Prolog

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"LEGOLAS!", schrie ich aus Leibeskräften und weckte somit das ganze Schloss. Das dachte ich zumindest. Und ehrlich gesagt war es mir egal. Ich hatte andere Probleme.

Das helle Mondlicht erleuchtete den kleinen Raum in dem ich lag. Es war das Licht des Vollmondes und man sagte mir einst, dass es ein besonderes Licht war. Es war aber auch nicht das Zimmer, das ich mir die letzten paar Monate mit meinem Mann Legolas geteilt hatte. Seit wir von der Erde zurückgekehrt waren um genau zu sein.

Saratan zu besiegen war im Gegensatz zu dem hier noch einfach gewesen und lang nicht so schmerzhaft.
"LEGOLAS" schrie ich jetzt auch noch über Gedanken. Mehr konnte ich erstmal nicht sagen, da ich mich vor Schmerzen krümmte.

"Wo ist er?", fragte ich schwer atmend um die Schmerzen besser erträglich machen zu können. Eine der Elbinnen, die neben dem Bett stand, zuckte nur entschuldigend mit den Schultern.

"Es tut mir Leid, das kann ich ihnen nicht beantworten Prinzessin Kiana", entschuldigte sie sich. Genervt ließ ich meinen Kopf zurück ins Kissen fallen und schloss für einen Moment die Augen. Schmerzen im Unterleib holten mich in die Realität zurück.

"Aaaaaahhh", schrie ich und hielt mir den dicken Bauch.

"Ruhig ein und ausatmen", ordnete eine andere Elbin an und drückte mir beruhigend die Hand. Ich tat wie sie mir empfahl und konzentrierte mich voll und ganz auf meine Atmung.

Als gerade keine Wehe kam, wurde die Tür mit voller Wucht aufgestoßen und Legolas kam in den Raum gestürmt. Er sah komplett abgehetzt aus, doch als er mich sah, erhellte sich seine Miene.

"Legolas", hauchte ich und lächelte ihn glücklich an.

"Wie geht es dir, meleth nîn?", fragte er und setzte sich auf die Bettkante des Bettes. Vorsichtig nahm er meine Hand in seine und strich mit dem Daumen über meinen Handrücken.

"Also abgesehen von den unsagbar schlimmen Schmerzen.... bestens", antwortete ich.

"Also deinen Humor hast du nicht einbüßen müssen", lachte er. Lange konnte er nicht mehr lachen, da die nächste Wehe kam, schlimmer als alle anderen zuvor und ich laut aufschrie. Unbewusst ballte ich meine Hände zu Fäusten und zerquetschte dabei Legolas Hand.

Sein Gesicht verzog sich vor Schmerzen, doch er hielt stand und ließ seine Hand in meiner.

"Ich schaff das nicht", schluchzte ich mit Tränen in den Augen, als der Schmerz abgeebbt hatte.

"Schhht!", flüsterte Legolas und strich eine Träne, die sich auf meine Wange verirrt hatte mit seinem Daumen weg.

"Doch das schaffst du. Ich bin die ganze Zeit bei dir und halte deine Hand, auch wenn sie danach wahrscheinlich abgestorben ist", beruhigte mich Legolas mit einem sanftem Lächeln auf den Lippen

"Oh, tut mir Leid", sagte ich und wollte meine Hand aus Legolas seine befreien, doch er drückte sie nur noch mehr.

"Danke", flüsterte ich, als eine besonders starke Wehe kam.

"Ihr müsst pressen", ordnete eine der Heilerinnen an und ich tat wieder was sie sagte, während ich versuchte meine Atmung zu kontrollieren.

"Das machst du wundervoll, meleth nîn", flüsterte Legolas mir immer wieder ins Ohr.

"Ich sehe schon den Kopf!", rief die Elbin erfreut und lächelte mich an.

"Schön weiterpressen. Es ist fast geschafft", hörte ich die Stimme der Elbin wieder. Ich konzentrierte mich voll und ganz auf das Pressen. Meine blonden Haare klebten mir schweißnass im Gesicht. Ab und zu strich Legolas mir eine der Strähne aus dem Gesicht und legte sie hinter mein Ohr. Warum hat mir nie jemand gesagt, dass ein Kind gebären so anstrengend werden würde.

IthilielWo Geschichten leben. Entdecke jetzt