Kapitel 45

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"Was ist das?", fragte ich Ardy. Er faltete den Gegenstand auseinander und hielt mir dann einen schwarzen Pullover mit der Aufschrift »Brudi« hin. "Den kann ich unmöglich annehmen", winkte ich ab und hielt schützend die Hände vor mich.
"Jetzt nimm ihn schon", sagte Ardy bestimmt. Ich lächelte verschlagen und nahm ihm den Pullover ab.
"Danke", sagte ich und umarmte ihn.
"Immer wieder gerne", lachte er. Doch auf ein Mal wurde es ernst im Raum.
"Der Grund warum du eigentlich hier bist...", fing Izzi an. "Es war nicht okay von dir, dass du Taddl so auf der Bühne überfallen hast und ihn vor allen Menschen geküsst hast. Jessica, siehst du nicht, wie solche Kleinigkeiten Felix zerstören? Du liebst ihn doch genauso viel wie Taddl, doch das zeigst du ihm schon lange nicht mehr. Felix ist am Boden zerstört, es zerreißt ihm das Herz, wie du mit ihm umgehst. Merkst du das denn gar nicht?", redete Izzi auf mich ein. Erstaunt über seine Aktion schaute ich auf den Boden. Was sollte ich dazu denn jetzt auch noch sagen? Ich konnte mich nicht rechtfertigen oder herausreden, Izzi hatte ja total recht mit dem, was er sagte. "Hörst du mir überhaupt zu?", fragte er wütend.
"Ja, ich höre dir zu", murmelte ich.
"Warum antwortest du dann nicht?", wollte er wissen. Dieser Izzi, wie er gerade lebte, war nicht der, den ich kannte. "Antworte mir!", rief er wütend.
"Izzi, jetzt beruhig dich doch mal", hielt Ardy ihn endlich zurück. Das hatte aber gedauert.
"Du hast recht, Izzi. Das war nicht okay von mir. Ich sehe meine Fehler ein und versuche es nächstes Mal besser zu machen. Ich werde versuchen, Felix mehr Aufmerksamkeit zu schenken und ihm zu beweisen, dass er noch eine Chance hat", antwortete ich ihm dann ohne Betonung. In meinen Augen sammelten sich Tränen. Jetzt nicht heulen, Jessica. Wie peinlich wäre das denn?
"Ich sehe, dass du den Tränen nah bist", flüsterte Ardy betreten. "Izzi, ich glaube, du solltest dich auch entschuldigen", meinte er.
"Es tut mir leid Jessica. Doch noch mehr tut mir Felix leid, der das alles ertragen muss. Er ist so fertig und traurig. Es tut mir einfach im Herzen weh zu sehen, wie mein bester Freund an dem Liebeskummer nahezu erstickt", deutete Izzi an.
"Das hat's jetzt nicht besser gemacht. Da steckte schon wieder ein Vorwurf drinnen", murmelte ich und wollte aufstehen, um zu gehen. Diese ganze Geschichte machte mich doch nicht weniger fertig, als Felix. Felix musste sich doch nicht entscheiden. Oder Taddl. Taddl auch nicht. Ich war es, die sich entscheiden musste. Die beiden hatten doch eigentlich leichtes Spiel!
"Bleib doch noch. Ich hab noch ein paar Fragen", meinte Ardy. Solange Ardy es sagte, würde ich es befolgen. Doch für Izzi würde ich heute Abend gar nichts mehr tun. Ich ließ mich also wieder aufs Bett fallen und schaute ihn an.
"Erzähl mal, was Mädchen an einem Jungen gut finden", forderte Ardy mich auf.
"Wieso das denn?"
"Interesse."
"Ardy, gibt es etwas, das ich wissen sollte?", fragte ich bestimmt.
"Nicht das ich wüsste", antwortete er und grinste. Ich zählte ihm also einige Punkte auf. Zum Beispiel, dass Mädchen es liebten, in den viel zu großen Pullovern ihrer Freunde herumzulaufen. Mädchen liebten es, wenn der Junge gut roch. Und so weiter.
"Das ist ja mal interessant zu wissen", bemerkte Ardy.
"Aber wieso willst du das überhaupt wissen?", fragte ich noch ein Mal.
"Ich habe jemanden kennengelernt", erzählte er.
"Jetzt wird's spannend!", rief ich. Und dann wollte Ardy auspacken.

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