Kapitel 17

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Etwas nervös geworden saß ich zwischen Gandalf und Kili. Zum Glück die beiden, denn ich kannte sie besser als die anderen. Gandalf zog an seiner Pfeife und paffte mir extra den Rauch nicht ins Gesicht, weil er genau wusste, dass ich das nicht haben konnte.

"Was hat Legolas denn?", fragte Gimli und ich konnte ihm ansehen, dass er wohl besorgt war.

"Er ist doch sonst nie verletzt gewesen. Nichtmal ein Kratzer", meinte der rothaarige Zwerg. Ich nickt und überlegte wie ich es formulieren sollte.

"Gandalf, Legolas und ich mit Ithiliel waren auf dem Rückweg von Lothlorien, weil uns eben jener Brief erreichte, den Fili bereits erwähnte. Es war am letzten Tage und wir hatten schon fast den Palast erreicht, in dem wir eigentlich nur für eine Nacht bleiben wollten. Und wir wollten unsere Familie sehen, also Legolas seinen Vater und ich meine Eltern und meine Schwester", erklärte ich leise und dachte kurz nach. Viele der Zwerge hingen mir jetzt schon an den Lippen und hörten mir angestrengt zu. Natürlich gab es immer noch den einen oder anderen Zwerg am Tisch, der laut grölte und nach Bier verlangte.

"Es war alles ruhig und eigentlich hatten wir den gefährlichen Teil des Waldes schon hinter uns gebracht, doch plötzlich wurden wir unerwartet von Wargen angegriffen. Sie trauen sich eigentlich nicht in den Düsterwald.

Ich schickte Gandalf damit weg, dass er meine Tochter in Sicherheit in den Palast bringen sollte, danach eilte ich meinem Mann zur Hilfe, den ein Warg mit einem Sprung vom Pferderücken geholt hatte. Wir kämpften verbissen, doch irgendwann als mein Pferd sich zu mir durchschlagen hatte, befahl Legolas mir zum Palast zu reiten und ich tat es", zum Ende hin wurde meine Stimme immer leiser, aber immer noch war sie zu verstehen. Ich musste schwer schlucken als ich an das dachte was danach passierte.

"Den ganzen Abend und den größten Teil der Nacht machte ich mir größte Sorgen um Legolas, weil er einfach nicht zurückkam. Als er es dann endlich doch tat, durchzogen tiefe Wunden seinen Bauch und fast hätten wir ihn verloren", endete ich, schaute auf und blickte zu meiner Überraschung in geschickte Gesichter.

Die Freundschaft zwischen Gimli und Legolas hatte viel von der einstigen Feindschaft, die noch zwischen Thorin und Thranduil herrschte, verschwinden lassen und mittlerweile war auch Thranduil nicht mehr so abgeneigt von ihnen, weshalb er auch die Handelsbeziehungen mit Fili aufnahm.

"Aber deshalb sind wir nicht hier", meinte ich leise und wand meinen Blick an Fili, der nur nickte.

"Ihr seid die Einzige, die so nehme ich an,  weiß wer der Fremde ist, denn er ist aus der anderen Welt, die Ihr einst besucht habt", meinte Fili, legte die Lippen an seinen Krug und leerte ihn mit einem Zug, bevor er ihn krachend auf den Tisch zurückstellte.

"Ich denke Dwalin wird bald mit ihm hier sein", sagte Kili und just in dem Moment wurde die große Eichentür zum Speisesaal geöffnet. Dwalin betrat den Raum und hinter ihm noch etwas angeschlagen aussehend ein Mann, ein Mensch, der mir sehr bekannt vorkam. Ich hatte ihn in der anderen Welt schon einmal gesehen. Das war ich mir sicher.

Fili klappte der Mund auf, als er den Fremden anstarrte, besonders dessen Gesicht. Der Fremde erwiderte den verblüfften Blick und starrte die Zwerge nacheinander alle an. Woher kannte ich ihn?

"Fili.....der sieht dir ganz schön ähnlich", meinte Kili zu seinem Bruder und hatte vor Verblüffung sein Bier auf den Tisch gestellt ohne es leergetrunken zu haben.

"Wie ist Euer Name?", fragte ich, weil es mir einfach nicht aus dem Kopf gehen wollte, dass ich ihn kannte.

"Dean", meinte er und schaute langsam in meine Richtung.

"Dean O'Gorman", wiederholte er und beobachtete wie ich mich erhob und langsam auf ihn zuging.

"Euch kenne ich", meinte er nachdenklich.

IthilielWo Geschichten leben. Entdecke jetzt