Kapitel 29

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Ich räusperte mich und schaute die beiden nacheinander genau an. Felix sah tiefentspannt aus, während Taddl das Zimmer mit misstrauischen Blicken begutachtete.
"Wer schläft jetzt wo?", fragte ich leise.
"Die beste Idee wäre es, wenn du im Einzelbett schläfst und Felix und ich im Doppelbett", sagte Taddl. "Dann hat niemand etwas von dir", fügte er sehr leise hinzu.
"Ich will aber nicht alleine am Ende des Raumes schlafen", protestierte ich, auch wenn ich den Sinn seiner Aussage verstanden hatte. Er wollte jeden Stress vermeiden.
"Dann schlaf' ich eben im Einzelbett", meinte er dann widerwillig und stellte sein Gepäck vor das Einzelbett. Ich warf ihm einen sehr dankbaren Blick zu.
"Ich schlaf an der Fensterseite", sagte Felix und stellte sein Gepäck an die rechte Betthälfte. Mein Gepäck wurde von mir an die linke Betthälfte gestellt.
"Auspacken können wir später", meinte ich und nahm mein Longboard. "Kommt ihr?" Die beiden Jungs sprangen auf, nahmen ihre Longboards und folgten mir in die Lobby, in der wir uns mit den anderen treffen wollten. Die anderen warteten schon. Als sie uns sahen, kamen sie zu uns. Zusammen gingen wir nach draußen in die Hitze und starteten eine kleine Rundtour ums Hotel herum. Simon und Caty hielten sich eher hinten, Ardy fuhr vorne, Izzi ein paar Meter hinter ihm und in der theoretischen Mitte fuhren Taddl, Felix und ich. Mich hätte es bei deren Blickwechseln nicht gewundert, wenn sie die Wahrheit schon gewusst hätten. Aber das taten sie nicht, denn ich hatte ihnen nichts erzählt. Und Ardy traute ich soviel zu, dass ich ihm nicht unterstellen würde, er habe geplaudert.

"Lasst uns zurück fahren", rief Ardy laut, damit die Turteltäubchen Caty und Simon es auch mitbekamen. "Hier kommt nichts mehr", fügte er hinzu. Wir drehten um und fuhren zurück zum Hotel. Da es erst 14 Uhr (bzw. 2 pm) war, schlug ich vor, an den Strand zu gehen. Simon und Caty jedoch verzogen sich auf ihr Zimmer. Das hatte ich mir eigentlich anders vorgestellt mit der weiblichen Begleitung! Die Übrigen stimmten allerdings ein. Deshalb gingen wir kurz aufs Zimmer, um die Kleidung zu wechseln. Ich sprach mit Taddl und Felix ab, dass sie sich im Zimmer und ich mich im Badezimmer umziehen würde. Mit meinen Klamotten ging ich ins Bad und zog mich um. Dann gingen wir zusammen mit den anderen an den Strand und verbrachten dort den restlichen Tag.

Am Abend gingen wir teilweise getrennte Wege. Izzi, Simon, Taddl und Felix aßen in dem einen Restaurant, Caty, Ardy und ich in einem anderen. Ehrlich gesagt gefiel mir das ganz gut.
Caty holte sich am Buffet gerade Essen, als Ardy mich etwas fragte:
"Hast du dir schon überlegt, wem du's zuerst sagst? Und vor allem: wie?" Ich nippte unsicher an meinem Trinken.
"Zuerst wird's wohl Felix erfahren", meinte ich. "Wenn er sauer wird, kann er mit Taddl das Bett tauschen. Denn wenn Taddl es zuerst erfährt und dann Felix, wird Taddl bestimmt nicht mehr tauschen", fügte ich mit einem entstellten Blick hinzu. Ardy lachte.
"Und was sagst du ihm?"
"Das ist geheim", entgegnete ich.
"Ach", winkte er ab, "Ich wette du weißt es bloß noch nicht!"
"Oh doch, mein lieber Ardy", murmelte ich.

In der frühen Nacht, als wir alle auf den Zimmern waren und schlafen wollten, blieb ich wach. Ich konnte jetzt einfach nicht schlafen, ich musste es Felix sagen!
Zuerst schaute ich nach, ob Taddl auch wirklich schlief. Nicht, dass er aufwachte und Felix und ich plötzlich nicht da waren.
"Felix", flüsterte ich und versuchte, ihn sanft wach zu schütteln. Da dies nicht funktionierte, schüttelte ich ihn etwas härter. Auf ein Mal schreckte er hoch.
"Jessica!", fauchte er mich wütend an, beruhigte sich aber gleich wieder.
"Pscht!", zischte ich. "Komm' mal mit", murmelte ich und zog ihn aus dem Bett. Nachdem wir uns, erneut in getrennten Räumen, etwas Vernünftiges angezogen hatten, folgte er mir zum Strand.
Das Wasser glänzte in einem seichten blau und der Mond spiegelte sich auf der Oberfläche. Es sah traumhaft aus.
"Das ist... Wunderschön", flüsterte Felix bei diesem Anblick.
"Auf jeden Fall schöner, als das, was ich dir jetzt sagen möchte." Und dann fing ich an, ihm die ganze Wahrheit zu erzählen.

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Ich mag's, euch zu ärgern :D
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