doch wenn sich mein Befinden nicht verbessert, wird es erst mal nicht weitergehen. Tut mir leid.

Fürs nächste Kapitel braucht dieses hier 8 Likes 💎✨

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