Gandalf und ich ritten lange und schnell. Fírnen brauchte keine Pause und auch Gandalfs Pferd nicht. Genausowenig brauchten der Zauberer oder ich eine. So erreichten wir die Vorlande Erebors bereits einen halben Tag später und durchquerten Thal im gemächlichem Schritt.
"Ich erinnere mich noch an Thal, als es zerstört war", meinte plötzlich Gandalf und schaute sich um.
"Als die Schlacht hier tobte", murmelte er leise und erblickte kein einziges bekanntes Gesicht. Kleine Kinder liefen lachend vor und hinter uns über den Weg und ich konnte mir gar nicht vorstellen, dass diese Stadt einst von einem Drachen zerstört worden war.
Langsam verließen Gandalf und ich die Stadt wieder über eine Brücke und ritten einen sandigen Pfad entlang über einige Hügel bis wir auf einem von diesen stehenblieben.
"Warst du schonmal hier?", fragte Mithrandir neben mir und brachte mich zum lachen.
"Natürlich nicht, aber es ist atemberaubend", meinte ich begeistert und beobachtete die dunklen Bergspitzen, die sich hoch in den Himmel emporhoben, als wollten sie die Sonne berühren, die sich hinter Wolken versteckte.
Das Krächzen von Krähen drang an mein Ohr und ich erblickte einige der pechschwarzen Vögel am Himmel kreisend. Sie hielten Ausschau nach Nahrung für ihre Jungen.
Gandalf und ich ritten weiter. Neben dem Weg wuchsen Gräser und kleinere Sträucher. Vom Schlachtfeld, dass Gandalf mir als Gruselgeschichte immer beschrieben hatte, war nichts mehr zu sehen. Selbst Blumen gediehen hier wieder und einstige Baumarten begannen wieder zu wachsen. Bald würde es hier wieder so aussehen, wie es das tat bevor Smaug gekommen war.
Gandalf und ich hielten auf eine Steinbrücke zu und hielten kurz an.
"Was führt euch zu uns?", fragte einer der Zwerge und richtete seinen Sperr auf uns.
"Wir haben eine Audienz mit König Fili", erklärte ich mit starker königlich klingender Stimme und straffte meine Schultern.
"Könnt Ihr das beweisen, Elbenfrau?", fragte der zweite Zwerg, der links vom Eingangstor stand und ebenfalls seinen Sperr auf uns richtete.
"Gandalf!", rief plötzlich jemand erfreut und ein Zwerg kam durch das geöffnete Tor auf uns zugelaufen.
"Bombur", lachte Gandalf erfreut und stieg von seinem Pferd ab. Der Zwerg, der wohl gemerkt mehr Körperbreite als Höhe hatte, kam freudig auf meinen Vater zu und umarmte ihn herzlich.
"Du hast dich lange nicht mehr blicken lassen, alter Freund. Und du hast dich verändert", meinte der Zwerg und scannte Gandalf einmal von oben bis unten ab.
"Du aber auch mein lieber Bombur", meinte Gandalf lachend als ich mich gerade von Fírnens Rücken schwang. Langsam lief ich auf die beiden zuging und natürlich folgte Fírnen mir auf Schritt und Tritt. Bombur bemerkte mich erst jetzt und starrte mich fragend an.
"Wer ist denn deine Begleitung Gandalf?", fragte Bombur und ich gesellte mich zu den beiden.
"Das ist Kiana. Sie ist für mich wie eine Tochter und sie ist die Gemahlin von Legolas", stellte Gandalf mich vor und ich lächelte während ich nickte.
"Hallo Bombur", begrüßte ich den Zwerg, als plötzlich noch jemand nach dem Zwerg rief.
"Wir brauchen dich in der Küche!", rief derjenige und Bombur erwiderte mit einem lauten 'Ja!'. Er schaute uns entschuldigend an und drehte sich, wurde aber von Gandalf aufgehalten.
"Warte Bombur. Wir müssen mit Fili reden. Wo ist er?", fragte Gandalf den Zwerg, der sofort zu grinsen begann.
"Da habt ihr beide aber Glück", meinte er und drehte sich um.
"Er und die anderen sind im Speisesaal essen", erklärte der Zwerg und führte uns durch verschiedene breitere und schmalere Gänge, bis er vor einer breiten Holztür anhielt. Durch das Holz hörten meine hervorragenden Ohren bereits das Gestampfe der Zwergenfüße auf dem Boden.
"Bombur!", rief jemand und eine Gabel landete mit einem lautem Knall auf der Tischplatte. Etschrocken von der Lautstärke presste ich mir die Hände auf die Ohren, aber nur für ein paar Sekunden, dann war es bereits wieder still, weil Bombur den Speisesaal betreten hatte.
"Gandalf", riefen die meisten der Zwerge überrascht und zugleich erfreut. Ich konnte mir ein Grinsen einfach nicht verkneifen.
"Du siehst verändert aus", meinte plötzlich ein kleiner Knirps, der direkt vor Gandalf stand.
"Papa erzählte mir immer du seist grau", meinte er und schaute Gandalf aus großen Augen an. Gandalf lachte leise und strubbelte dem Zwerg durchs Haar.
"Jeder verändert sich mal", meinte Gandalf und trat in den Speisesaal. Die einzigen Zwerge, die ich wiedererkannte waren Fili, Kili und Gimli, der seinen Vater hier besuchte. Alle drei grinsten mich an, als Kili plötzlich ernst wurde.
"Aber diejenige, die es schaffte Gimlis Herz zu erweichen ist ja gar nicht mitgekommen", rief Kili empört und alle drehten sich zu ihm. Gimli wurde knallrot und wollte schon protestieren, da schallte meine Stimme durch den Raum.
"Was willst du damit sagen Kili?", fragte ich belustigt und verschränkte die Arme vor der Brust.
"Meine Tochter ist bei ihrem Vater geblieben", erklärte ich und grinste schief. Die anderen Zwerge schauten sich alle fragend und verwirrt an, einzig Fili und Kili lachten. Gimli überhaupt nicht!
"Was hat denn der gute Herr Legolas, dass er seine Frau nicht begleitet und stattdessen auf das BABY aufpasst", Gimli betonte das Wort Baby extremstens und jeder am Tisch fing an schallend zu lachen. Gimli wurde nur noch roter und rutschte langsam tiefer.
"Legolas hat eine schwere Verletzung am Bauch und darf das Bett noch nicht verlassen", meinte ich und trete neben Gandalf. Viele der Zwerge kannten mich nicht und ich sie auch nicht. Doch Legolas kannten die meisten noch.
"Aber wir sind nicht hier, weil wir Gimli ärgern wollen", meinte ich und mein Grinsen verschwand.
"Der Brief hat euch also erreicht", stellte Fili fest und erhob sich von der Bank.
"Dwalin wird den Fremden in ein paar Minuten hierhingebracht haben. Es ist das erste Mal, dass auch ich ihn sehe werde, denn endlich sind seine Verletzungen so gut es ging verheilt", erklärte Fili und verschränkte die Arme hinter dem Rücken.
Ich nickte, damit Fili wusste, dass ich verstand und deutete auf ein freies Stückchen auf der Bank.
"Setzt euch doch bitte und esst ein wenig. Uhr müsst doch hungrig sein von der langen Reise", meinte Fili freundlich. Gandalf und ich nahmen dankend an und setzten uns auf die Bank.
Neugierig wurde ich von vielen der Zwergen an der Tafel beobachtet und das machte mich irgendwie nervös.
Ich weiß oft nicht was ich hier schreiben soll xD
Ich bin fast fertig mit meiner Facharbeit wuhuhuh ^-^
Laura
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Ithiliel
FanfictionFortsetzung von Kiana. Es spielt ein Jahr nachdem Saratan vernichtet wurde. Denn eine neue Bedrohung schiebt sich in den Mittelpunkt. Nicht nur Legolas und Kiana sind davon betroffen..... Es gibt nur einen, der alles zum Guten wenden kann...